41 - 6 Stunden

12.5K 340 23
                                    

Zander

Noch nie zuvor hatte ich so lange und gut geschlafen wie heute. Ich sah in Juls Gesicht,ihre Augen geschlossen,ihren Mund leicht geöffnet. Ihre Haare lagen verteilt auf dem Kopfkissen,sie sah wunderschön aus.

Langsam strich ich ihr über die Wange,ihre Mundwinkel zogen sich nach oben.

Wie froh ich war gerade neben ihr liegen zu dürfen,ihr beim schlafen zuzusehen und einfach nur da zu sein.

Noch nie zuvor hatte ich so ein Mädchen wie Jul's kennengelernt. Noch nie zuvor wollte ich einem Menschen so nahe sein wie ihr. Noch nie zuvor hatte ich Gefühle für eine Person,ich wollte mich keiner Person öffnen,doch jetzt wünschte ich mir ich könnte ihr alles zeigen.

Zeigen wer ich war,was mir Tag für Tag die Nerven raubte. Ihr zeigen wie kaputt ich eigentlich war. Ich wünschte ich hätte die Kraft dazu,doch jedes Mal wenn ich mich ihr öffnen wollte,entwich mir kein Ton,ich blieb stumm.

Jul's hatte schon viel zu viel mitbekommen. Meine ganzen Wutausbrüche,meine verkorkste Familie und die Berührungsängste die mich seit geraumer Zeit quälten. Mehr durfte sie einfach nicht sehen,egal wie sehr ich ihr alles zeigen wollte.

Ich musste an gestern Nacht denken,an ihr wunderschönes Gesicht. Wie sie meinen Namen leise flüsterte,wie sich ihr gesamter Körper unter meinen Händen anspannte,wie sie zitterte,sich ihre Atmung verschnellerte,wie sie versuchte nicht die Kontrolle zu verlieren.

Ich dachte an ihre Berührungen,wie sie unsicher mit ihren Händen über meinen Körper fuhr,dachte an die Gänsehaut die sie mir bereitete. Noch nie zuvor hatte ich so etwas gefühlt,wie bei ihr.

Ich hatte alle ihre Berührungen,jede einzelne gespürt. Ihre Hände brachten mich um den Verstand. Der Gedanke daran,dass ich der erste war,der sie je so berühren durfte,der sie je küssen durfte,machte mich einerseits glücklich andererseits so wütend.

Anscheinend hatte sie auf die eine Person gewartet,auf die eine Person die die erste und die letzte sein sollte,doch ich war nicht die geeignete Person dafür. Sie hatte so viel mehr verdient,so viel mehr als mich,doch ich war zu egoistisch. Ich war so egoistisch,dass ich wusste,dass sie was besseres verdiente,doch ich wusste auch,dass wenn jemand versuchte sie anzufassen,ich ihm das Genick brechen würde.

Wenn ich nur daran dachte,dass sie jemand so berührte wie ich es gestern getan hatte,dann sah ich rot. Ich würde es nicht ertragen wenn sie den Namen eines anderen stöhnen würde,wenn jemand anderes ihren Körpern zum erbeben brachte. Ich wollte die einzige Person sein,ich wollte der letzte sein.

Niemals würde ich ihre geröteten Wangen und ihren Gesichtsausdruck aus meinem Gedächtnis verbannen können.
Sie sah wunderschön aus,sie war wunderschön.

Dieses Mädchen brachte all meine guten Seiten zum Vorschein,für sie wollte ich mich ändern,für sie würde ich am liebsten meine Vergangenheit verändern.

Ich konnte meine Gefühle für sie nicht beschreiben,ich wusste nur das ich bei ihr sein wollte,sie halten und küssen wollte.
Ich wusste,dass sie etwas besonderes war und daran hielt ich mich fest.

Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht,sie kniff ihre Augen zusammen.
Leise lachte ich.

Mein Daumen fuhr ihre Unterlippe nach,sie lächelte mir an den Finger,sofort musste ich ebenfalls grinsen. Ich näherte mich ihrem Gesicht,hauchte ihr einen Kuss auf den Mundwinkel,ihre Augen immer noch geschlossen. Ich wollte mich gerade wieder von ihr lösen,als sie sich an mich drückte. Ihre Hand fest um meine Hüfte geschlungen,ihre Beine mit meinen verbunden. Ich gab ihr noch einen Kuss,diesmal länger.

Between usUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum