59 - Einseitig

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Das klingeln meines Handys ließ mich aufschrecken. Es war früh am Morgen.
Ich sah neben mich,dass Bett war leer.
Zander musste schon wach sein.

Ich schloss für wenige Sekunden meine Augen,ließ die letzte Nacht revue passieren.

Sofort überfiel mich ein heftiger Schauer.
Ich spürte seine Hände und seine Lippen auf meiner Haut. Ich hörte seine Stimme,hörte die leisen Geräusch von gestern Abend.
Ich roch förmlich seinen Duft.
Mein Herz schlug mir wild gegen die Brust.

Ich wollte nie mehr aufwachen,wollte nie mehr ohne ihn sein,oder diese Dinge missen müssen.
Niemals könnte ich mir ein Leben ohne ihn vorstellen. Ohne seine durchdringenden Augen,dieses Lächeln,den Grübchen und den Sprüchen die er drauf hatte.

Ein letztes Mal seufzte ich bevor ich mich aus dem Bett quälte.Mit langsamen Schritten ging ins Badezimmer und stieg in die duschte.

Das heiße Wasser prasselte mir übers Gesicht,währenddessen schweiften meine Gedanken immer wieder zu Zander. Er hatte diese Gabe,egal was er tat,egal ob er nicht da war,dass man an ihn denken musste.

Wenn er lachte,lachte ich auch.
Sein Lachen war wunderschön und ansteckend,ich liebte es.

Mein ganzer Körper begann zu beben,wenn ich an ihn dachte,mein Herz wollte mir aus der Brust springen.

Ich versuchte mich zu beruhigen,einen klaren Gedanken zu fassen.Ich stellte das Wasser ab,wickelte mich in ein Handtuch und verließ das Badezimmer.

Ich hob das Tshirt von Zander auf,welches er gestern getragen hatte. Ich streifte es mir über und sofort wurde ich von seinem Geruch umhüllt.

Ich zog mir noch eine schwarze Jeanshose an und band mir die Haare zu einem lockeren Zopf.

Ich wollte gerade das Zimmer verlassen,als es klingelte. Ich lief zu der Kommode und nahm das Handy in die Hand,sah Alexanders Nummer auf dem Bildschirm aufflackern.

Ich wollte gerade wegdrücken,doch entschloss mich anzunehmen.

Er hatte mich nicht ein einziges Mal im Krankenhaus besucht.
Nicht ein einziges Mal nach mir gefragt,schoß es mir durch den Kopf.

,,Was?",keifte ich ins Telefon.

,,Es tut mir leid Juli"

,,Was tut dir leid?"

,,Das ich nicht gekommen bin,wenn ich gekonnt hätte, wäre ich sofort gekommen und das weißt du auch"

,,Was ist dir denn so wichtiges dazwischen gekommen?",zischte ich.

,,Das..das ist unwichtig"

,,Ich wünsche dir noch einen guten Tag Alex"

,,Nein,Juls warte"

,,Was ist noch?"

,,Ich konnte nicht kommen,weil..weil ich im Krankenhaus lag"

Sofort bereute ich meine zickige Art.

,,Was..was ist passiert?"

,,Das ist unwichtig Juls,ich will nur das du weißt,dass ich alles stehen und liegen gelassen hätte,wenn ich gekonnt hätte"

Between usWhere stories live. Discover now