84 - Geh

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Seit Stunden irrte ich durch die dunklen Straßen.Mit schlagendem Herzen,verquollenen Augen und durchnässter Kleidung lief ich immer weiter.

Mir tat alles weh,ich verspürte eine tiefe leere,verspürte soviel Angst und Schmerz gleichzeitig,dass ich schreien könnte,doch ich tat es nicht,da mir kein Ton entwich.

Jede Minute in der ich ihn weder sah noch hörte,weder erreichen noch auffindbar machen konnte,wurde meine Angst immer größer.

Ich hatte schreckliche Angst um ihn und um das was er gerade tun möchte oder schon getan hatte.

Jetzt in diesen schrecklichen Stunden wurde mir bewusst wie sehr ich ihn eigentlich brauchte und nicht ohne ihn konnte.

Seinen Blick,die durchdringenden blauen Augen,seine Grübchen wenn er mich anlächelte,wenn er mit mir sprach.
Seine tiefe und raue Stimme.

Ich hätte für ihn da sein müssen. Ich hätte seine Hilferufe sehen müssen. Jedes Mal wenn er mich verlassen hatte,getrunken hatte,sich komisch benommen hatte,hätte ich es merken müssen. Welche Freundin sah nicht das es ihrem Freund nicht gut ging?

Ich lief weiter durch die dunklen Gassen,suchte jede Ecke,jeden Spielplatz und Ort ab den es nur geben konnte.

Meine Angst war schon so weit fortgeschritten,dass ich lauter schluchzte als die Autos brummten. Ich vergaß die Kälte,spürte sie nicht mehr,spürte rein gar nichts mehr außer diese Angst die mich von innen zerfraß.

Würde er sich jetzt was antun,dann wäre es meine Schuld,ich hätte es merken müssen,hätte es verhindern müssen.

Ich liebe dich,vergiss das niemals.

Wie sollte ich ihn jemals vergessen? Wie konnte er auch nur für einen Moment daran denken,dass ich ihn vergessen würde.

Ich hoffe nur das du dir nicht selbst dafür die Schuld geben wirst.

Was sollte ich sonst anderes tun? Sollte ich ihm die Schuld geben? Nein,dass konnte ich nicht. Er konnte nichts für seine Gefühle,konnte nichts dafür das er sich so fühlte und so dachte.

Wieso hatte ich es nicht gemerkt? Ich hätte es merken müssen. Wie konnte ich nur so dumm gewesen sein?

Du bist stärker als ich.

Nein das war ich nicht. Ich hatte mir schließlich zweimal versucht das Leben zu nehmen. Meine Gründe waren nicht nachvollziehbar gewesen. Ich hatte Dinge getan auf die ich nicht stolz war und wenn ich könnte,würde ich sie rückgängig machen.

Ich selbst wusste wie scheisse es sich anfühlte zu sterben oder am sterben zu liegen. Wenn es soweit ist,dann versucht man alles um wieder zu leben.

Als ich im Krankenhaus lag ohne ein Lebenszeichen ohne schlagendem Herzen.
Als ich jeden Stromschlag durch meinen Körper gespürt hatte und doch nichts tun konnte.

Als ich innerlich geschrien hatte,als ich alles bereut hatte,als ich wieder zurück wollte,als ich alles ungeschehen machen wollte. Ich wusste ganz genau das der Tod nichts schönes war,zumindest für mich nicht.

Ich wusste nicht wie es in Zander vorging,wie er dachte und fühlte,doch ich wusste,dass ich ihn unter keinen Umständen verlieren wollte und konnte.

Ich ließ einen frustrierten Schrei los. Wo konnte er nur sein? Sollte ich die Polizei alarmieren?

Ich war überall gewesen,war die gesamte Nacht im Regen,in der Dunkelheit um die Häuser und Gassen gezogen.

Between usWhere stories live. Discover now