71 - Töchter

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Für einige Sekunden stand ich vollkommen unter Schock. Instinktiv rückte ich von Alexander ab,mein Blick weiterhin auf Zander gerichtet.

Zuerst wollte ich mich erklären,mich entschuldigen,ihm sagen,dass es nicht das war nach dem es aussah.

Gerade setzte ich zu einer Antwort an,doch schloss wieder den Mund.
Es ging ihn rein gar nichts an mit wem ich mich traf und was ich tat.

Er hatte mich verlassen und jetzt tat ich es ihm gleich. Meine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen,genau wie bei ihm das letzte Mal.

,,Das geht dich rein gar nichts an",sagte ich kalt und rückte wieder näher an Alexander heran.

Zander sah zwischen uns hin und her,seine Hände zu Fäusten geballt,sein Kiefer zusammengepresst und ich lächelte.

Er trat einen Schritt auf uns zu,ich hörte ihn schwer atmen.

,,Was machst du hier?",knurrte er.

Ich wollte ihm sagen,dass es ihn nichts an ging,doch er sah nicht mich sondern Alexander an.

,,Ich bringe Juli nach Hause",antwortete er gleichgültig.

Man sollte meinen das Alexander gegenüber Zander Respekt hatte,nach dem was zwischen den beiden vorgefallen war,doch Fehlanzeige.
Alexander verzog nicht eine Sekunde sein Gesicht,zeigte keine Sekunde lang Angst.

,,Du warst bei ihm zu Hause?",Sein Blick glitt wieder zu mir,seine Augen tief schwarz,sein Gesicht rot angelaufen.

Mein Herz schlug mir viel zu schnell gegen die Brust. Mein Lächeln drohte nachzugeben,meine Augen brannten,meine Stimme drohte zu versagen,doch ich setzte meine ganze Kraft ein um ihm zu antworten.

,,Ja,ich war bei ihm zuhause",Ich sah zu Alexander und lächelte ihn an,er erwiderte es.

Zander trat näher auf uns zu,eine Ader an seiner Stirn trat hervor.

,,Was machst du bei ihm zuhause?",schrie er,ich zuckte zusammen.

Ich spürte wie Alexander sich neben mir anspannte,doch legte ihm meine Hand auf seinen Arm,um ihm zu signalisieren,er solle nichts falsches sagen.

,,Und das geht dich was an?",fauchte ich.

,,Juli,du sagst mir jetzt gottverdammt mal was du bei ihm zu suchen hattest",brüllte er und dieses Mal zuckte ich nicht zusammen.

Ich lief einen Schritt auf ihn zu,sodass ich genau vor ihm stand. Meine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen.
Mit fester Stimme sagte ich, ,,Ich denke nicht das du die Details hören willst"

Er lief einen Schritt zurück,als hätte ich ihm eine Ohrfeige verpasst und dann ging er ohne ein weiteres Wort.

Am liebsten hätte ich ihm hinterher geschrien,dass er zurück kommen solle.
Ich musste mich zusammenreißen ihm nicht hinterher zu rennen,ihm in die Arme zu springen.Ich schluckte den fetten Klos hinunter und wandte mich wieder zu Alexander.

,,Gehts dir gut?"

Ich setzte mein Lächeln wieder auf.
,,Mir gehts super",log ich und lief an ihm vorbei.

Ich hatte gehofft,dass es mir besser gehen würde nachdem ich ihm im Glauben ließ,dass zwischen Alexander und mir etwas gelaufen war,doch ich fühlte mich schrecklich. Was würde er wohl denken? Über die Sache?
Über mich? Interessierte es ihn? Bereute er die Entscheidung mich gehen gelassen zu haben? Vermisste er mich? Oder war ihm alles egal und es interessierte ihn nicht?

Between usDonde viven las historias. Descúbrelo ahora