Du weißt, was das bedeutet

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»Ich bitte um Verzeihung. Keines Falls wollte ich stören, aber im Haus war keiner und draußen waren Stimmen zu vernehmen«, erklärte Narzissa ihr erscheinen.

Draco nickte zustimmend und begrüßte seine Mutter mit einer Umarmung.

»Hast du meinen Brief etwa nicht erhalten?«, fragte sie ihren Sohn besorgt.

Plötzlich erinnerte er sich wieder, dass sie ihm mitgeteilt hatte, sie würde zum alljährlichen Weihnachtsessen erscheinen.

Daraufhin versicherte er ihr, dass sie bloß die Zeit vergessen hätten.

»Na dann, ab ins Haus bevor ich hier erfriere«, teilte ihnen die nur mit einem dünnen Pullover bekleidete Narzissa mit.

Diese ging nach diesen Worten schon ein Mal vor, während Draco endlich Hermine vom Boden aufhalf.

Entschuldigend Blicke er sie an.

Hermine war die ganze Situation leider nur noch unangenehmer, als vorher.

Jetzt musste sie sich nämlich mit der Tatsache, dass zwischen Draco und ihr eventuell mehr sein könnte, zusätzlich damit beschäftigen, was seine Mutter darüber dachte.

Peinlich berührt lief sie neben Draco zurück zum Haus her.

Nachdem sie ihre Mäntel abgelegt hatten, liefen Draco und Hermine in den großen Saal, in welchem der Tisch bereits reich gedeckt worden war.

Narzissa und die beiden Jungs saßen ebenfalls bereits an ihren Plätzen und warteten.

Während des Essens warfen sich Hermine und Draco immer wieder sehnsüchtige Blicke zu.

»Wie kommt es eigentlich, dass wir dieses Jahr zu fünft sind?«, erkundigte sich Draco's Mutter neugierig.

Scorpius erklärte seiner Oma, dass er seinen Vater darum gebeten hatte, ob Xabi und seine Mutter nicht die Ferien mit ihnen verbringen könnten.

»Ihr seid also Schulfreunde?«, fragte sie weiter nach.

Zustimmend nickten die Jungs mit einem Grinsen im Gesicht.
Freudig klatschte sie in die Hände und meinte, dass sie den Tisch zum Spielen verlassen können.

Als sie nur noch zu dritt waren, breitete sich plötzlich Panik in Hermine aus. Sie hoffte inständig, dass Mrs. Malfoy die Situation im Garten unkommentiert lassen würde.

»Seit wann seid ihr eigentlich wieder ein Paar?«, kam die schwarzhaarige Hexe nun endlich zur Sache, nachdem sie genüsslich an ihrem Weinglas genippt hatte.

Draco spuckte, als er dies hörte den Inhalt seines Bechers über den Tisch.
Hermine hingegen wäre am liebsten in Grund und Boden versunken.

»Mutter«, mahnte er sie mit fast aufeinander gepresste Lippen.

Hermine war so perplex, dass sie das Wort 'wieder' dabei total überhörte.

»Mrs. Malfoy..«, begann die Brünette.
»Gott Liebes. Nenn mich Narzissa«, unterbrach Draco's Mutter sie und nahm dabei liebevoll ihre Hand.

»Ok dann eben so. Also Narzissa, um ehrlich zu sein sind wir kein Paar«, versicherte Hermine ihr schüchtern.

'Zumindest noch nicht', schoss Draco dabei durch den Kopf.

Dann blickte seine Mutter erst ihn und dann Hermine irritiert an.

»Dann sind die Spekulationen im Tagespropheten, also mal wieder nur Spekulationen?«

Zustimmend nickte Hermine unsicher.

Draco hingegen gab seiner Mutter den bekannten 'Wir-reden-später' Blick. Diese nickte als Antwort.

Nachdem sie den Rest des Essen in peinlicher Stille verbracht hatten, stand Hermine auf und meinte, dass sie nach den Jungs schauen wolle.

Draco wusste jedoch genau, dass sie dieser eher peinlichen Situation nur schnell entfliehen wollte.

Als sich die Türe geschlossen hatte, blickte Narzissa ihren Sohn mit hochgezogener Augenbraue an. Sie erwartete eine Erklärung.

»Was ist hier los?«
»Es ist nicht so einfach zu erklären«, versuchte Draco ihr zu versichern.

Doch Narzissa gab nicht locker.
»Ich seh doch was ihr euch für Blicke zuwerft. Warum seid ihr kein Paar? Ihr habt doch damals so gut harmoniert. Ich dachte immer, dass sie dich glücklich gemacht hat«

Draco fuhr sich mit einer Hand nervös durch sein blondes Haar.

»Ja das hat sie und das tut sie noch, auch wenn..«, unterbrach er seinen Satz.
»Auch wenn?«, fragte seine Mutter weiter nach.

»Sie sich an nichts von all dem erinnern kann«, führ er sie frustriert an. Woraufhin ihn Narzissa geschockt an sah.

»Ich wusste doch gleich, dass etwas nicht stimmt. Sie hätte sich an mich erinnern müssen«
»Sie müsste sich an so vieles erinnern«, gab Draco nun noch frustrierter von sich.

Trostspendend strich seine Mutter ihm über den Rücken.

»Warum trägt sie dann das Familien Medaillon?«
»Ich wollte wissen, ob es wirklich funktioniert«

Hoffnungsvoll sah seine Mutter ihn an und fragte, ob dies denn der Fall sein.
Draco zuckte jedoch nur mit den Schultern.

Es schmerzte Narzissa ihren Sohn so unglücklich zu sehen.
»Dann probiere es jetzt. Streif den Siegelring über und sag mir ob er warm wird«, drängte sie ihn.

Draco hatte angenommen, dass sie ihn dazu drängen würde. Obwohl er ein erwachsener Mann war, fühlte er sich in ihrer Gegenwart wohler es zu tun.
Er hatte nämlich Angst. Angst davor, dass nichts passieren würde.

Doch die ermutigenden Worte seiner Mutter, ließen ihn seine Angst vergessen und er tat es.

Er streifte den Ring über und wartete gespannt auf eine Reaktion.

Als nach wenigen Sekunden Wärme von genau dieser Stelle ausging, begann sein Herz zu rasen.
Hoffnungsvoll sah er seine Mutter an und gab ihr mit einem Nicken zu verstehen, dass es funktionierte.

»Du weißt, was das bedeutet«, meinte sie wissend zu ihm.

Draco schluckte. »Sie..sie empfindet etwas für mich«
Obwohl er nicht wirklich der gefühlsduselige Typ war, musste er seine Tränen zurück halten.

»Jetzt bleibt nur noch eine Frage offen. Wenn du sie damals, wie auch heute liebst. Warum hast du Alicia geheiratet und dich so gegen die wahre Liebe entscheiden mein Sohn?«

Jahrelang hatte ihn diese Frage gequält.
Jahrelang durfte er nicht darüber sprechen.

Doch heute war der Tag gekommen, an dem er das Geheimnis endlich offenbaren konnte.

After All These YearsWhere stories live. Discover now