After All These Years

Schlaflos

Zarte Lippen wanderten mit Küssen von ihrem Schlüsselbein zum Hals hinauf. Sie biss sich dabei leicht auf die Lippe.

Seine Lippen stoppten genau vor ihren und sie sah ihm in seine grauen Augen.

»Was soll das werden?«, fragte sie schüchtern.

Er lachte leise auf und meinte, dass sie das ganz genau wisse.
Dann schloss er die Lücke zwischen ihnen und drückte seine Lippen zart auf ihre. Nach kurzem zögern gab sie sich dem Kuss hin.

Hermine schreckte schweißgebadet aus dem Bett hoch. Es war stockdunkel in ihrem Zimmer, was darauf deutete das es mitten in der Nacht war.

Es war also nur ein Traum gewesen.

Für viele Frauen wäre es fantastisch gewesen, doch für sie grenzte es an einen Albtraum. Hermine schüttelte den Kopf und sank wieder in ihr Bett.

Sie hatte ernsthaft davon geträumt wie Malfoy und sie sich küssten oder eher gesagt wie er sie küsste und sie das ganze dann auch noch genoss.

Jetzt war es schon so weit, dass er sie auch in ihren Träumen verfolgte.
Sie kam einfach nicht weg von ihm.
Wie eine höhere Macht, die ihn an sie band.

Hatte Malfoy sie vielleicht verhext?
Oder ihr einen Liebestrank untergejubelt?

Das konnte hier schließlich nicht mit rechten Mitteln zu gehen. Anders konnte sie sich das Angestarre, Herzgeklopfe und Träumen nicht erklären.

Geschockt setzte sich die Hexe erneut auf. Doch was sollte ihm das überhaupt bringen?

Ein Malfoy würde niemals Gefühle für eine Granger hegen. Dessen war sie sich sicher.

Obwohl sie fest auf diesem Entschluss beharrte, wurde es eine schlaflose Nacht für Hermine. Immer wieder wälzte sie sich in ihrem Bett hin und her.

Der Gedanke, dass Malfoy aus unerklärlichen Gründen Gefühle für sie hegen könnte, faszinierte und verwirrte sie gleichermaßen.
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In der selben Nacht fand die Person auf der anderen Seite des Badezimmers ebenfalls keinen Schlaf.

Draco stand am Fenster mit einer Hand gegen die Wand gelehnt und der anderen in seiner Hosentasche.
Ihm ging seine idiotische Aktion von mittlerweile gestern, da es nach 24 Uhr war, nicht mehr aus dem Kopf.

Was hatte ihn da bloß geritten?

Andererseits verfluchte er sich, warum er es nicht einfach getan hatte.
Sie einfach geküsst und dann gegangen.

Das wäre doch viel dramatischer gewesen.

Stattdessen hatte er sich für die Waschlappenmethode entschieden.
Verzweifelt schüttelte er den Kopf.
So würde er nie ihr Herz gewinnen.

'Dazu musst du dir wohl Eier wachsen lassen', hätte Blaise jetzt wohl gescherzt. Er vermisste seine Schulzeit.
Seine Freunde, den Unterricht und die Zeit mit Hermine.

Wütend schlug er mit der Faust gegen die Wand und richtete dann seinen Blick zur Badezimmertür.

Ob Hermine wohl auch gerade wach war?
Beschäftigte sie das ganze vielleicht genauso sehr wie ihn?

Wahrscheinlich eher nicht.
Oder vielleicht doch.

Es war ein einziges auf und ab in Dracos Gedanken. Er erkannte sich selbst nicht wieder. Erneut schlug Draco gegen die Wand.

Wo war nur der selbstbewusste junge Mann geblieben?

Er gestand sich so langsam ein, dass ihn diese Sache kaputt gemacht hatte.
Er hatte sich dem Willen seines Vaters gebeugt und seine Zukunft zerstört.
Andererseits hatte er damit ein anderes Leben gerettet.

Dieser Gedanke milderte die innere Wut auf ihn selbst.

Erst jetzt fiel ihm auf, dass er ein wichtiges Detail in seiner Starre zwar wahrgenommen aber total unterschätzt hatte.

Hermine hatte ihn beim Vornamen genannt. Dies hatte sie seit ihren erneuten Zusammentreffen nicht ein einziges Mal getan.

Was hatte sich verändert?
War da vielleicht doch noch mehr im Spiel?

Schließlich musste es einen Grund haben, dass sie dieses Verhaltensmuster brach.

Dies ließ neuen Mut und Hoffnung in dem Zauberer aufkeimen.
Er würde versuchen ihr Herz zu gewinnen.

Von dieser Motivation angetrieben begann er seinen Plan zu schmieden und eilte schließlich aus seinem Zimmer hinaus in den Gang.
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Es ist ein etwas kürzeres Kapitel, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.

Was haltet ihr von den Gedankengängen der Beiden?

Welches Leben hat Draco wohl gerettet und wo eilt er so motiviert hin?