Hallo, meine Liebe

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Nachdem er jahrelang nicht akzeptieren konnte, dass die Ära des Dunklen Lords vorbei war und er für immer hier sein würde, hatte er sich mittlerweile damit abgefunden in dieser Zelle zu verweilen.

Er bereute keine seiner Taten. Viele meinten er hätte dies aus Angst getan, aber damit lagen sie falsch.

Zwei Gründe waren Anlass beziehungsweise Motivation gewesen.
Seine Familie, sowie dessen Schutz und das diese unreinen Wesen es einfach verdient hatten.

Diese Ideologie würde er niemals aufgeben.

Genau deshalb war seine Entscheidung, sich mit seinem Dasein abzufinden, vor einer Woche gekippt.

Er wäre nicht er, wenn nicht selbst in Askaban seinen Status ausnutzen würde. Ab und zu konnte er durch den Tagespropheten für einen Moment Teil der Außenwelt werden. Meistens bestand dies aus sinnlosen oder langweiligen Informationen.

Doch seine Entscheidung war auf einen ganz bestimmten Artikel, welchen wohl viele für ein Gerücht hielten, zurückzuführen.

Dies hatte neuen Lebenswillen in ihm geweckt.

Er würde nicht noch einmal zulassen, dass diese Muggelgeborene seine Reinblüterlinie verunreinigen würde. Vor vielen Jahren war ihm dies bereits gelungen.

Wie es möglich war, dass es überhaupt wieder dazu kommen konnte interessierte ihn nicht.

Er wusste nur das dieses kleine Schlammblut, diesmal nicht mit dem Leben davon kommen würde.

Dafür würde er eigenhändig Sorgen.

Ungeduldig wippte er in seiner Zelle auf und ab. Bald müsste es soweit sein und er wäre endlich erlöst.

Wenige Minuten später fühlte er es. Sein Körper wurde von dieser altbekannten Energie umhüllt. Selbst nach all den Jahren war immer noch von Vorteil den Namen Malfoy zu tragen.

Oder zumindest von dessen Einfluss profitieren zu können.

Er hatte einen alten Verbündeten dazu überreden können, den Schwächungszauber von seiner Zelle zu nehmen, sodass er flüchten konnte.

Die Stärke kehrte in ihn zurück und er wurde wieder Herr seiner Selbst. Es fühlte sich großartig an und ein dreckiges Lachen entfuhr ihm.

Sein Ziel schien zum greifen nahe.

Als sich die gewöhnten Schwarzen Wolken um ihn bildeten, war es perfekt.

Endlich würde er diese Hölle verlassen und nie wieder einen Fuß hinein setzen.

Beinahe hätte er den Fehler gemacht und wäre in sein altes Zuhause appariert. Doch er wusste, dass sein Sohn dort nun allein lebte.

Es wäre ein leichtes gewesen dort einzudringen und ihn zu überraschen. Doch das wäre zu einfach.

Ein Malfoy liebte nunmal den großen Auftritt.

Er sollte ruhig wissen, dass sein Vater auf freiem Fuß war und seine Gespielin nicht mehr sicher war.

Es würde viel lustiger werden, Katz und Maus mit ihnen zu spielen. Sollte er doch versuchen sie zu beschützen. Es würde ihm so oder so nicht gelingen.

Sollte er doch voller Angst um sie bangen. Der Anblick, der sich vor seinem inneren Auge bot, war bereits jetzt ein Genuss.

Er würde noch bereuen sich von dem Namen Malfoy und all seinen Werten abgewendet zu haben.

Wenn Draco sich am sichersten fühlen würde, dann würde er ihm alles nehmen.

Um dies also noch etwas hinaus zu zögern, apparierte er an einen anderen Ort.

Abschätzig musterte er das kleine Landhaus. Es war nicht mal annähernd so prachtvoll wie das Manor.

Wie konnte man sich bloß damit abfinden hier zu leben?

Er hätte darauf bestanden weiter Herr seines eigentlichen Zuhauses zu bleiben.

Das Eindringen ins Innere des Hauses gestaltete sich nicht gerade als große Hürde, da sämtliche Türen offen waren.

An einem so fernab gelegenen Ort, musste man sich um so etwas wenig Sorgen machen.

Obwohl es von außen nicht danach aussah, ähnelte es wenigstens von Innen seinem geliebten Manor.

Für Inneneinrichtung hatte sie schon immer ein Händchen gehabt.

Zufrieden setzte er sich in einen der grünen Sessel vorm Kamin und wartete auf ihre Rückkehr.

Als er hören konnte, wie die Tür ins Schloss viel, legte sich ein Lächeln auf seine Lippen.

Ihr betreten des Raumes rundete das
ganze schließlich ab.

»Hallo, meine Liebe«, begrüßte er seine Frau mit herausforderndem Blick.

Geschockt starrte diese den Mann, der auf dem Sessel sah an. Das war unmöglich.

»Lucius..«

Übermannt von der Situation viel sie schließlich in Ohnmacht.

»Ich freue mich auch dich zu sehen«, lachte er boshaft und betrachtete ihren auf dem Boden liegenden Körper.

After All These YearsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt