Wahre Liebe siegt

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Immer wieder drehte Hermine sich von der einen zur anderen Seite in ihrem Bett. Dies ging schon seit einer guten halben Stunde so. Eigentlich wollte sich die Hexe schon längst im Land der Träume befinden, doch der Gedanke an den heutigen Nachmittag ließ sie einfach nicht mehr los.

Jetzt in der Stille der Nacht war es einfach ein riesiger Berg von Gefühlen, der zusammen brach. So lange hatte sie versucht es zu leugnen, doch es hatte keinen Sinn mehr.

Sie hatte Draco küssen wollen.

Die Hexe konnte es sich nicht genau erklären, doch anscheinend loderte dieses Feuer in ihr schon deutlich länger. Jedoch eher im Verborgenen.

War dieses Feuer eventuell schon zu Schulzeiten entfacht worden?
Hatte diese Feindschaft zwischen ihnen vielleicht etwas ganz anderes ausgelöst?

Bekanntlich heißt es ja, was sich neckt das liebt sich.

Dieser Gedanke rückte die Sticheleien in ein ganz neues Licht.

Seitdem das Feuer jedoch endgültig hier im Manor entfesselt worden war, kreisten die Gedanken immer wieder um den attraktiven Zauberer.

Und sie wollte endlich wissen, wie ein Kuss von ihm schmeckte. Sie verzehrte sich so sehr danach.

Hermine musste sich eingestehen, dass es nichts mehr brachte ihre Gefühle für ihn zu verleugnen.

Sie empfand etwas für Draco Malfoy.

Und es war endlich an der Zeit ihm das auch zu sagen. Sie beschloss in den nächsten Tagen eine Möglichkeit zu suchen, ihm ihre Gefühle zu gestehen.

Zum einen war es komisch seinem ehemaligen Erzfeind solche intimen Gefühle zu offenbaren, aber andererseits würde es auch befreiend sein. Das hoffte sie zumindest.

Hermine hatte beim Gedanken an seine Antwort bzw. Reaktion plötzlich schweißnasse Hände.

Würde es ihn tatsächlich genauso gehen?

Aufgewühlt von dem Gedanken an eine eventuelle Zurückweisung, entschied die Hexe sich einen Spaziergang zu machen.

Entschlossen tapste sie mit den nackten Füßen über den Boden und stieg in ihre weichen Pantoffeln.

Dann zog sie sich ihren Morgenmantel über und trat hinaus auf den Gang. Alles um sie herum war in Dunkelheit gehüllt und es dauerte einige Sekunden bis sich ihre Augen anpassten.

Normalerweise hatte Hermine Angst Nachts draußen oder im Haus allein herum zu laufen, doch heute besänftige es sie.

Leise schritt sie durch die großen Gänge des Malfoy Manor. Als sie schließlich die Treppe hinunter lief, musste sie einfach an einem der zahlreichen Fenster stehen bleiben.

Dicke weiße Flocken flogen vom Himmel hinab auf die Erde. Der ganze Garten war über die Stunden hinweg immer weiter mit den Flocken bedeckt worden.

Als ihr Blick über die Anlage schweifte begann das Herz in ihrer Brust plötzlich laut zu pochen. Mit großen Augen fixierte die Hexe die Stelle an der Draco und sie unterbrochen worden waren.

Da war es plötzlich wieder. Das Kribbeln in ihrem Bauch.

Ihr Blick wendete sich vom Fenster ab und sie drehte ihren Kopf in Richtung des Obergeschosses.

After All These YearsWhere stories live. Discover now