Du kannst es, wenn du es nur willst

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Staunend schweifte Hermine mit ihrem Blick über die Silhouette der Stadt. Das gelb der aufgehenden Sonne durchflutete die Gebäude mit Strahlen. Sie war sich gewiss, dass sich sich an diesem Anblick niemals sattsehen könne. Dafür erfüllte es sie mit zu viel Freude und Liebe.

Wie lange hatte die Hexe sich schon nach diesem Anblick gesehnt. Das sie nun zusammen hier waren wirkte immer noch wie ein Märchen.

Das luxuriöse Hotelzimmer in dem sie für ihren Ausflug nächtigen würden, bietet eine riesige Glasfront, von der man die Stadt und dessen Gebäude aus dem Bett aus betrachten konnte. Es war wunderschön.

Liebevoll strich Draco seiner Hermine durch die brauen Haare. Das Gefühl sie neben sich zu wissen machte ihn glücklich. Für nichts auf der Welt würde er dies je wieder hergeben wollen.

Als es an der Zimmertür klopfte, zog die Hexe die weiche Bettdecke etwas weiter nach oben und deutete Draco mit einer Kopfbewegung daraufhin, dass er doch zur Tür gehen solle. Dieser zog sich über seinen muskulösen Oberkörper ein Tshirt über, was Hermine einen Schmollmund bescherte.

Ohne das Tshirt gefiel er ihr besser.

Zu ihrer Verwunderung kam ihr Freund mit einem kleinen Wagen, auf dem ein köstliches Frühstück aufgebaut war, zurück. Diesen schob er jedoch nicht, wie erwartet in Richtung Essbereich, sondern in Richtung des Balkons, der sich hinter der Fensterfront befand.

„Was hast du vor?"
„Den Tag perfekt beginnen", antwortete er und forderte sie auf sich etwas überzuziehen und sich mit zu ihm auf den Balkon zu gesellen.

Während das Paar den Start in den Park mit Blick auf den Eifelturm genoss, fragte sich Hermine ob es überhaupt noch besser werden konnte.

Da Draco sie genau kannte, wusste er was sie dachte und fügte gedanklich eine Antwort auf diese Frage hinzu.
Der restliche Verlauf des Tages war Antwort auf diese Frage genug.
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„Und du bist dir sicher, dass ich das einfach so machen darf?", fragte Hermine ihn voller Skepsis.
Draco begann nur zu lachen und nickte zustimmend.

Daraufhin streckte sie ihm frech die Zunge heraus und ließ das kleine Schloss mit einem Klick einrasten. Provokant reichte sie ihm den Schlüssel entgegen.

Diesen nahm er freudig an und versenkte ihn in den Tiefen der Seine zu ihren Füßen. Danach nahm er sie von hinten in den Arm und setzte seinen Kopf auf den ihren.

Zusammen genossen sie die Wärme der Sonne und den Blick über den Fluss.

Sie hatten heute bereits so einiges erlebt und angeschaut. Hermine hatte darauf bestanden alle möglichen Museen und kleine Cafés abzuklappern. Er kam nicht drum herum sich eine französische Köstlichkeit namens Macaron in den Mund stecken zu lassen. Was er jedoch gestehen musste, sehr lecker schmeckte.

Zudem genoss er es, wie sich seine Liebe an all dem erfreute. Hermine konnte gar nicht mehr aufhören zu strahlen und das gefiel ihm. Den ganzen Tag konnte er die Augen nicht von ihr lassen.

Die Aufregung in ihm schien von Minute zu Minute zu steigen.

Erst recht als Hermine fragte, was er noch so für den Verlauf des Tages geplant habe.
Er sicherte ihr zu, dass sie sich überraschen lassen solle und es ihr sicher gefallen würde.

Das hoffte er zumindest. Welche Frau würde das nicht.
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Nach einigen Minuten zu Fuß standen sie nun direkt davor. Das riesige Gestell ragte vor ihnen imposant in die Luft. Es war etwas anderes ihn von weiten zu bestaunen, doch nun direkt davor zu stehen war atemberaubend. Der Eifelturm in seiner vollen Pracht.

Während Hermine noch wenige Sekunden voller Staunen verbrachte, begann Draco nun mit dem 1. Schritt seines Plans.
Er machte sich in Richtung der Kasse und gab sich zu erkennen, dass er derjenige war auf den sie warteten.

Freudig nickte die blonde Frau vor ihm und teilte die unverzüglich ihren Kollegen per Telefon mit.
Daraufhin blickte Hermine ihn wie so oft fragend an. Dieser Mann war ihr nach all den Jahren des öfteren immer noch ein Rätsel. Es gelang ihm immer wieder sie zu verblüffen.

Auch als nur noch die Beiden auf den Turm gelassen wurden. Sie fragte sich wie das sein könne, doch Draco ließ ihr nicht die Luft das auch auszusprechen.

Er zog sie die Treppen des Turmes nach oben, bis sie an der höchsten Plattform angekommen waren.

Sowohl die vielen Treppen, als auch der unvergessliche Ausblick raubten ihr den Atem. Es war noch so viel schöner, als in ihrer Vorstellung. Ihr Herz begann zu pochen.

„Ich lege dir gern eine Stadt zu Füßen", neckte Draco sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Es ist unfassbar, wie du das angestellt hast", musste sie nun zugeben.
„Sagen wir mal so in meiner Welt ist sowas eben möglich. Ich würde dir auch die ganze Welt zu Füßen legen, wenn ich könnte Hermine"

Bei diesen Worten nahm er mit zwei Fingern ihr Kinn und brachte sie dazu ihm tief in die Augen zu sehen. All die Jahre des Schmerzes und der Einsamkeit waren durch diesen Moment plötzlich bedeutungslos geworden.

Seine Zukunft lag vor ihm. Besser gesagt stand.

„In deiner Welt vielleicht. Doch es ist nicht die meine", gab Hermine nüchtern von sich und schien den Moment fast zu zerstören.

Draco sah sie gespielt finster an und lächelte dann. Es war endlich an der Zeit sein eigentliches Motiv für diese Reise offenzulegen.

„Vielleicht nicht. Das kann sie aber werden. Du musst es nur wollen", sprach er mit pochendem Herzen aus. Es begann so stark zu pochen, dass er befürchtete man könne es hören.

Vor Aufregung zitternd nahm er ihre Hand und begann eine herzzerreißendere Rede darüber zu halten, was für ein toller Mensch sie war und was für ein Idiot er doch gewesen war sie gehen zu lassen. Das würde er nie wieder zu lassen. Er würde sie nie wieder verlieren wollen. Sie war die Liebe seines Lebens und machte ihn zu einem besseren Mann. 

„Zu deinem Mann, wenn du es willst", beendete er den flammenden Monolog der Leidenschaft.

Hermines Augen begannen sich mit Tränen zu füllen. Es dämmerte ihr so langsam auf was er hinaus wolle.

Panisch versicherte sich Draco, dass sich das schwarze Samtkästen an seinem geplanten Ort befand und entnahm es seiner Jackettasche.

„Hermine Jean Granger, würdest du mir die Ehre erweisen und nach all den Jahren endlich meine Frau zu werden ?", brachte Draco mit einem Zittern in der Stimme und Tränen in den Augen hervor.

Auch sie konnte sich nicht mehr kontrollieren und begann vor Freude zu weinen.
Leidenschaftlich küsste sie ihn und brachte nur ganz viele Ja's über ihre Lippen.

Dass es nach all den Jahren endlich so kommen würde, hätte sie nicht für möglich gehalten.
Umso schöner fühlte es sich an, als er ihr den grünen Smaragdring an den Finger steckte und dies bedeutet, dass dies ein versprechen war.

Dass sie für immer ein Leben und eine Liebe teilen würden.

After All These YearsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt