Beobachtet

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Ungläubig schüttelte sie, aufgrund dieser Feststellung, den Kopf. Dann lehnte die Hexe ihren Kopf gegen das Fenster und beobachtete die Wassertropfen, welche an diesem hinunter liefen. Die Kälte des Fensters erfrischte und belebte sie.

Daraufhin fasste Hermine einen Entschluss. Sie würde den Tag nutzen um Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Dies hatte sie nämlich in der ganzen Im-Malfoy-Manor-verweilen Situation total verdrängt.

Schnell rappelte sie sich von der Sitzbank auf und eilte in ihr Zimmer. Dort griff sie nach ihrem Mantel, einer Tasche und setzte schließlich ihren Weg in Richtung Eingangsbereich fort.
Langsam öffnete sie die schwere Holztür und kam auf der großen Marmortreppe zum Stehen. Leise fing sie an zu lachen. Anscheinend hatte sie einen guten Moment für ihre Unternehmung gewählt, da der Regen geendet hatte.

Kurz schloss Hermine die Augen und sog die frische Luft in sich ein. Sie liebte diesen feuchten frischen Duft, der immer aufkommt kurz nachdem es aufgehört hat zu Regen.

Nach diesem kurzen Verweile kramte sie aufgeregt in ihrer Tasche herum, bis sie schließlich ein kleines Modell in ihren Händen hielt.

Dieses wuchs, nach einem gesprochenen Zauber, zu seiner originalen Größe heran. Was sie nun in ihren Händen hielt, war ein schwarzer Besen. Diesen platzierte Hermine zwischen ihren Beinen und hob schließlich mit wenig Geschwindigkeit ab. Ihr braunes Haar wehte im Wind, was sie das Freiheitsgefühl genießen ließ.

Damals hatte sie Ginny und Harry dafür verflucht, dass die Beiden sie zum Quidditch Probetraining geschleppt hatten. Doch seitdem Hermine ihren Abschluss hatte und von der Arbeit ab und zu einmal eine Auszeit brauchte, genoß sie das Fliegen.

Nach guten 15 Minuten landete die junge Mutter im Herzen von London, in einem kleinen eher unbesuchten Park. Wie zuvor verkleinerte sich der Besen nach dem gleichen Prozedere und sie verstaute ihn sicher in der Tasche.

Um nicht allzu viel Aufmerksamkeit zu erregen, hatte sie einen Schutzzauber ausgesprochen. Dieser löste sich, als sie den Park verließ und sich den Menschenmassen auf dem Bürgersteig anschloss.

Es herrschte aufgeregtes Treiben im Herzen von London. Viele schlenderten auf den noch etwas feuchten Wegen durch die Stadt, in Richtung der Einkaufszentren. Oft waren es kleine Familien, die über etwas lachten oder Paare, die sich verliebte Blicke zuwarfen.

Selten lief jemand, wie Hermine, allein umher.

Auch sie wünschte sich, wieder so etwas empfinden zu können. Jemanden an ihrer Seite zu wissen. Nach der Scheidung hatte sie zwar ein paar Dates gehabt, aber bei keinem war der Funken so richtig über gesprungen.

Bei dem Gedanken daran lief ihr ein Schauer über den Rücken. An einige der Dates wollte sie eher ungern zurückdenken. Sie waren eher ernüchternd gewesen. Jemand, der mehr redete als sie, was schon Rekord war oder Jemand, der sein Essen nicht im Mund behalten konnte, war nun wirklich absolut nicht ihr Typ.

Hektisch schüttelte Hermine den Kopf, um die Bilder aus ihrem Kopf zu verbannen.

Letztlich setzte sie ihren Weg, in eines der Shopping-Center, fort. Dort ließ die Hexe sich vom Shoppingrausch mitreißen und arbeitete ihre Geschenkeliste ab.
Nach mehreren Stunden peilte Hermine mit Tüten bepackt, ein neues Ziel an.

Eine Gallerie. Es war jedoch nicht irgendeine Gallerie.

Die Mitarbeiter grüßten ihr freundlichen entgegen, da Hermine hier des Öfteren verkehrte.
Es war jedoch ein ganz bestimmter Raum nach dem sie Ausschau hielt.
Er war durch die unzähligen Gänge, in welchen man sich schnell verlaufen konnte, schwer zu finden und daher sehr selten besucht.

In ihm waren nur zwei Gegenstände. Ein Bild und eine Bank. Auf diese setzte Hermine sich, nach erfolgreichem Finden des Raumes.
Die Taschen wurden von ihr auf dem Boden abgesetzt, damit sich ihre ganze Aufmerksamkeit auf eine Sache richten konnte.

Das Bild vor ihr.

Auf ihm war eine Landschaft zu sehen, welche Hermine seit dem ersten Anblick faszinierte. Zu diesem Raum und ihr gab es eine spezielle Geschichte.

Vor Jahren war sie nach ihrem Vorstellungsgespräch fürs Ministerium in die Gallerie gegangen und durch Zufall oder Schicksal, sie konnte es sich bis heute nicht erklären, in diesem Raum gelandet.

Die Bank und das Bild hatten zum Verweilen eingeladen und sie war geblieben. Seitdem kam sie immer nach einem stressigen, besonders schönem oder einfach x beliebigen Tag hierher.

Es war so weit gegangen, dass Hermine das Bild mit einem Teil des Geldes, welches sie nach der Scheidung erhalten hatte, gekauft hatte. Jedoch war es auf ihren Wunsch trotzdem in der Gallerie geblieben.

Lange saß sie auf der Bank und verlor sich in den Farben, bis in ihr ein Unbehagen aufkam.
Sie fühlte sich, obwohl sie dachte allein zu sein, beobachtet. Obwohl es eigentlich in einem geschlossenen Raum unmöglich war, umwirbelte sie ein kühler Windhauch. Hermine hatte das Gefühl, dass dieser versuchte sie zum Umdrehen zu bewegen.

Als Hermine ihrem Gefühl nachgab, sah sie in die grauen Augen, der an der Durchgangswand gelehnten Person.

Ihr Herz machte einen Satz und zaghaft formten ihre Lippen das Wort:

"Draco..?"

After All These YearsTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang