After all these years, finally

378 14 3
                                    

Mürrisch betrachtete Hermine das vor ihr liegende Magazin. Das einzig schöne daran war vermutlich das Titelbild, auch wenn es zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar gewesen war. Die Überschrift wohl weniger.

‚Dramoine macht Malfoyoberhaupt gemeinsam den Garr aus'.

Sie konnte nicht glauben, dass man diesen Artikel tatsächlich zugelassen hatte. Der eigentliche Bericht über ihre Beziehung und die Hochzeit war somit schnell zur Nebensache geworden.

Nicht das dies sie groß störte. Es war einfach, dass man ihrer Ansicht nach über die Ereignisse im Manor und Lucius Ableben hätte stillschweigen bewahren sollen.

Doch Reporter waren eben manchmal unerbittlich. Sie hatten sich wie Tiere förmlich um die Story gerissen. Dementsprechend verzerrt war auch letztlich die Berichterstattung.

Man hatte seinen Tod als heroische Tat des Paares an der Zaubererwelt betitelt. Auch wenn Hermine zugeben musste, dass es befreiend war zu wissen, das es endlich vorbei war. Vergaß man beim Lesen des Artikels schnell das es sich hierbei um ein menschliches Wesen gehandelt hatte.

Lucius war definitiv kein guter Mensch gewesen, aber dennoch einer.

Dies störte sie ebenso wie die Verherrlichung der Tatsache, dass Draco seinen Vater, auch wenn er nie einer gewesen war, getötet hatte.

Auch wenn es schwierig war, hatte das Paar natürlich über die Teils sehr bizarren Vorkommnisse gesprochen.

Bei ihnen beiden überwiegt die Erleichterung, sie hatte aber auch Dracos Schmerz darüber nachempfinden können. Das einzige Rätsel war bis heute das unerklärliche magische Ereignis Hermines Verschwindens geblieben.

Etwas das Draco in diesem Moment jedoch nachzugehen versuchte.

Sich mit seiner Hand ungläubig an die Schläfe fassend, saß er auf dem grünen Satinsessel in seinem Schlafzimmer.
»Ich verstehe es einfach nicht. Wie soll das möglich sein?«.

Ein amüsiertes Lächeln begann sich auf Narzissas Lippen zu legen. »Du scheinst also nicht mit der gesamten Geschichte vertraut zu ein mein Kind"«. Eine Aussage die Draco neugierig werden lies.

Was es damit auf sich hatte, versuchte seine Mutter mit einer Liebe aus längst vergangener Zeiten zu erklären. Sie meinte, dass das Familien Medaillon von einer Malfoy Frau erschaffen wurde, um zu testen, ob ihr Geliebter ebenso für sie tiefe Gefühle empfand. Eine Eigenschaft, die auch Draco bisher selbst angewandt hatte. Doch Narzissa fuhr damit fort zu betonen, dass es bei der wahren Liebe noch zu so viel mehr im Stande war zu leisten.

»Aber warum ist unserer Familie dann nichts von von seiner tatsächlichen Kraft bekannt?«, musste Draco sie unterbrechen.

Verwundert über seine Aussage entgegnete sie ihm: »Weil ein Malfoy selten aus Liebe geheiratet und wahre Liebe somit fast unmöglich zu finden war«.

Verständnisvoll nickte er. Dies schien einleuchtend, aber ebenso tragisch zu sein. Umso mehr wurde ihm bewusst, welches Privileg er erfahren durfte, diese gefunden zu haben.

Aber dennoch erklärte es immer noch nicht, was genau diese weitere Kraft sein sollte.
»Du hast es selbst erleben können. Bei der wahren Liebe schwur, wird das Medaillon die Liebenden auf ewig beisammen halten«.

Nun schien Draco endlich zu verstehen.

Narzissa die dies ebenfalls zu bemerken schien, umschloss seine Hände und meinte, dass es nun genug der alten Geschichten sei und sie heute noch etwas wichtigeres zu erledigen hätten.

Zustimmend drückte Darco freudestrahlend ebenfalls ihre Hände. Sie hatte Recht, denn nach all den Jahren würden er und Hermine für immer eins werden. Der Tag ihrer langersehnten Hochzeit war endlich gekommen. Es gab keine Zeit mehr zu verlieren, all das Leid der letzten Jahre rückgängig zu machen und gemeinsam in die Zukunft zu blicken.

Nervös rieb Hermine sich die schweißnassen Hände. Sie versuchte ruhig ein und auszuatmen, um der Nervosität etwas entgegen zu wirken. Noch immer konnte sie nicht glauben, dass es nun endlich geschehen würde.

Wer hätte jemals mit einem solchen Ende gerechnet?

Sie vor dem Wiederherstellen ihrer Erinnerungen ganz sicher nicht. Doch jetzt fühlte es sich einfach richtig an. Es hätte kein anderes Ende für die Beiden, obwohl es auch zeitgleich ein Anfang war, geben können.

Als die Musik einsetzte und Hermine das Verstummen der vorherigen Stimmen vernehmen konnte, wusste sie, dass es soweit war. Folglich begann das Herz der Hexe nun noch schneller in ihrer Brust zu schlagen. Zeitgleich stahl sich jedoch auch ein von Liebe erfülltes Lächeln auf ihre Lippen.

Galant versuchte sie die Treppe vom oberen Stockwerk nach unten hinab zu steigen, ohne über ihr Kleid zu stolpern. Dabei konnte Hermine die Blicke aller auf ihr spüren. Doch es waren lediglich die sturmgrauen Augen des Blonden, die sie in ihren Bann zogen, als sie unsicher aufblickte.

Das gleiche Lächeln auf seinen Lippen lies sie alles vergessen.

Die Unsicherheit und all die Blicke schienen nur noch nebensächlich zu sein. Es gab nur noch ihn und sie.

Und obwohl es nicht das erste Mal war, das er ihr sagte, wie gut sie doch aussah, glaube sie ihm diesmal. Die Brünette fühlte sich nämlich auch so. In seiner Nähe fühlte sie sich sicher und geliebt. Sie war einfach angekommen.

Von diesem unglaublichen Gefühl der Erfüllung durchströmt, zogen die Worte des Trauredners nur wie Wolken an ihr vorbei. Hermine hatte nur Augen für Draco und er nur für sie. Als die Gelübde gesprochen und der Redner zum finalen Teil gekommen war, konnte Hermine es nicht mehr erwarten, dass er zum Ende kam.

Sie wollte ihn endlich küssen.

Mit den Worten, dass Draco die Braut nun küssen könne, erlöste man sie von ihrer Qual.

Leidenschaftlich zog Draco Hermine an sich heran, legte die Lippen auf die ihren und beugte sie hinab. Als er triumphierend die Faust in die Luft streckte, begannen die Gäste freudig an zu klatschen und zu pfeifen. Und auch sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

Mit den Worten, dass sie nun offiziell Mann und Frau waren, beendete der Redner die Zeremonie und ihre Freunde und Familien brachen erneut in Applaus aus.

Nun war es Hermine, die ihren Mann zu sich zog. Dabei flüsterte sie in sein Ohr:
»Wer hätte gedacht, dass ich einmal glücklich darüber sein würde den Namen Malfoy zu tragen. Denn das bin und werde ich bis an mein Lebensende. Ich liebe dich Mr. Malfoy«.

»Und ich liebe dich Mrs. Malfoy«.

-THE END-

After All These YearsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt