After All These Years

Geschenke für Alle

Am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages hatte Hermine beschlossen endlich einen Spaziergang in den Gärten zu unternehmen.

Als sie durch die Grünanlagen schlenderte, erleuchteten bereits die ersten Sonnenstrahlen den Himmel und spendeten ihr Wärme.

Mittlerweile hatte es sich nämlich so weit abgekühlt, dass ihr Atem als Dampf in der Luft zu sehen war.

Nachdem die Hexe den Sonnenaufgang genossen hatte, flog plötzlich etwas kaltes auf ihre Nase.
Daraufhin sah Hermine zum Himmel hinauf und begann unwillkürlich zu lächeln.

Große weiße Flocken kamen vom Himmel geflogen.

Heute war der Tag an dem viele aus ihren Betten stürmten, die Treppen hinunter liefen und dann schließlich fleißig Geschenke aufrissen.

Normalerweise gehörte sie zu diesen Leuten, doch dieses Jahr war ihr Wunsch eher bescheiden gewesen.

Hermine hatte sich aus tiefstem Herzen Schnee zu Weihnachten gewünscht und das Schicksal hatte es anscheinend gut mit ihr gemeint.

Glücklich genoss sie einige Minuten die kalten Berührungen auf ihrer Haut, trat dann aber schließlich wieder den Weg in Richtung Manor an.

Eine angenehme Wärme durchflutete ihren Körper, als sie sich vor dem Kamin, welcher sich neben dem Weihnachtsbaum befand, auf das grüne Sofa setzte. Erneut musste sie lächeln.

Sie gestand sich zu langsam ein, dass Malfoy Manor ein Ort war, an dem sie sich ziemlich wohl fühlte. Trotz des dunklen Mobiliars, strahlte es eine überdurchschnittliche Herzlichkeit aus.

Dies war ihr aber erst vor kurzem so richtig aufgefallen.

Außerdem war die Ruhe in diesem Haus irgendwie zugleich erfüllend, aber manchmal auch angsteinflößend.

Als jedoch Xabi und Scorpius in ihren Dinoschlafanzügen aufgeregt die Treppen hinunter gerannt kamen, war die Ruhe schnell verflogen. Doch in diesem Fall störte es Hermine nicht.
Die Beiden zusammen zu sehen, ließ sie jedes Mal Freude empfinden.

Voller Euphorie suchten die Jungs nach ihren Namen auf den Geschenken und rissen sie dann schließlich auf.
Zwischendurch betrachteten sie die Geschenke des jeweils anderen und sagten, wie super cool diese doch seien.

Dieses Prozedere erstreckte sich über einige Minuten, bis nur noch ein Geschenk übrig blieb, welches beide Namen zierte.

Verdutzt drehten sich die Kinder zu Hermine um und sie deutete mit einem Handzeichen darauf hin, dass dies kein Fehler sei und sie es doch öffnen sollten.

Unter mehreren Lagen Geschenkpapier kamen zwei Boxen zum Holzboxen zum Vorschein. Eine etwas größere und eine kleinere Box.

Gespannt öffneten Xabi und Scorpius die Boxen. In der Kleineren befanden sich Figuren und in der Größeren ein Schachbrett.

Mit großen Augen sahen sie erst sich in die Augen und dann zu Hermine.
Bis sie schließlich zu Hermine auf Sofa gestürzt kamen und ihr in die Arme fielen.

Kurz lachte Hermine auf und freute sich, dass Zauberschach ein gutes Geschenk war.

»Einem von euch gehören die Figuren und dem anderen das Brett. So könnt ihr nur zusammen spielen«, erklärte sie ihnen die Bedeutung der Boxen.

Verständnisvoll nickten die Jungen, schnappten sich das Spiel und machten sich auf den Weg in eines ihrer Zimmer.

Kurz sah Hermine ihnen nach, ließ ihren Blick dann jedoch wieder zum Kamin schweifen. Im Tanz der Flammen verlor sie sich so sehr, dass sie Malfoys Kommen garnicht bemerkte.

»Das ist ein schönes Geschenk für Beide«, begann er das Knistern des Feuers zu übertönen.

Hermine erschreckte sich kurz, aber nickte dann gespielt gefasst.

Dann herrschte wieder Stille und sie lauschten wieder dem Knistern des Feuers.

Nervös rieb die Brünette sich die Hände, denn seine unmittelbare Nähe verunsicherte sie ziemlich.

Dann spürte die Hexe plötzlich eine Bewegung seinerseits, welche zu einem kalten Gefühl auf ihrem Hals führte.

Irritiert bewegte sie ihre Hand zum Kälte ausgehenden Gefühl und tastete die Stelle genau ab.

Eine Kette?

Hatte er ihr gerade ein Weihnachtsgeschenk gemacht?

Verdutzt drehte Hermine sich zum stehenden Malfoy um.

»Was soll das?«
»Lediglich eine kleine Aufmerksamkeit«

Mit zusammengekniffenen Augenbrauen musterte sie ihn.

Das nannte er kleine Aufmerksamkeit?

Was sie da um den Hals trug, war eine silberne Kette, welche einen dunkelgrünen Stein als Anhänger hatte. Da sie ziemlich edel aussah, musste sie auch sehr teuer gewesen sein.

»Ich kann das nicht annehmen«, entschuldigte sie sich und wollte die Kette von ihrem Hals lösen, obwohl sie diese eigentlich sogar sehr schön fand.

Malfoy hielt sie jedoch zurück und lächelte sie flehend an, dass sie das doch lassen solle.

»Ich hab gar kein Geschenk für dich«, fiel der Hexe geschockt auf.

»Ich weiß«, stimmte er ihr wissend zu.

Erneut irritiert schaute sie ihn an.

»Ich hab einen Vorschlag. Du nennst mich ab sofort Draco und dann sind wir quitt«, schlug er ihr freundlich vor.

Hermine stimmte dem eher unerwarteten Angebot zu und Draco lächelte ihr glücklich entgegen.

Als er in den Gang verschwand, musste sie unwillkürlich an den Anhänger fassen und ihr Herz begann zu pochen.

Schließlich musterte sie neugierig den dunkelgrünen Stein und war sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht der Kraft diesem bewusst.
___

Na wie gefällt es euch?

Vor allem, was denkt ihr hat der Stein für eine Kraft?