Der Schwur

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Obwohl Draco wusste, dass es ihm danach besser gehen würde, fiel es ihm dennoch schwer eine Antwort auf diese Frage zu formulieren.

Gespannt sah ihn seine Mutter mit großen Augen an. Sie verstand nicht, was ihren Sohn dazu veranlasst haben könnte, sich für ein unglückliches Lebens zu entscheiden.

»Es war um dich zu beschützen..«, flüsterte er leise vor sich hin.

Narzissa war sich nicht sicher, ob sie sich gerade nicht verhört habe.
Als Draco seine Antwort diesmal jedoch sehr deutlich wiederholte, blickte sie ihn geschockt an.

»Bitte was?!«, entgegnete seine Mutter fassungslos.

Draco fuhr sich nervös durch die Haare. Es hatte gut getan dies endlich laut auszusprechen. Doch vor ihrer Reaktion hatte er die meiste Angst gehabt.

Bevor er sich voller Unsicherheit auf die Lippe biss und die Geschichte zu seiner Entscheidung erzählen wollte, bat er seine Mutter sich zu setzten.

Diese folgte seiner Bitte und er begann ihr alles ganz genau zu erzählen.

Nach einer ungefähren Redezeit von 15 Minuten, beendete er seinen letzten Satz.

Dies alles endlich aussprechen zu dürfen, ließ den jungen Vater am ganzen Leib zittern. Ein Gefühl der Befreiung durchströmte seinen Körper.

Seine Mutter hingegen konnte nicht so richtig glauben, was sie da gerade gehört hatte. Innerlich versuchte sie die Situation, die er gemeint hatte, Revue passieren zu lassen.

~
Es war ein dunkler Abend gewesen. Draußen hatte der Wind getobt, sodass die Äste eines Baumes immer wieder gegen das große Fenster peitschten.  Dazu regnete es wie aus Gießkannen. Es war ein Abend voller Unruhe gewesen.

Dies verstärke ihr Gefühl, dass die Nacht nichts gutes mit sich bringen würde.

»Kann Abby der Meisterin einen Tee bringen?«, piepste die zierliche Hauselfe Abby neben ihr.

Narzissa mochte die Kleine. Das ihr Mann sie wie ein Stück Dreck behandelte, gefiel ihr jedoch ganz und garnicht.

»Nein Danke. Das mach ich später selber. Du kannst für heute Feierabend machen«.
Daraufhin sah die Elfe die Schwarzhaarige dankbar an.

Nachdem die Hexe noch einige Zeit die Regentropfen am Fenster beobachtet hatte, beschloss sie in den großen Saal zum Kamin zu gehen.

Die Hoffnung, das sie nicht auf Lucius treffen würde, konnte leider nicht erfüllt werden. Dieser ging auf vor dem Kamin auf und ab.

Als sie sich auf das Sofa setze, bemerkte sie das er erzürnt zu sein schien.

»Was beschäftigt dich?«
Ihr Mann sah sie kurz an, schnaubte dann jedoch verächtlich.

»Dein geliebter Bengel von Sohn scheint in ein Schlammblut verliebt zu sein«. Kurz unterbrach er seine Erklärung um sich vor Ekel zu schütteln.
»Jedoch habe ich ihm zu verstehen gegeben, dass dies strengstens untersagt ist. Ein Malfoy liebt kein dreckiges Schlammblut«

»Ach Lucius. Er ist doch noch jung. Gönn es ihm doch diese Erfahrung zu machen«, dachte sich die Hexe.

Als Lucius sie voller Zorn hasserfüllt ansah, wurde ihr bewusst, dass sie dies gerade laut ausgesprochen hatte.

Wutentbrannt schritt er auf sie zu und zögerte keinen einzigen Moment bevor er ausholte. Ihre Wange glühte nach diesem Schlag, jedoch durfte sie ihre Gefühle nicht vor ihm zeigen. Also nahm sie diesen Schmerz gefühllos hin.

Keine zwei Minuten später öffnete sich die dunkle Holztür des Raumes.
Es war Draco.

Dieser kam völlig durchnässt auf seine Eltern zugelaufen. Die Tatsache, das er den Anweisungen seines Vaters folge geleistet hatte, versetzte Narzissa einen Stich im Herzen. Ihr war allerdings bewusst, dass er ihm bestimmt gedroht haben musste.

Bevor er näher kam, versuchte sie ihr Gesicht von ihm abzuwenden. Dieser bemerkte jedoch schnell das falsche Spiel.  Langsam berührte er das Kinn und drehte ihr Gesicht in seine Richtung.

Narzissa sah nun in die hasserfüllten Augen ihres Sohnes. Ihr war bewusst, was er nun vorhatte.
»Tu es nicht..«, flüstere sie ihm ängstlich zu.

Doch Draco wollte nicht auf sie hören. Jede Faser in seinem Körper stellte sich gegen seinen Vater. Er hatte ihn schon davor gehasst, doch jetzt war er zu weit gegangen.

»Was erlaubst du dir sie anzufassen!«, brüllte er ihn an.
Doch Lucius lachte nur. 

»Sie ist meine Frau. Ich kann mit ihr alles machen was ich will«

Draco wollte gerade ausholen, doch seine Mutter hielt seine Hand fest und schüttelte mit Tränen in den Augen energisch den Kopf.

Lucius lachte erneut finster
~

»Deshalb hat er mich also nie wieder angefasst..«, verstand sie nun endlich.

Draco nickte zaghaft.

»Ich sag nunmal keine andere Möglichkeit. Also ging ich seinen Deal ein«
Seine Mutter nahm ihn in den Arm. Sie war so furchtbar stolz und wütend zu gleich auf ihn.

»Du bist so ein Idiot, weißt du das?«
Draco fragte daraufhin , was sie damit meine.

»Soweit ich das richtig verstanden habe, hast du seinem Wunsch zugestimmt eine Reinblüterin zu heiraten und dafür würde er mich nicht mehr verletzen«
»Korrekt«

Frustriert schüttelte sie den Kopf und fragte, warum er ihr das nie erzählt habe. Sie wäre auch ohne seine Hilfe klar gekommen.

»Er hatte mir nicht geglaubt. Also habe ich den unbrechbaren Schwur geleistet. Hätte ich es nicht getan oder hätte ich darüber geredet, wäre ich gestorben. Es war meine Absicherung, das er dir auch wirklich nie wieder etwas antut«

Geschockt sag Narzissa ihren Sohn an. Erst jetzt wurde ihr bewusst, welches Paket er jahrelang mit sich herum geschleppt haben müsse.

»Das ist auch der Grund, warum ich Hermines Gedanken löschen musste. Ich hätte sie nie glücklich machen können. Also gab ich ihr die Chance auf einen Neuanfang, ohne mich. «, versuchte er nun deine Erklärung zu beenden.

Narzissa begann kurz danach, während sie mit den Medaillon in der Hand herum spielte, zu lächeln.

Ihr Sohn sah sie irritiert an. 
Wie konnte seine Mutter nach dieser Erzählung noch lachen?

»Wie es aussieht hat sie jetzt die Chance auf einen Neuanfang, mit dir«
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Es tut mir sooo unendlich leid, dass jetzt eine Weile nichts. Von mir kam. Aber ich hatte so mit der Schule und dem Schreiben von Bewerbungen zu tun.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Außerdem ein unglaublich mega fetten abnormales Dankeschön an alle fleißigen Leser!❤️

Wir haben die 1K geschafft. 

After All These YearsWhere stories live. Discover now