Glückwunsch

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So richtig konnte sie es immer noch nicht fassen. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sie sich an all das, an all diese Gefühle nicht einmal erinnern können.
Und jetzt war sie obwohl niemand wusste, dass sie überhaupt zusammen waren, verlobt.

Eine Malfoy. Es klang absurd und fantastisch zugleich. Wer hätte gedacht, dass dies jemals passieren würde.

Sie ganz sicher nicht. Dafür war es umso schöner, es Realität werden zu lassen.

Davon einmal abgesehen war es nach ihrem kleinen magischen Trip fernab der eigentlichen Realität, wieder Zeit in jene zurückzukehren.

Mit einem Schmollmund stand sie in ihrer Wohnungstür und blickte ihren Verlobten an.

Leise flüsterte sie, während sie sich eng an seine Brust schmiegte: »Ich will nicht das du gehst«

Sanft strich ihr Draco über den Kopf und meinte, dass er sie morgen nach der Arbeit abholen würde.

Zustimmend nickte die Brünette. Dennoch missfiel es ihr die Nacht allein zu verbringen, da sie sich so an seine Nähe gewöhnt hatte.

Trotz ihres Vorschlags hatte er altmodischer Weise abgelehnt bereits jetzt zusammen zu ziehen. Er wolle, dass sie als Mrs. Malfoy dort einzog.

Einem Malfoy konnte man bekanntlich nichts abschlagen, also gab sie sich geschlagen und verabschiedete sich mit einem leidenschaftlichen Kuss.
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Die restliche Woche verlief abgesehen von der Tatsache, das sie jeden Abend etwas zusammen unternahmen oder Zeit verbrachten recht gewöhnlich ab.

Als sie eng aneinander gekuschelt zusammen auf dem Balkon von Hermines Wohnung lagen, viel ihr auf das sie während dem Genießen von Zweisamkeit etwas wichtiges vergessen hatten.

»Wir müssen es den Kindern sagen«, riss sie den Kopf von seiner Schulter.

Draco begann zu lachen.
»Darüber machst du dir Sorgen? Sie werden es lieben. Außerdem sind sie jetzt schon wie Brüder, so wie es sowieso immer hätte sein sollen«

Dennoch ließ Hermine dies nicht davon abhalten, aufzuspringen und an ihren Schreibtisch zu laufen.

»Schatz, warte«, rief er ihr hinterher.

»Sie wissen es doch schon längst«
Verdutzt schaute die Hexe ihn mit großen Augen an und legte den Kopf zur Seite.

Draco erklärte, dass er es ihnen bereits vor seinem Antrag erzählt habe. Was ein Lächeln auf Hermines Lippen zauberte.

Er breitete seine Arme aus, was ihr deutlich machte wieder zu ihm zu kommen. Zufrieden nahm sie wieder ihre Anfangsposition ein. 

Draco hingegen war in diesem Moment ebenfalls bewusst geworden, dass er etwas oder besser gesagt jemand wichtigen vergessen hatte.

Er hatte schon länger nichts von seiner Mutter gehört. Natürlich war ihm im ersten Moment nur Hermine und ihr Schutz in den Sinn gekommen, dass sie jedoch ebenfalls eines seiner Ziele sein könne hatte er total verdrängt.

Wie er nur so nachlässig hatte sein können, lies in ihn innerlich fast kochen. Nicht anders als damals hatte er immer noch den Drang sie vor ihm zu beschützen.

Er beschloss sie morgen zu besuchen und nach dem rechten zu sehen.
Um seine Verlobte nicht in Panik zu versetzen, behielt er dieses pikante Detail jedoch für sich. Seine Intention war es sie so lange es möglich war, vor dieser Information zu beschützen.
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»Mutter?«, klopfte er mit dem schweren Knauf an die Tür und trat schließlich ein.

Bereits jetzt verfolgte ihn das ungute Gefühl das etwas nicht stimme. Er hoffte jedoch, das sich dies nicht als zutreffend heraus stellen sollte.

»In der Küche mein Liebling«, erklang ihre herzliche Stimme.

Woraufhin Draco dessen Klang folgte und sie in eine freudige Umarmung schloss.

Als sie sich wieder lösten ließ er seinen Blick prüfend über ihre Erscheinung gleiten. Augenscheinlich schien ihr nichts zu fehlen, was er als gutes Zeichen deutete.

Irritiert blickte sie ihn an.
»Geht es dir gut?«, sprach er seine Bedenken nun laut aus.

»Wenn die Schatulle die ich dir bei meinem letzten Besuch gegeben habe nun leer ist, dann selbstverständlich«, erwiderte Narzissa und warf ihm ein erwartungsvolles Lächeln zu.

Zustimmend nickte er, was einen Freudenschrei ihrerseits zur folge hatte. Für einen kurzen Augenblick konnte er seine Bedenken vergessen und freute sich ebenfalls über ihre Reaktion.

Bevor sie ihn jedoch mit einem Haufe an Fragen über sehen konnte, kam er ihr zuvor und ergriff die Chance das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.

Als sie sich an den kleinen Esstisch setzten, sprach er offen aus was er dachte: » War er ihr oder hast du etwas von ihm gehört?«

Das Lächeln auf ihren Lippen verschwand schlagartig, was Draco sich schuldig fühlen ließ. Dies war keines ihrer Lieblingsthemen, wer konnte es ihr auch verdenken.

Auch nach mehrmaligem Nachfragen versicherte sie ihm jedes Mal, dass es ihr gut gehe, er sich keine Sorgen machen solle und sie wenn dem der Fall sei Bescheid geben werde.

Beim Verabschieden fiel Draco ein Stein vom Herzen, dass er sich umsonst Sorgen gemacht hatte und froh sei das sein Vater endlich von der Familie abgelassen hatte.

Narzissa hingegen blickte ihm mit einem Stich in der Brust hinterher. Es war nicht einfach gewesen, ihm die Wahrheit zu verheimlichen. Ihr Sohn war schon immer sehr fürsorglich gewesen.

Nachdem die Tür geschlossen war, verging keine Minute bis ein Klatschen hinter ihr ertönte.

Lucius trat aus seinem Versteck hervor und seine Lippen zierten ein zufriedenes Lächeln.

»Schön geschauspielert meine Liebe«, gab er zu während er ihr eine Haarsträhne hinters Ohr streifte.

Ekel durchfuhr ihren Körper. Am liebsten hätte sie seine widerliche Hand sofort weggeschlagen.

»In einer Ehe mit dir habe ich ja auch jahrelange Übung darin sammeln können«

After All These YearsWhere stories live. Discover now