Spuren im Schnee

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Am Nachmittag hatten Scorpius und Xabi, nach langer Überredungskunst und eher gesagt durch Schmollmund und große Kulleraugen, die beiden Erwachsenen zum Spielen im Garten überredet.

Nachdem sich alle mit dicker Jacke, einem Schal und der passenden Mütze eingedeckt hatten, ging es endlich nach Draußen.

Über den Vormittag hinweg hatte es so sehr geschneit, dass das Grün des Gartens nun endlich verschwunden war und alles in ein helles Weiß getaucht war.

Die beiden Jungs und auch Hermine war die Freunde darüber förmlich anzusehen. Draco hingegen sah weniger erfreut aus.

»Was schaust du denn so grimmig?«, zog Hermine ihn auf.

»Das fragst du noch? Na wegen dem da!«, meinte er frustriert und breitete seine Arme weit in Richtung Garten aus, um ihr zu signalisieren, dass er den Schnee meinte.

Hermine begann zu lachen.

»Mir ist unerklärlich , wie ihr drei das mögen könnt. Ich hasse den Winter. Das ist einfach immer viel zu kalt«, fuhr er weiter schnaufend fort.

»Ach sie einer an. Ich hätte nicht gedacht, dass du so ein Sensibelchen sein kannst«

Als Reaktion auf das Wort 'Sensibelchen' warf Draco Hermine einen bösen Blick zu. Diese konnte jedoch nicht anders, als in schallendes Gelächter zu verfallen.

Während sie versuchte wieder nach Luft zu schnappen, begann Draco mit seiner Racheaktion.

Keine zwei Minuten später wurde diese erfolgreich ausgeführt und Hermines Gesicht war mit kaltem Schnee überschüttet.

»Draco, was soll das?«, rief sie ärgerlich und wischte sich dabei die Eisklumpen aus dem Gesicht

Dieser hatte bereits einen neuen Schneeball, bereit zum Werfen, in der Hand und grinste triumphierend.

»Ach, ist dir jetzt etwa kalt?«, meinte er gespielt unschuldig und warf den Schneeball auf Hermines Jacke.

Diese sah ihn finster an und meinte, dass er, wenn er spielen wolle, sein Spiel bekommen solle.

»Schneeballschlacht! Die Grangers gegen die Malfoys«, rief Hermine lauft.
Daraufhin kam Xabi zu ihr gerannt und sie suchten sich ein Versteck hinter der Hecke. Scorpius tat es ihm gleich und nahm neben seinem Vater, hinter der gegenüberliegenden Hecke Platz.

Nachdem beide Seiten ihren Vorrat geknetet hatten, begann das Duell.

Von beiden Hecken ausgehend, flogen mehrere Bälle auf die jeweils andere Seite. Dies ging einige Minuten so, bis ihnen klar wurde, dass dies nicht viel brachte. Also wurde es dem Stellungsduell plötzlich ein bewegtes Duell.

Die beiden Jungen liefen auf einander zu und begannen sich mit Schnee zu überschütten und einzuseifen. Dabei lachten sie schallend und man sah ihnen den Spaß förmlich an.

Hermine hingegen suchte sich ein geeignetes Versteck und wartete erst einmal ab. Ihr schneller Atem beruhigte sich dabei allmählich.

Still versuchte die Hexe mögliche hörbare Schritte in der Umgebung wahrzunehmen. Doch ihre Ohren konnte keine Geräuschkulisse genauer identifizieren.

Also blieb ihr nichts anderes übrig als aus ihrem Versteck zu kommen und nach Draco zu suchen.

Was sich in diesem großen Areal jedoch deutlich schwerer herausstellte, als vorerst angenommen.

Bis sie plötzlich Schuhspuren im Schnee entdeckte, die definitiv nicht von den Kindern stammen konnten. Dafür waren sie viel zu groß.

Hermine versuchte diesen still und möglichst geduckt zu folgen. Nach einigen Metern geschah jedoch plötzlich etwas unvorhersehbares.

Von der Kette, die Draco ihr geschenkt hatte, ging plötzlich eine angenehme Wärme aus. Je weiter sie kam, desto stärker wurde die ausgehende Wärme.

Irritiert fasste die Hexe an den grünen Anhänger.

Was hatte das zu bedeuten?

In diesen Gedanken versunken, bemerkte sie nicht, dass sie währenddessen weiter gelaufen war. Dies führte schließlich dazu, dass sie gegen etwas hartes knallte.

Dieses 'etwas' stellte sich, als hinter einem Buchsbaum stehenden Draco heraus.

Hermine war so überrascht, dass sie das Gleichgewicht nicht mehr richtig halten konnte und nach hinten fiel.

Draco, Geistesgegenwärtig wie er war, gelang es noch gerade so Hermine vor dem Sturz zu bewahren.

Nun standen sie dort, in einer recht abgelegenen Ecke des mit Schnee bedeckten Gartens, dicht aneinander.

Was nun passieren würde, war Beiden durchaus bewusst.

Sie begannen sich tief in die Augen zu sehen, sodass Hermines Wangen sich in einem leichten Rot verfärbten.

Dracos Herz hingegen, begann wild gegen seine Brust zu schlagen. Wie lange hatte er schon auf diesen Moment gewartet.

Hermine sah abwechselnd von seinen wunderschönen Augen zu seinen weichen Lippen, zumindest stellt sie sich diese so vor.

Der Blonde hingegen strich erst sanft mit seinem Finger über ihre kalte Wange und wickelte dann eine ihrer braunen Haarsträhnen um diesen.

Die Spannung und das Knistern in der Luft waren fast greifbar.

Langsam wurde, wie in Hermines Traum, der Abstand zwischen ihnen kleiner.

Draco war sich sicher, dass die Zeit hierfür endlich gekommen war.

Hermine hingegen war sich nicht, ob es richtig war, was sie da gerade tat.

Jedoch wussten Beide, dass sie es wollten.

Als ihre Lippen sich beinahe trafen und die bedrückende Lücke endlich geschlossen werden sollte, konnte man ein leises Räuspern vernehmen.

Geschockt und auch wütend sah Draco zur Person, von der dieses Situation ruinierende Geräusch ausging.

Vor Schreck war er wie gelähmt und ließ Hermine unsaft in den Schnee fallen.

»Mutter?!«
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Oh ja. Ihr hasst mich jetzt vermutlich 😅

ABER es musste einfach sein. Die Vorstellung war zu lustig in meinem Kopf.

Hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Was denkt ihr, wie Dracos Mutter reagieren wird?

After All These YearsWhere stories live. Discover now