Kapitel 4: Zeit

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Wie ich eben war, konnte ich in der Nacht kaum schlafen, da ich viel zu viel Angst davor hatte ihm am nächsten Tag in den Kursen wieder zu begegnen. Die schlimmsten Szenarien malte ich mir als erstes aus. Ich hatte richtige Panik, als ich am nächsten Tag in den ersten Kurs ging, jedoch kam alles ganz anders, als wie ich es mir gedacht hatte.

Ich setzte mich extra weit weg von ihm hin, als er in den Raum kam schaute er zu meinem vorherigen Platz, aber da ich dort nicht saß runzelte er die Stirn und schaute sich im Saal um. Als er mich fand grinste er so dreckig, schaute jedoch schnell wieder weg und ging zu seinem üblichen Platz.

Während der Stunde schaute ich wie rein zufällig immer wieder zu ihm, aber er würdigte mich keines Blickes, was mir auch lieber war, stattdessen war er wieder mit seinem Handy beschäftigt. Ich beließ es dabei und war mehr als froh, dass es so kam.

Die Woche verging schneller als gedacht, es war Freitag und der letzte Unitag für die Woche. Gut gelaunt begab ich mich in den Hörsaal und setzte mich auf meinen neuen Platz. Nach und nach kamen auch die anderen verschlafen in den Raum und setzten sich auf ihre Plätze, genauso wie der Typ neben dem ich saß.

Hätte ich gewusst, dass ich mich neben einen Typ gesetzt habe, hätte ich wahrscheinlich einen anderen Platz genommen, aber ich konnte nicht immer wechseln, daher beließ ich es dabei und hoffte einfach nur, dass er nicht so ein Arschloch war wie dieser Luan.

Ich hatte Glück, der Typ schien genauso ruhig zu sein wie ich und sagte über die Woche nichts zu mir, sondern nickte mir nur leicht zu, als er sich neben mir setzte und wendete sich seinen Notizen zu. Jedoch änderte es sich an dem Freitag. Wie immer nickte er mir zu und setzte sich neben mir hin.

„Wir sitzen jetzt schon fast eine Woche nebeneinander und ich weiß deinen Namen immer noch nicht. Daher wollte ich mich kurz vorstellen. Ich bin Micha.", sagte er und hielt mir die Hand hin. Ich nickte nur lächelnd und schüttelte seine Hand.

„Jayda."

„Schöner Name."

„Danke?!", sagte ich leicht unbeholfen und hoffte, dass die Konversation erst einmal vorbei war. Ich wusste wirklich nicht was ich sagen sollte und mir war es leicht unangenehm, es war nett von ihm, dass er sich vorstellte, aber das reichte dann auch schon wieder. Immerhin war ich in der Uni, weil ich was lernen wollte und nicht, weil ich Freunde finden wollte, die mich sehr wahrscheinlich dann auch noch vom lernen abhalten würden, da man sich mit ihnen treffen musste oder sowas.

Er beließ es zum Glück dabei, lächelte noch einmal und wendete seine Aufmerksamkeit wieder nach vorne, wo der Professor rein kam und mit dem Unterricht anfing. Ich war mehr als erleichtert. Während der nächsten Stunden herrschte weiterhin eisernes Schweigen und ich konnte mich voll und ganz auf den Unterricht konzentrieren.

Als wir Pause hatten, packte ich meine Sachen zusammen und begab mich als eine der letzten aus dem Raum, was ein Fehler war. Wie sehr ich es hasste.

Kaum verließ ich den Raum wurde ich wieder am Handgelenk gepackt und in eine ruhigere Ecke gezogen. Ich versuchte mich zu befreien und wegzulaufen, aber mein Entführer war viel zu stark. Verdammt nochmal! Ich schaute zur Hand und schaute den Arm entlang bis ich ein grinsendes Gesicht sah. Sein scheiß Ernst? Wieso? Was verdammt nochmal hatte ich ihm getan?

„Schnecke, dein Verhalten ist nicht nett, wusstest du das eigentlich? Mit dem seltsamen Typen kannst du reden und mit mir hast du bis jetzt noch kein einziges Wort gewechselt. Ich bin leicht enttäuscht von dir.", fing der Idiot tatsächlich an. Ich hörte auf mich gegen ihn zu wehren und verengte meine Augen zu Schlitzen, dieses dämliche Arschloch!

Zuerst wollte ich ihm Antworten und ihm die Meinung sagen, aber ich ließ es und hüllte mich weiterhin in Schweigen und versuchte mich weiterhin von seinem Griff zu befreien, aber natürlich klappte es nicht, daher ließ ich es und schaute ihm einfach nur böse, wie ich zumindest meinte, an. Jedoch verstärkte es sein Grinsen immer mehr.

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