Kapitel 16: Kuchen

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Kaum saßen alle am Tisch wurde das Licht ausgemacht und es wurde ziemlich still im Zelt. Ich schaute zum Eingang, wo eine Torte rein geschoben wurde. Eine Torte, die ein Prinzessinnenschloss war. Mit Türmen und Fahnen und Glitzer. Verdammt, war das heftig. An den vier Türmen waren Wunderkerzen angebracht, die angezündet wurden und von irgendwoher fing jemand an 'Happy Birthday' zu singen, wo alle anderen mit einstiegen.

Ich sang ganz leise mit und schaute zur Maus, die einfach nur ziemlich geschockt auf ihren Stuhl saß und den Weg der Torte beobachtete. Was der Kleinen alles geboten wurde. Hammer. Ganz klar, dass sie die Prinzessin der Familie war!

Als der Kuchen vor ihr stehen blieb, stellte sie sich auf den Stuhl und schaute ihn sich genau an. Ich lächelte leicht und schaute mich wieder um. Mein Blick traf auf den von Marlo, der mir wieder zuzwinkerte, wie nicht anders zu erwarten wurde ich wieder leicht rot und schaute schnell weg.

Wieso wurde ich so schnell rot bei ihm? Nur weil er mir zuzwinkerte? Immerhin war er 3 Tische entfernt und konnte so also auch noch nicht einmal mit mir sprechen. Ich schaute zum Arsch, der auf seine Uhr schaute und mir andeutete mitzukommen, wohin?

Ich folgte ihm leise aus dem Zelt heraus, zurück ins Haus, wo ich ihn fragend ansah.

„Halb fünf, Schnecke. Das Fahrrad wird geliefert. Außerdem wollte ich dich dort ein wenig raus bringen, nicht das es dir nachher wieder zu viel wird.", erklärte er mir und ich nickte nur und schaute mich heimlich im Raum um. Das Wohnzimmer, mit massig Platz und angrenzender Küche. Alles so offen und modern. Traumhaft. Mein Blick blieb an einigen Kinderfotos hängen. Ich ging drauf zu und schaute sie mir genau an.

Der Arsch war als Baby unheimlich hübsch, dies musste man wohl zugeben. Ich schaute auf ein Foto, welches einen 3-4 Jährigen zeigte, der einen kleinen Jungen auf dem Arm hielt und stolz in die Kamera grinste. Diese Augen!

„Bist du das?", fragte ich den Arsch, der sich neben mir stellte und zum Foto schaute.

„Ja. Marlo und ich."

Ich nickte und schaute mir die anderen Bilder an. Lu und Ethan mussten wohl noch ziemlich jung gewesen sein, als sie den Arsch bekommen haben. Sie sahen auf allen Fotos so glücklich aus. Ich wusste gar nicht, ob es in meiner Familie auch Familienfotos gab, soweit ich mich erinnern konnte nicht. Das war alles ein Unterschied wie Tag und Nacht. Der Arsch sollte das alles mal mehr schätzen, immerhin hatte er das große Los gezogen. Wuchs behütet und voller Liebe auf.

Ein Klingeln riss mich aus meinen Gedanken und wir gingen schnell zur Türe, wo der Fahrradverkäufer mit dem Fahrrad stand, welches in Folie eingepackt wurde mit einer riesigen pinken, glitzernden Schleifen. Das würde die Maus sicherlich freuen. Alleine schon wegen der Schleife!

Der Verkäufer redete noch kurz mit dem Arsch und verschwand auch wieder.

„Wie willst du es ihr geben?", fragte ich und ging langsam zurück zum Wohnzimmer.

„Gute Frage. Keine Ahnung?", antwortete er mir und ich lachte nickend.

„Auch gut.", sagte ich und ging durch die Terrassentür zurück in den Garten, wo ich mich nach rechts und links mal umsah. Auf beiden Seiten standen unglaubliche Häuser. In welchem Marlo wohnte?

„Wo wohnt eigentlich Marla?", horchte ich nach, damit es nicht so auffällig war.

„Das da.", sagte er und zeigte auf das linke Haus.

„Ihr habt es ja echt nicht weit!"

„Nein. Ziemlich praktisch, da hier alles offen ist und wir somit anstatt einen Garten massige haben. Ist nur an Ostern scheiße, wenn man seine Geschenke suchen muss. Das dauerte manchmal Stunden bis wir unsere Geschenke endlich gefunden hatten.", erzählte er und stellte das Fahrrad kurz hin.

DREAMWhere stories live. Discover now