Kapitel 49: Tanzen

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Kaum waren wir in der Einfahrt angekommen ging auch schon die Haustüre von Mels Haus auf, wo Marlo raus kam. Ich schaute zu Luan, der nur die Augen verdrehte und aus dem Auto stieg. Ich folgte seinem Beispiel und stieg auch aus.

„Endlich!", kam es von Marlo, der mich in seine Arme zog und mich fest an sich drückte. Luft. Ich brauchte Luft!

„Marloooo... LUFFFFT!", keuchte ich und er verringerte den Druck, ließ mich jedoch nicht los. Ob er Angst hatte, dass ich wieder weggehen würde? Ich holte erst einmal tief Luft und befreite mich langsam aus seinen Armen, da es komisch war.

„Wenn was sein sollte, komm rüber.", äußerte sich Luan, nahm seine Tüte und ging zu seinem Haus. Ich nickte nur leicht und schaute zurück zu Marlo, der auf mich herabschaute.

„Lass uns rein gehen.", sprach ich leise und wartete auf seine Zustimmung, die er mir mit einem Kopfnicken gab. Er nahm meine Hand in seine um machte sich auf den Weg.

Kaum in seinem Zimmer setzte ich mich auf das Bett und überlegte wie ich anfangen sollte. Das war alles so schwer. Marlo schloss die Türe hinter sich und kam zu mir aufs Bett.

„Es tut mir so verdammt leid, Jayda. Ich weiß nicht was in sie gefahren ist, warum sie sowas sagte, aber glaube mir, ich hätte ihr am liebsten das Maul gestopft. Ich musste mich zusammenreißen um nicht aufzuspringen. Mir tut es leid, dass ich nichts gesagt habe oder gehandelt habe. Glaub mir das. Ich kann mir vorstellen, wie sehr dich ihre Worte verletzt haben und ich wollte nie, dass du sowas zu hören bekommst. Auch wenn es nur ein kleiner Trost ist: Mum und Dad haben sie zur Schnecke gemacht – vom feinsten. Sie sagte, dass sie es nicht ernst gemeint hat und sie möchte sich bei dir entschuldigen.", fing Marlo an und schaute genau was ich tat.

„Okay.", sagte ich nur und seufzte.

„Mehr sagst du dazu nicht?", fragte er und runzelte seine Stirn.

„Doch, aber darf ich erst einmal ankommen? Ich bin noch keine 2 Minuten im Zimmer, Marlo."

„Sorry! Gott, dass verläuft alles irgendwie nicht so wie es sein sollte.", sagte er, stand auf und ging durch das Zimmer. Wem sagte er das? Ich wäre auch froh gewesen, wenn alles normal verlaufen wäre und Marli mich so nahm wie ich war und nicht sowas rausgehauen hätte, aber wir konnten es nicht mehr ändern. Das Gesagte konnte nicht mehr zurückgenommen werden!

„Was würdest du am liebsten nun machen?", fragte Marlo auf einmal und blieb stehen. Ähm. Gute Frage. Keine Ahnung. Mich irgendwo verkriechen und Gras über die Sache wachsen lassen?! Das Gespräch aus meinem Kopf löschen! Ging jedoch alles nicht.

„Ich weiß nicht, Marlo. Am liebsten alles vergessen!", sagte ich und er nickte, spielte wieder mit den Zähnen an seinem Piercing und überlegte. Ob ich auch mal an seinem Piercing spielen durfte? Meine Gedanken waren wieder super und passten absolut zum Moment – nicht.

„Komm mit!", sagte er auf einmal und hielt mir die Hand hin. Wohin?! Ich schaute von der Hand zurück zu Marlos Gesicht. Sollte ich? Ich seufzte und legte meine Hand in seine. Er zog mich hoch, nahm irgendwas vom Schreibtisch und lief mit mir runter, durch den Garten zu Lus Haus. Was machten wir denn nun hier?! Er öffnete die Balkontüre und ging ins Wohnzimmer, wo Lu und Ethan auf der Couch saßen und Blödsinn machten.

„Nehmen euren Keller mal für 1-2 Stündchen in Beschlag.", informierte Marlo die Beiden, wartete aber nicht auf die Antwort, sondern zog mich weiter durch den Raum. Ich zog nur die Augenbraue fragend hoch, winkte den Beiden kurz und lief weiter mit Marlo in den Keller, wo er eine Türe aufmachte und mich reinzog.

„Äh... Marlo?!", fing ich an, als ich den Tanzraum sah. Überall hingen Spiegel an den Wänden und an der Seite stand eine Anlage und es lagen Matten dort, aber mehr war in dem Raum nicht.

DREAMWhere stories live. Discover now