Kapitel 36: Verarscht

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Kaum waren wir zurück in der Einfahrt von Mel und Mar, nahm Marlo mir die Handtasche ab, stellte sein Handy ein und gab es mir.

„Alles aufnehmen!", sagte er grinsend und stieg aus dem Auto aus. Ich schüttelte nur den Kopf und folgte ihm ins Haus, wo er direkt auf die Küche zusteuerte und nach seinen Eltern rief. Die keine Minute später auch in der Küche standen und uns fragend ansahen. Das Handy hielt ich immer noch in der Hand und schaute ab und zu drauf, damit ich beide Eltern auch drauf hatte.

„Wir müssen euch was sagen.", fing Marlo an und ging sich mit der Hand durch die Haare und schien auf einmal ziemlich nervös zu werden. Scheiße, er konnte mehr als perfekt schauspielern. Ich schluckte und nickte nur leicht mit dem Kopf, als die Blicke von Mar und Mel zu mir gingen. Er würde sterben und ich direkt hinterher.

„Und was, Prinz?", fragte Mel und setzte sich auf einen Hocker an der Küchentheke.

„Ihr... nun ja, wie soll ich es am besten sagen?! Okay, also flippt nicht aus... aber wir, also ihr, also wir... damn ist das schwer!", sagte Marlo ziemlich verzweifelt und schaute kurz zu mir. Das war ein extremer Arsch. Oha.

„Was ist los, Lo?!", fragte nun auch Mar, der sich ins Gespräch mit einmischte.

„Ok! Kurz und schmerzlos!", sagte Marlo, holte noch einmal tief Luft und sprach es aus.

„Ihr werdet Großeltern. Jay ist mit Zwillingen schwanger."

Ruhe. Stille. Keine Reaktion. Gar nichts. Es schien, als wenn die Welt für einen Moment aufhörte sich zu drehen, sogar für mich, obwohl ich wusste, dass es nur ein Witz war.

Mel war die erste, die es verarbeitete und abwechselnd zwischen uns mit riesigen Augen hin und her schaute.

„Nochmal. Du, also ihr... ihr werdet Eltern?!", fragte Mel sichtlich nach Fassung ringend. Mar schaute zu seiner Frau, zu uns und wieder zurück zu seiner Frau. Anscheinend verstand er das alles gar nicht. Würde ich auch nicht, wenn ich in deren Situation war.

„Ja.", sagte Marlo und senkte den Blick.

„Aber wie konnte das passieren?! Ich mein, scheiße. Gott, das ist doch nur ein Scherz oder?!", fragte Mel und legte alle Hoffnung in den Scherz, damit hatte sie vollkommen recht. Außerdem hatten wir seit ein paar Tagen erst was miteinander zu tun, konnte man das überhaupt so schnell feststellen?!

„Nein, wir waren eben beim Frauenarzt, die es bestätigt hat!", sagte Marlo weiter und ich hielt das Handy in meiner Hand krampfhaft fest. Arme Mel. Sie war auf einmal ziemlich blass, genauso wie Mar, der dazu gar nichts gesagt hatte.

„Fuck, konntest du ihr nicht auf die Titten spritzen?!", haute auf einmal Mar raus und mir klappte nur der Mund auf. Marlo hielt es nach dem Satz nicht mehr aus und fing heftig an zu lachen, was verstörende Blicke von Mel und Mar mit sich zog.

„FUCK ZU NICE!", lachte der Idiot weiter und bekam sich gar nicht mehr ein. Mar und Mel verstanden gar nichts mehr und schauten zu mir. Ich hatte damit nichts zu tun! Sie sollten mich da raus lassen!

„Das war ein Witz! Hier ist niemand schwanger. Nur laut Marli ist Jay schwanger!", klärte er die beiden lachend auf, die das gar nicht so witzig fanden, jedoch erleichtert ausatmeten.

„Du bist nicht schwanger?", fragte Mel vorsichtig und ich schüttelte schnell den Kopf.

„Nein. Nicht schwanger!", sagte ich dann doch leise. Marlo lachte sich immer noch im Hintergrund kaputt.

„MARLO MILO GRAF! OH WARTE AB MEIN KIND!", schrie auf einmal Mel, die sich ein Spülhandtuch nahm und nach Marlo haute, ihn sogar hin und wieder traf. Richtig so. Feste bitte.

DREAMWhere stories live. Discover now