Kapitel 10: Umwerfende Familie

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„Scheiße. Damit konnte doch keiner rechnen. Wenn sie nicht in der nächsten halben Stunde wieder zu sich kommt, rufen wir den Notarzt.", hörte ich eine Frauenstimme, die ziemlich aufgebracht war.

„Fuck man. Sie sagte auch noch, dass sie lieber rüber gehen wollte, aber ich hab gedacht, sie würde schon damit klar kommen. Das die anderen auch noch alle aufkreuzten konnte ich nicht wissen.", sprach der Arsch, dessen Stimme ich sofort erkannte.

Wovon redeten sie? Was war los? Ich versuchte mich zu erinnern, konnte mich aber nur daran erinnern, wie ich als Flittchen beschimpft wurde und wie der Arsch meinte, dass ich keins sei, ab da war nichts mehr. Wo war ich? Was war passiert? Ich versuchte meine Augen zu öffnen, aber mein Körper wollte einfach nicht meinen Befehlen folgen.

Mit einem nassen Tuch wurde mein Gesicht abgetupft und ich roch den Arsch?! Was machte er da? Wieso hantierte er mit dem Tuch in meinem Gesicht herum? Konnte er das vielleicht mal lassen?

„Gibson meinte eben, bevor sie gefahren ist, dass sie Jayda gerne zu ihrer Geburtstagsparty am Freitag einladen würde. Meinst du sie würde kommen? In Bezug auf die ganzen Familienmitglieder, da wir ja nicht gerade klein sind.", sprach die Frau weiter. Die Kleine wollte mich zu ihrem Geburtstag einladen? Das war ziemlich niedlich! Aber ich würde nicht gehen, da ich jemand fremdes war und ich brauchte nicht noch mehr Stress, auch wenn es mir ein wenig leid für die Kleine tat, aber sie würde es wohl nicht all zu schlimm finden, immerhin kannte sie mich erst einen Tag.

„Kein Plan, Mum. Sie ist ziemlich schüchtern und hat irgendwie Angst mit Fremden zu reden, wie du eben sicherlich festgestellt hast. Du kannst es ihr ja sagen und dann schauen was sie sagt. Ich persönlich hätte nichts dagegen und könnte sie am Freitag dann mitnehmen, falls sie zusagt."

„Das mach ich. Du magst die Kleine, was?"

„Nein?", sagte der Arsch, wobei das eher eine Frage war.

Die Mutter fing auf einmal an zu lachen und musste sich erst einmal beruhigen bis sie wieder sprechen konnte, was mir ziemlich lang vorkam.

„Ah stimmt. Jungs eben. Sie ist nicht das übliche Schema, also streiten wir es direkt ab.", äußerte sie sich und lachte wieder auf. Der Arsch sagte nichts mehr dazu. Besser so, wollte nicht wieder die nächsten indirekten Beleidigungen hören.

Ich versuchte meine Arme zu bewegen und hatte auch das Gefühl das es klappte, aber es hatte anscheinend niemand gesehen, also machte ich es noch einmal, bis ich gegen irgendwas stieß.

„SCHNECKE?", sagte auf einmal der Arsch ziemlich laut und meine Hand war in seinen Händen, die ziemlich weich und warm waren. Oh. Zu viel Hautkontakt. Ich versuchte meine Hand aus seinen zu nehmen, aber ich war viel zu schwach.

„Hey Kleine, alles ok? Mach die Augen auf oder beweg deine Hand oder so, damit wir wissen, dass du uns hören kannst.", sagte die Mutter des Arsches und schien näher gekommen zu sein.

Ich versuchte die Augen zu öffnen, was zwar klappte, aber ich sah alles verschwommen, als ob Tränen meine Sicht trübten. Ich blinzelte immer wieder, aber es ging einfach nicht weg, daher ließ ich die Augen erst einmal geschlossen.

„Was jetzt, Mum?", fragte der Arsch, der meine Hand anscheinend nicht mehr los lassen wollte.

„Gute Frage, Luan. Ich weiß es nicht. Hast du schmerzen, Jayda?", fragte sie mich und ich drehte meinen Kopf ein wenig nach rechts und links, was Gott sei Dank klappte.

„Sehr gut. Also keine Schmerzen. Weißt du was passiert ist?", fragte sie weiter und ich wiederholte meine Geste von davor. Ich öffnete wieder die Augen und meine Sicht wurde langsam wieder schärfer und ich konnte wieder einzelne Umrisse erkennen. Ich schloss sie wieder und öffnete sie und sah den Arsch, der ziemlich nah vor mir war.

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