Kapitel 5: Gibson

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Jedoch wartete ich bis das Arschloch in seiner Wohnung war, damit ich ihm erst gar nicht über den Weg laufen würde, da konnte ich drauf verzichten und wer weiß was er für eine Laune hatte, nachdem die Jungs ihn ausgelacht hatten. Ich wollte es auch nicht herausfinden!

Ich ging noch einmal zurück zum Fenster, aber an seinem Auto stand er nicht mehr. Ich schaute mich um und sah, dass er auf dem Weg zum Eingang war. Sehr gut. Höchstens in 5 Minuten konnte ich in Ruhe zu den Büchern gehen ohne ihn zu sehen.

Ich entschied mich die Wäsche aufzuhängen in der Zeit, damit sie trocknen konnte. Nebenbei hörte ich wie eine Türe ziemlich ins Schloss geknallt wurde, das war dann wohl Mister Eingebildet. Ich hing noch die letzten 2 Pullis auf, schaltete alles aus, nahm meinen Block und meinen Stift und verließ leise die Wohnung.

Ich schaute mich zur Sicherheit noch einmal im Flur um, aber von ihm war weit und breit nichts zu sehen. Ich atmete erleichtert aus und ging fast schon auf Zehenspitzen zum Bücherregal, wo ich mir einige Bücher nahm und mich auf die Couch setzte, diese stand so, dass hinter mir das Fenster war und vor mir konnte ich den Flur überblicken. Hieß also, ich würde es sofort mitbekommen, wenn der Arsch aus seiner Wohnung kam, jedoch konnte auch er mich sofort sehen, ziemlicher Nachteil, aber ich musste es in Kauf nehmen.

So vertieft in den Büchern verflog die Zeit wie im Nu. Überall lagen um mich herum Bücher, die aufgeklappt waren und wo Notizen von mir drauf lagen. Das war vielleicht ein Chaos, aber sonst hätte ich wohl komplett den Überblick verloren. Kaum war ich am letzten Begriff angekommen hörte ich eine niedliche Kinderstimme, die den ganzen Flur erhellte.

Mein Kopf ging in die Höhe und ich schaute zum kleinen Mädchen, welches vielleicht 4 Jahre alt war, die springend mit ihrem weißen Kleid und dem Hasen in der Hand durch den Flur kam. Die Kleine war ziemlich süß. Sie erblickte mich und kam wie selbstverständlich auf mich zu. Okay? Hatte man ihr nicht beigebracht, dass man nicht mit fremden Leuten reden sollte? Ein wenig überrascht und auch vielleicht überfordert schaute ich zum Mädchen, die vor mir stehen blieb und auf die ganzen Bücher schaute.

„Tust du vielllll lesen!", sagte sie mit ihren niedlichen kindlichen Stimme und schaute mit großen Augen von den Büchern zu mir. Ich lächelte leicht und nickte.

„Wer was werden will muss viel lernen und lesen!", antwortete ich ihr und sie legte den Kopf ein wenig schief und schien zu überlegen. Ich schaute in ihre Augen, die mich an jemanden erinnerten. An... nicht wirklich. Verdammt.

„GIBSON! KOMMST DU? WIE OFT HABEN WIR DIR GESAGT, DASS DU NICHT MIT FREMDEN REDEN SOLLST?", schrie anscheinend ihre Mutter durch den Flur und ich schaute zu der Frau, die nicht alleine durch den Flur ging, sondern einen Mann neben sich gehen hatte, der ziemlich grinste und dem Arsch so extrem ähnlich sah, nur halt reifer! Wow. Auch die Frau sah richtig hübsch aus. Wieso waren in dieser Familie eigentlich alle so hübsch? Die konnten sich ohne weiteres auf ein Modemagazin ablichten lassen!

„Ciaoooo!", sagte Gibson, winkte mir noch einmal zu und lief schnell zurück zu ihren Eltern, die an der Türe des Arschlochs schon geklopft hatten. Fuck, ich hatte keine Zeit mehr mich zu verkrümeln, also hoffte ich einfach nur, dass er mich nicht sah! Bitte!

Ich hörte wie die Türe aufgemacht wurde und Gibson ziemlich laut 'LOON' rief, anfing zu rennen und sich in seine Arme schmiss, da er sich zum Glück noch rechtzeitig hingehockt hatte.

„Nicht so stürmisch! Hey Prinzessin!", sagte er, während er sie auf seinen Arm nahm und sich wieder hinstellte, ihr dabei einen Kuss auf die Wange gab und zu seinen Eltern schaute. Er schien ein ganz anderer Mensch zu sein, wenn seine kleine Schwester?! bei ihm war. Vom arroganten Arsch zum lieben Bruder? Das war schockierend. Wie konnte man nur zwei Gesichter haben? War das 'Möchtegern Gehabe' nur eine Masche? Ein Schutz?

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