Laugh [22]

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Jimin PoV

Yoongi lag noch immer in meinen Armen, ab und zu hörte ich ein kleines Schluchzen. Es war ungewohnt ihn so zu sehen, zum einen wirkte er so zerbrechlich und eigentlich sollte das für mich ein Zeichen von Schwäche sein, doch trotzdem denke ich, dass er stark war. Wie lange hatte er wohl diese Tränen verschlossen? Wie oft zeigte er eine kalte Miene, obwohl es ihm schlecht ging? Das fragte ich mich gerade. Der sonst so arrogante und kalte Yoongi war wie weggefegt, er zeigte Gefühle und mit diesem einem Mal realisierte ich, dass, nur weil er sich so benahm, wie nun mal außerhalb, es nicht auch sein Inneres sein musste. Umso mehr fragte ich mich, was noch in ihm steckte. Was verheimlicht er anderen noch? Ich kannte seine Geschichte nicht, doch jetzt war ich mir sicher, dass ich unbedingt mehr von dieser Person wissen wollte, dass er kein schlechter Mensch war. Er weckte wie sonst keiner mein Interesse und auch der erste Eindruck von ihm.. Es war zwar nicht schön, doch bereits am Anfang wusste ich, dass ich ihn ändern möchte, auch wenn ich noch nicht wusste wie. Doch jetzt hatte ich einen Anhaltspunkt. Ich musste diese Schildkröte nur aus ihrem Panzer kriegen... Doch zunächst wollte ich ihn trösten und für ihn da sein. 

Leise summte ich das Lied von letztens, während ich ihm beruhigend durch die Haare strich, seinen Kopf auf meinem Schoss liegend und den Blick von mir abgewandt.  Er sollte endlich aufhören zu weinen, es stand ihm sogar weniger als seine sonst so grimmige Miene. Selbst ein fieser Yoongi war mir lieber, als diese zerbrechliche Seite. Zum einen freute es mich, dass er sie mir zeigte, denn es war ein Zeichen von Vertrauen, doch zum anderen möchte ich ihn nicht so zerbrechlich sehen, es tat weh ihn so zu sehen... 

"Yoongi, versprichst du mir etwas?", flüsterte ich, nachdem ich mein Summen unterbrach. Er zögerte zunächst aber ich konnte sehen, wie er langsam nickte. Ich strich ihm noch immer durch die Haare, dann sprach ich weiter: "Versprich mir, zu jemanden zu gehen und dich trösten zu lassen, wenn es dir schlecht geht, in Ordnung?" Ich dachte, er hätte mich nicht verstanden, denn für eine Weile regte er sich nicht, bis er genauso leise wie ich antwortete: "Was erwartest du da von mir, Jimin? Ich kann das nicht." Dabei hörte er sich so zerbrechlich wie Porzellan an und mein Herz zog sich zusammen. "Natürlich kannst du das, Yoongi. Du musst nicht einmal über deine Probleme reden. Das Einzige, was du tun sollst, ist dich so wie jetzt trösten zu lassen von mir, von Hobi oder von mir aus auch von irgendeiner Zimmerpflanze", versuchte ich ihn zu überzeugen. "Ich glaub, ich probiers mit der Pflanze aus...", dabei drehte er sich zu mir um und lächelt mich leicht an. Mich überraschte dieses Lächeln und ich konnte nicht anders, als auch zu lächeln. Obwohl seine Augen leicht vom Weinen gerötet waren und auch seine Nase wie die von Rudolph aussah, fand ich diesen Anblick unglaublich süß. Nach dem heutigen Tag musste ich zugeben, dass Yoongi tatsächlich niedlich und liebenswürdig war. Er musste einfach Suga sein und mit diesem Wissen wollte ich noch viel mehr von ihm kennen lernen. Ich möchte sein Freund werden, ein Freund, der für ihn da ist und einen versteht wie ein Bruder.

"Was für eine Pflanze wird es denn werden?", grinste ich breit. Er lachte leise auf und schmunzelte: "Vielleicht eine Grünlilie oder doch ein Kaktus?" "Wie kommst du denn auf diese beiden?", lachte ich. Er grinste mich an: "Naja, die Grünlilie ist eine simple Pflanze und auch der Kaktus ist einfach zu versorgen. Wir wollen ja nicht, dass die Pflanzen bei mir vertrocknen und sterben." "Wo du Recht hast, hast du Recht, haha. Du und ein grünes Däumchen, das passt irgendwie so gar nicht zusammen", machte ich mich über ihn lustig. Ich fing an zu lachen, als ich Yoongis gespielt empörtes Gesicht sah und ein wohliges Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Auch Yoongi fing an laut loszulachen und ich musste sagen, dass es wirklich schön war, ihn so glücklich zu sehen und ein weiteres Mal hatte er mir gezeigt, wie viel eigentlich in einer einzigen Person steckte. Wer hätte jemals gedacht, dass dieser arrogante und fiese Yoongi einmal so herzhaft lachen konnte? Unser Lachen verebbte nach einiger Zeit und daraufhin klopfte es auch schon an der Zimmertür. 

Jins Kopf kam zum Vorschein und er lächelte bei unserem Anblick: "Wollt ihr beiden etwas essen? Meine Mutter hat für uns alle gekocht, ich sollte euch rufen kommen. Jimin, du hast immerhin heute noch nichts gegessen, oder? Du musste genügend essen ansonsten, ist dein Immunsystem geschwächt und du steckst dich bei deinem Gast an." Dabei nickte er in Richtung Yoongi. Oh Mann, wieso ist Jin immer so fürsorglich..? "Ist gut Jin..Möchtest du essen und hast du überhaupt Hunger, Yoongi? Ansonsten bleibe ich bei dir, hier im Zimmer, außer du möchtest mitkommen. Es werden aber einige Leute hier sein..", fragte ich Yoongi. Dieser senkte seinen Kopf bei Jins Blick ein wenig und murmelte leise: "Geh du essen, Jimin, ich bleib im Zimmer.. Ich sollte auch bald gehen." Dann schaute er wieder auf, auf seinem Gesicht eine emotionslose Miene. 

Das gefällt mir ganz und gar nicht...

  I always prepare two masks

Hiding my true self behind the defensive image  

Agust D – 140503 새벽에 (140503 at dawn) 

Different ~ YoonminWhere stories live. Discover now