Story Time [28]

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Jin PoV

Ich wollte gerade in mein Zimmer gehen, als meine Mutter mich von der Küche aus rief: "Jin, Schatz, kommst du kurz her?" Da ich gerade eh mit ihr reden wollte, rief ich schnell zurück: "Bin auf dem Weg!" Schnellen Schrittes machte ich mich also auf in die Küche, wo meine Mutter auf dem Stuhl sitzend auf mich wartete. Gespannt darauf, was sie von mir wollte, starrte ich sie an. 

"Was ist los?", fragte ich sie. Sie deutete still auf den Stuhl gegenüber von ihr und ich setzte mich genauso wortlos auf ihre stille Forderung hin. Dann begann sie zu reden:  "Jin, erinnerst du dich noch an die Mins..?" Ich schaute sie verblüfft an, nickte dann aber und antwortete: "Natürlich, die Mins sind große Geschäftsführer, die man einfach kennen muss". Sie seufzte und das verwirrte mich noch mehr. 

"Eonma, was ist willst du jetzt mit den Mins?", hakte ich nach. Nochmals seufzte meine Mutter, was mich dazu brachte, genauso aufzuseufzen wie sie: "Wenn-", "Du weiß doch, dass sie sich nie gut mit den Parks verstanden haben, oder?", unterbrach sie mich einfach. 

"Ja, ich weiß, dass sie sich nicht verstanden haben, aber wie kommst du bitte jetzt darauf? Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, Eonma!", beschwerte ich mich. Sie seufzte auf: "Ist ja gut.." 

Sie strich sich eine lose Strähne ihres Dutts hinters Ohr, als sie zu erzählen begann: "Es ist zwar schon über zehn Jahre her, aber ich verachte die Mins immer noch... Ich habe dir nie erzählt, was diese Unmenschen gemacht haben, wie sie Jimin seine Familie genommen haben..." 

Sie legte eine Pause ein, "Wie du sicherlich weiß, sind Jimins Eltern ermordet worden. Was ich dir nicht erzählt habe, die Mins haben einen Auftrag gegeben, Jimins Eltern zu erpressen. Sie waren gefährliche Rivalen in der Branche. Aus diesem einfachen Grund, des Geldes wegen hat Jimin seine Familie verloren, weil die Mins Angst vor der Konkurrenz hatte..

Du fragst dich sicherlich, wieso daraus nie ein Skandal wurde oder die Mins nicht im Gefängnis sitzen, oder?... Sie haben sich den Schweigen erkauft. Zudem hatten sie auch einen zu guten Anwalt. Ich ging für Jimins Eltern ins Gericht gegen die Mins, denn zu der Zeit war ich noch die Anwältin für die beiden, da sie noch dazu gute Freunde von mir waren. Doch ich wusste nicht, wie stark meine Gegner waren... Ich fühle mich noch immer schuldig, verloren zu haben...

Du weiß bereits, dass Jimins Vermögen durch die Vererbung auch ihm gehört, doch er weiß nichts davon, genau wie die Presse, nie von diesem Fall erfahren hat... Man sagte in den Medien, dass der Täter nie erfasst wurde, doch auch das stimmt nicht ganz.. Der Täter wurde erfasst, aber er wollte zunächst nicht reden. Warum er das getan hat und sonst, erst am Ende des Tages gestand er. Man kann nicht sagen, ob er flunkerte, doch die Mins schienen verdächtig genug. Wir hatten bereits zuvor Prozesse mit ihnen. Sie hatten es auf uns abgesehen, so viel wusste ich, doch beweisen konnte ich es nicht...

Doch weiß du, was uns der Tod der beiden brachte? Dieses Heim hier. In ihrem Testament stand, dass sie Jimin in meine Obhut legen und ich, so lange er minderjährig ist, das Vermögen innehalte. Ich sollte ihm damit eine Zukunft erschaffen, in der er auch ohne Eltern glücklich sein kann. So entstand dieses Heim und ich bin froh darüber. Der Beruf als Anwältin war eh nichts für mich.." 

Sie schwieg kurz, doch bevor ich meinen Gedankenwirrwarr ordnen konnte, erzählte sie bereits weiter: "Du weiß, dass dein Vater und ich uns getrennt haben, als du noch jung warst.. Es tat mir so leid, dass du ohne Vater aufwachsen musstest, doch ich glaube, die Gründung des Heims hat dich glücklich gemacht. Ich bin froh, dass es dazu kam. Jeder, der alleine war, findet hier seine Zuflucht. Zusammen sind wir nicht mehr alleine, wir helfen uns gegenseitig in schweren Zeiten. 

Wir bilden eine Familie, sei es aus Blut oder nicht. Wir nehmen Menschen auf, die keine Familie hatten oder dessen Familie sie misshandelt haben. Wir geben den Kindern ein zu Hause. Ich habe die Erlaubnis Geld von Jimins Konto zu nehmen, solange es Jimin glücklich machte. Das Geld sollte für sein Wohl genutzt werden. Du denkst dir jetzt bestimmt, wieso ich Jimin noch nicht davon erzählt habe, oder?" 

Ich nickte perplex. "Er ist lediglich einfach noch zu jung für so viel Geld. Ich hätte es ihn bereits jetzt geben können oder ihn mit seinem Geld überschütten und verwöhnen können, aber glaubst du nicht auch, dass Geld kein Glück macht? Freunde, Zusammenhalt und Toleranz, das wollte ich ihm beibringen und nicht, dass er zu einem verwöhnten Balg wird. Ich glaube, es war besser so und dass Sungmin und Miyoung ihren Sohn so erzogen hätten. Außerdem traue ich mich nicht, ihm davon zu erzählen.. Glaubst du er ist reif genug, um keine Rachsucht gegenüber den Mins zu verspüren? Ich möchte nicht, dass er voller Hass ist. Er soll glücklich sein.. " 

Ich nickte abermals, es dauerte eine Weile, bis mein Verstand alle Informationen verarbeitete und ich nur ein "Wow, das ist unglaublich", zustande kriegte. Doch was jetzt noch folgen sollte, schockierte mich wohl noch mehr.. Ich war einfach überfordert mich dem ganzen hier. Ich musste alles verarbeiten. In mir brodelte es aus einem Gemisch voller Gefühle, Hass, Verwirrung, Trauer, Wut, Glück, Verständnis, Schock. 

  Even if we're filled with scars

We can smile, if we're together  

A Supplementary Story: You Never Walk Alone - 방탄소년단

Different ~ YoonminDonde viven las historias. Descúbrelo ahora