Solution [36]

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Yoongi PoV

Letzten Endes rang ich mich doch dazu auf, nach dem Frühstück beim Hausmeister anzurufen. Ich hatte Hoffnung, dass dieser mir sagen konnte, ob mein Vater zu Besuch gekommen war oder nicht. Ich zählte auf den 60-jährigen Mann, der für mich innerhalb dieser zwei Jahre eine große Unterstützung war und meinen Vater in irgendeiner Art ersetzt hatte.

Ich tippte also die Nummer des Hausmeisters in Hoseoks Telefon und wartete darauf, dass dieser abnahm. Nach einigen Sekunden nahm er ab und grüßte mich mit: "Hallo, Mr. Choi am Apparat." Ich grüßte lächelnd zurück, wissend, dass er dieses Lächeln nicht sah: "Guten Tag, Mr. Choi, hier ist Min Yoongi."
"Oh, Kleiner, wie kann ich dir behilflich sein", hörte man sein Grinsen durchs Telefon, als er mir antwortete.

"Ich wollte fragen, ob Sie mir den Ersatzschlüssel fürs Haus geben könnten, ich habe mich ausgeschlossen und den Schlüssel verlegt. Außerdem wollte ich noch fragen, ob mein Vater dieses Wochenende da war.." fragte ich ihn.

Er lachte auf: "Du bist mir aber ein Schussel, aber gerne, du kannst den Schlüssel so lange haben, bis du deinen wiedergefunden hast. Was deinen Vater angeht, habe ich diesen nicht gesehen. Zum Glück nicht, haha."

Ich musste auch auflachen, ja mein Vater war schon unangenehm und zum anderen war ich froh, dass dieser nicht gekommen war. Jetzt musste ich nur noch mein Handy wiederbekommen und ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn.

Ich konnte mein Handy wiederfinden, wenn ich dort anrief.

Ich nahm mir also vor, gleich Hobis Handy auszuleihen und bei mir anzurufen. Der Junge von gestern Morgen würde schon abnehmen.

Ich lieh mir also Hobis Handy aus und klingelte bei meinem Handy. Kurz wartete ich, als mir auch schon eine schläfrige Stimme entgegen kam, die müde murmelte: "Hallo, wer ist da?"

Ich schaute auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits zwölf Uhr ist und der Junge am anderen Ende dieser Leitung noch immer zu schlafen schien.
Wie lange kann man bloß schlafen?
....Naja, ich sollte es besser wissen als Schlafmütze.

Jedenfalls antwortete ich: "Hallo, hier ist der Besitzer dieses Handys. Ich brauche es wieder, kannst du es mir wiedergeben?"

"Ach, du bist dieser undankbare Spacko, der mir diese Nachricht hinterlassen hat, aber seine Wertsachen hier vergessen hat?", fragte er leicht säuerlich.

Ja gut, vielleicht hätte ich netter sein sollen, aber ich war allgemein schon angepisst gewesen...
Ich entschuldigte mich also: "Sorry, war nicht so gemeint, mein Tag war scheiße, also habe ich auch dementsprechend so reagiert."

"Das macht keinen Sinn, das weiß du, oder? Nur weil dein Tag scheiße war, heißt es nicht, undankbar sein zu müssen. Weißt du überhaupt noch, was auf dem Zettel drauf stand?", erwiderte der Fremde.

Ich schwieg, tatsächlich hatte ich nach dem ganzen Trubel vergessen, was ich geschrieben hatte.

Er lachte auf: "Ich denke dein Schweigen spricht Bände. Warte, ich zitiere deine Worte Halt lieber die Klappe! Du kennst die Folgen!" Dabei betonte er absichtlich überzogen meine Worte und lachte auf.

"Dankt man so einer Person, die einen bis hin ins Haus geschliffen hat und dich verdammt nochmal bei sich im Bett schliefen ließ???", fragte er aufgeregt.

Ich merkte, ich hatte verkackt und zwar so richtig.

"Okay, okay! Ich weiß, dass das scheiße von mir war, tut mir leid. Vielen Dank, dass du mich mitgeschliffen hast. So und jetzt zu wichtigeren Sachen, kann ich heute vorbeikommen und meine Sachen abholen?", fragte ich.

Erst jetzt merkte ich, wie alle Probleme damit gelöst werden würden und könnte mich schlagen, nicht früher drauf gekommen zu sein.

Krank sein, lässt meinen Kopf echt flau werden...

Ich wartete auf seine Antwort, doch mich empfang nur Stille. Man hörte seinen Atem, er schien also zu überlegen.

Was gab's denn zu überlegen? Ich brauchte nur meine Sachen und würde sie schnell holen kommen. Ich hatte gerade echt nicht den Nerv mit ihm zu diskutieren.

Endlich begann er wieder zu reden: "Ja, ich denke, ich habe Zeit, aber du musst dich beeilen. Ich habe später noch Besuch." Er nannte mir seine Adresse und wir verabschiedeten uns, als ich mich nochmals bedankte.
Auch wenn ich leicht angenervt von dem Jungen war.

Schnell sagte ich Hobi Bescheid, dass ich mir meine Sachen holte und verabschiedete mich danach von ihm. Ich lieh mir noch etwas Geld von Hoseok aus, um mit dem Bus zur besagten Adresse zu fahren und bedankte mich.

Jetzt saß ich im Bus und starrte aus dem Fenster. Gelangweilt und erschöpft lehnte ich mich an das Fenster. Wenn jemand sich morgen frei nahm, dann ich. Wieso sollte ich auch im halbkranken Zustand zur Schule gehen?

Der Bus kündigte meine Station an und schnell stand ich auf und ging zur Tür. Bald könnte ich endlich wieder in mein Bett.

Das dachte ich jedenfalls, doch scheinbar hatte Karma noch nicht genug davon, mich zu quälen...

Different ~ YoonminWhere stories live. Discover now