Bitte [29]

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Jin PoV 

Meine Mutter schaute mich gespannt an und wartete auf eine Reaktion meinerseits. Doch alles, was ich hervorbringen konnte war: "Erzähl weiter..." Meine Wut gerade war unendlich groß und ich verfluchte die Mins, doch wohin brachte mich diese Wut? Ich konnte nichts gegen diese Unfairness tun. Sie also vor meiner Mutter rauszulassen, würde nichts an der Situation ändern. Wenn meine Mutter bereits vergeben versucht hat, diesen Prozess zu gewinnen, wie sollte ich da als Schauspielstudent etwas gegen ausrichten? 

Das Einzige, was ich tun konnte, war meine Abneigung gegenüber ihnen zu überspielen. Sie in gutem Glauben zu wiegen. Mein Schauspieltalent dafür zu nutzen, Vertrauen zu gewinnen... Meine Mutter räusperte sich und unterbrach somit meinen sich fädelnden hirnrissigen Plan. Sie starrte mir direkt in meine Augen, so als würde sie direkt in meine Seele blicken.

Dann sagte sie: "Plan jetzt nichts dummes Jin, ich kenne dich doch." Ich erwiderte ihre Aussage mit einem perplexen Blick. Mal wieder hatte sie gefühlt meine Gedanken lesen können, bevor ich diese überhaupt zu Ende dachte und ich bewunderte sie dafür, eine solch gute Menschenkenntnis zu haben. Daraufhin erzählte sie bereits weiter: "Was du nicht weiß, ist, dass die Mins auch ein Kind haben. Es ist der Junge von heute, Min Yoongi..oder auch Suga. "Wie jetzt Suga ist ihr Kind?!", brachte ich aufgebracht heraus.

So als hätte meine Mutter mich nicht gehört, erzählte sie einfach weiter: "Wie du sicherlich noch in Erinnerung hast, sind Jimin und Suga Kindheitsfreunde. Immerhin warst du dort bereits älter und erinnerst dich an mehr als Jimin, der gerade mal vier Jahre alt war. Nach dem ersten Mal, als Yoongi hier war, wurden die beiden Freunde, doch nicht für lange. Es blieb bei einem Monat, bevor seine Eltern davon Wind bekommen haben und Yoongi den Kontakt mit Jimin verboten haben. Sie mochten die Parks nicht und Jimin war ein Park, auch wenn dieser unwissend über seinen Ruf ist. Wenn Jimin also anfängt mit Yoongi befreundet zu sein oder sonstiges, dann würde es ihn zerstören. Er würde von den Taten seiner Eltern erfahren und dass einer seiner Freunde mit diesen Unmenschen verwandt ist. Ich will Jimin nicht in dieses Unglück bringen. Yoongi kann Jimin vielleicht glücklich machen, doch glaubst du nicht auch, Jimin würde an seiner Vergangenheit zerbrechen? Glaubst du nicht es wäre besser, wenn wir Jimin von den Mins fernhalten..? Sei es ihr Sohn oder sie selbst.. Die Mins sind kein guter Einfluss, sie bringen nur Pech. Das steht fest. Ich erzähle dir alles, damit du Jimin von Yoongi fern hältst. Ich bitte dich darum, Jin, bitte." 

Meine Mutter schaute mich verzweifelt bittend an, doch selbst dann, selbst wenn sie zum gefühlt allerersten Mal etwas von mir verlangte.., ich konnte nur den Kopf schütteln. "Eonma, Jimin ist alt genug und es wird langsam Zeit ihm von seiner Vergangenheit zu erzählen. Wie lange möchtest du es ihm noch verheimlichen? So geht es doch nicht weiter.. Du kannst seine Vergangenheit nicht löschen. Sie wird immer Teil von ihm sein. Er ist alt genug um für seine Freunde zu entscheiden und selbst wenn es ihn schockt, ich glaube kaum, dass Jimin seine Eltern mit ihrem Sohn in eine Schublade wirft. Was kann Suga dafür? Gerade du hast uns doch gelehrt, man solle keinen Menschen nach dem Äußeren beurteilen.. Eonma, das hast du sowohl mir als auch Jimin beigebracht und auch alle anderen Waisenkinder haben dies von dir gelernt. Ich kann und will Jimin nicht vor Suga schützen, denn vor ihm muss man Jimin nicht beschützen", erklärte ich ihr. 

"Jin, du verstehst mich nicht, meine Aufgabe ist es, Jimin auch ohne seine Eltern glücklich machen zu können. Es ist die einzige Möglichkeit für mich, mich nochmal für die Parks zu revanchieren. Glaubst du Jimin wird glücklich, wenn er erfährt, dass die Eltern seines Freundes ihm seine Familie genommen haben? Er wird damit konfrontiert werden und daran zerbrechen. Egal, wie stark Jimin ist, das wird er nicht aushalten", sagte meine Mutter verzweifelt. 

In ihren Augenwinkeln schimmerten Tränen, die sich langsam aber sicher bildeten. Mein schlechtes Gewissen kämpft mit meinem Verstand..sollte ich auf meine Mutter hören und ihr ihren Wunsch erfüllen oder auf meinen Kopf hören, der mir sagt, dass Jimin es schaffen würde? Ich glaubte an ihn. Ich war mir sicher, Jimin wusste, was er tat. So verdammt sicher. Also schüttelte ich abermals den Kopf und murmelte ein: "Entschuldige Eonma, ich kann dir nicht helfen... Du kannst ihn vielleicht damit glücklich machen, doch du kannst seine Vergangenheit nicht löschen.." 

Damit stand ich vom Stuhl auf und begab mich schnell hinaus in mein Zimmer. Ich brauchte gerade einfach etwas Zeit für mich, um nachzudenken.. Sollte ich Jimin von allem erzählen..? Ich wusste es einfach nicht.. Jimin hätte allen Grund davon zu erfahren, aber hatte Eonma vielleicht doch recht? Ist Jimin wirklich bereit für alles? Sollte ich noch ein bisschen warten? Ich weiß es nicht.. Ich brauche Rat, doch sollte ich noch andere mit hineinziehen..?

  It's okay come on when I say one two three forget it
Erase all sad memories  

Two! Three! (Hoping for more good days) - 방탄소년단

Different ~ YoonminWhere stories live. Discover now