Componist [48]

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Namjoon PoV

Jins Bitte ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte sich noch nie vor mir verbeugt und diese Aktion von ihm machte mir wirklich Sorgen. Es war komisch...Ich hatte Jin noch nie so verzweifelt gesehen. Ich fragte mich wirklich, was los war. Ihn so zu sehen, tat mir irgendwie im Herzen weh. Allein daran zu denken, wie oft Jin mich schon aufgemuntert hatte und wie er mich in der Schule beschützt hatte, als die anderen Mitschüler mich ärgerten, brachte in mir das Verlangen auf, ihn jetzt zu beschützen, so wie er mich früher.

Doch wie sollte ich Min Yoongi bitte näher kommen? Und vor allem, wie sollte ich ihn fragen, welche Beziehung er zu Jimin hatte?

Ich spielte mit dem Bleistift in meiner Hand herum und hoffte auf einen brillanten Einfall, doch egal, wie lange ich darüber nachdachte, es brachte nichts.

Man kann Ideen nicht heraufbeschwören und wenn keine kommen wollte, dann war es wohl so. Mir würde im Laufe dieser Woche noch etwas einfallen. Jedenfalls hoffte ich das.

Der Dienstag flog nur so dahin, aber umso mehr Songtexte entstanden in der Zeit.

You know I believe in love, believe in hope

Believe in thoughts that I got while I be livin' this life

Livin' this stuff like breathin'

Ich fragte mich, ob die Lyrics gut waren. Ich bräuchte eine zweite Meinung dazu. Wen sollte ich fragen...? Jin? Hobi? Kim Eonma? Yoongi? Yoongi! Ich würde ihn morgen einfach nach seiner Meinung dazu fragen und vielleicht konnte ich ihn dann in ein Gespräch verleiten. Diese Idee hätte von Jin kommen können. Stolz klopfte ich mir selbst auf die Schulter und lächelte. Ich würde den Abend jetzt nur noch mit schreiben von Songtexten verbringen. Vielleicht schaffte ich es fertig zu schreiben, bis ich Yoongi treffe.

*****

Den nächsten Morgen wachte ich gut gelaunt auf. Vielleicht schaffte ich es Yoongi anzusprechen, falls er im Musikraum anzutreffen war. Ich hoffte einfach darauf, doch ich wurde enttäuscht, am Mittwoch tauchte er nicht auf. Bedrückt ging ich an diesem Tag erfolglos nach Hause, "Morgen ist auch noch ein Tag, also nur nicht die Hoffnung verlieren. Fighting, Namjoon, du schaffst das!", murmelte ich mir selbst zu. Es war eine Angewohnheit von mir, mit mir selbst zu reden und mich zu motivieren.

Weitere Zeilen vervollständigen langsam aber sicher meinen Song.

I'm sometimes ordinary, what is a guy like me?

At times I seem a lot like an angel or like a devil

Everything can coexist, positive and negativity

The thing that guides me and this world is ultimately those two's synergy

Sometimes until they're chaotic

Glücklich über meinen Einfall legte ich mein Notizbuch zur Seite und ließ mich auf mein Bett fallen. Hoffentlich konnte ich Yoongi morgen treffen und mit ihm über mein Lieblingsthema, die Musik, diskutieren.

******

Das Lied vor mich hinsummend machte ich mich für die Schule fertig, ließ den Unterricht über mich ergehen, bis endlich Schulschluss war und ich in den Musikraum konnte. Ich würde mich sofort an das Midi-Keyboard setzen und versuchen einen passenden Beat zu erzeugen.

Yoongi hatte das Equipment hier her verschafft und sagte mir eines Tages, ich könnte es mitbenutzen. Es war wirklich ein Rätsel, wieso er das teure Equipment zur Schule brachte und nicht bei sich zu Hause bewahrte, doch zu dem Zeitpunkt war ich einfach glücklich, dass ich es mitbenutzen durfte, weshalb ich es einfach nicht in Frage stellte. Doch jetzt aber wurde ich neugierig, welchen Grund eigentlich das hatte.

Mit Kopfhörern im Ohr konzentrierte ich mich darauf, einen Beat zu erschaffen, als jemand mir die Hand auf die Schulter legte. Ich zuckte zusammen und drehte mich zu der Person um. Yoongi. Da stand er mit einem entspannten Gesichtsausdruck und schaute über meine Schulter, um herauszufinden, woran ich gerade arbeitete.

Ich packte die Kopfhörer zur Seite und begrüßte Yoongi mit einem Nicken. Er erwiderte die Geste und fragte dann: "Neues Lied?" Ich nickte abermals. "Willst du dir den Beat anhören, den ich bisher habe?", fing ich das Gespräch erst mal langsam an.

"Gerne", antwortete er und schnappte sich meine Kopfhörer und lehnte sich daraufhin gegen den Arbeitstisch. Yoongi schloss seine Augen und konzentrierte sich nur noch auf die Musik, während ich den Text dazu rauskramte, um ihn diesen zu präsentieren. Zum Beat wippend bildete sich auf Yoongis Gesicht ein sanftes Lächeln, als er die Kopfhörer ablegte und mir einen Daumen nach oben zeigte. "Du hast wahrscheinlich einen Lyrics dazu geschrieben, oder? Darf ich sie mir anschauen?", fragte er mit einem Lächeln. Ich reichte ihm den Zettel mit meinem Songtext, woraufhin er den Inhalt überflog, woraufhin sich eine Denkfalte sichtbar machte.

"Schöner Text... mir gefällt der Beat. Möchtest du heute schon die Vocals aufnehmen?", erkundigte sich Yoongi neugierig. Ich schüttelte den Kopf. Er nickte verstehend und meinte dann: "Wenn du nicht mehr aufnimmst, glaubst du, ich kann dich fragen, was meinen Track angeht? Ich habe nämlich etwas komponiert." Er kratzte sich verlegen am Kopf und versuchte sich an einem Lächeln. Normalerweise fragte der Blondhaarige mich selten nach meiner Meinung und irgendwie fiel mir erst jetzt auf, wie fertig Yoongi eigentlich aussah, als ich ihn so betrachte. "Geht's dir eigentlich gut? Du siehst etwas blass aus..", sorgte ich mich um ihn. Er hielt einen Moment inne, bevor er einfach nickte und seinen Kopf etwas senkte.

"Wieso sollte es mir denn schlecht gehen? Mir fehlt es an nichts", murmelte er nur noch.

Und damit beginnt die Lesenacht :D

Vielen lieben Dank für 4k Reads und 1k Votes. Ich bin wirklich jedes mal überglücklich, wenn jemand diese Geschichte liest.

Different ~ YoonminOù les histoires vivent. Découvrez maintenant