12. Dezember: Krumione (Hermine x Krum)

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Hermine POV:

"Wow, er ist echt ein Traum.", hörte ich ein Mädchen von den Ravenclaws zu ihren Freundinnen sagen. Generell hörte ich dauernd irgendwelche Mädchen über IHN tuscheln: Viktor Krum.

Er soll ziemlich charmant sein. Jedenfalls würde das das Interesse der Frauenwelt an ihm erklären. Mit Sicherheit spielte auch sein Platz als Sucher bei der Bulgarischen Nationalmannschaft eine große Rolle.

Wie dem auch sei, das Gekreische der Mädchen störte mich beim Lernen und dagegen musste ich etwas tun! Warum mussten die sich denn auch direkt neben die Bank stellen, auf der ich Platz genommen hatte? Hier war mein Lieblingsplatz und das schon seit Jahren.

Erhobenen Hauptes lief ich auf die Gruppe zu und bat sie freundlich, sich weiter weg zu stellen. Nicht zu fassen, was die mir antworteten: "Geh du halt woanders hin, wenn's dir nicht passt. Ist schließlich nicht dein Eigentum."

Ich machte den Mund auf, um mich lauthals zu beschweren, doch besann mich dann eines Besseren. Es brachte ja doch nichts, wenn man sich stritt. Da musste ein anderer Plan her.

Ich entschied mich, mit der Lärmquelle selbst zu reden. Krum konnte sich ja auch woanders hinstellen. Seine Fans würden ihm dann mit Sicherheit folgen. Ich hoffte nur, dass er vernünftiger sein würde und es auch tat.

Ich lief also ein Stück weiter weg und direkt auf den Bulgaren zu. Er lehnte mit verschränkten Armen an der Mauer von Hogwarts und hatte die Augen entspannt geschlossen. "Hey", rief ich, mittlerweile etwas angepisst von diesen Mädchen.

Verblüfft hob er den Kopf, doch als er mich erblickte verdrehte er nur die Augen. "Hör zu, Mädchen. Ich weiß nicht, wieso ihr alle auf mich steht, aber es nervt. Ich will meine Ruhe, okay?", fragte er mit seinem bulgarischen Akzent.

Mein Mund blieb kurz offen stehen. Ich brauchte einen Moment, um seine Worte zu verarbeiten. "Du..Du denkst, dass ich...", fing ich entsetzt an und brach dann in Gelächter aus.

"Hahahaha", wurde ich von Lachattacken geschüttelt. Ich warf einen Blick zu den Schnepfen zurück, wegen denen ich überhaupt hier war und begegnete eifersüchigen Blicken. 'Oh je, wenn Blicke töten könnten...', dachte ich rhetorisch.

Krum vor mir schien überhaupt nicht mehr klarzukommen und starrte mich nur verwirrt an. Ich entschied, ihn mal aufzuklären: "Entschuldige, aber es ist schon ziemlich komisch. Da komm ich hier her, weil mir diese verliebten Mädchen auf den Zeiger gehen..." Ich zeigte kurz in ihre Richtung und er folgte mit den Augen meinem Finger. "...und will dich fragen, ob du dich woanders hinstellen kannst, damit sie sich auch verziehen und ich endlich in Ruhe lernen kann. Und dann werde ich für eine von denen gehalten."

Nun schien er endlich zu begreifen und musste auch leicht schmunzeln. "Wenn du magst, kannst du auch hier bleiben." Er beugte sich zu mir vor und flüsterte hinter vorgehaltener Hand: "Da die sich nämlich alle nicht trauen mich abzusprechen, stellen die sich so weit weg, dass ICH, um den es eigentlich geht, meistens gar nichts davon mitbekomme."

Ich hob überrascht meine Augenbrauen. "Danke, das ist echt lieb von dir." Erleichtert, nun endlich lernen zu können, ließ ich mich an der Wand hinabgleiten und schlug mein Buch auf.

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Es war nun schon eine ganze Weile vergangen, die ich mit Lernen verbracht hatte und ich musste sagen, dass ich positiv überrascht war. Viktor hatte mich nicht einmal gestört. Ich hatte ihn nur manchmal dabei erwischt, wie er mich beobachtete, doch das machte mir nichts aus. Im Gegenteil, es gefiel mir sogar, endlich mal beachtet zu werden. Auch wenn es extrem ungewohnt war.

"So, fertig.", meinte ich schließlich und erhob mich von meinem Platz. Gerade wollte ich mich verabschieden, als er mich fragte: "Wie heißt du eigentlich?"

"Hermine", antwortete ich ihm und musste gleich darauf loslachen, weil er versucht hatte, mir nachzusprechen und es sich einfach so witzig angehört hatte.

"Hermine", sagte ich erneut und er versuchte, meinen Namen erneut auszusprechen. 'Naja, halbwegs.', dachte ich mir und nickte ihm zu.

Er strahlte, stolz darauf, ihn richtig ausgesprochen zu haben und ich musste auch grinsen, weil es so niedlich aussah. Er musste ja auch nicht wissen, dass er ihn nur teilweise richtig gesprochen hatte.

"Darf ich dich etwas fragen?", fragte er und kratzte sich verlegen am Nacken.

"Klar", meinte ich schulterzuckend und er sagte: "Du bist echt nett und ich mag dich wirklich sehr...Deswegen wollte ich dich fragen, ob du mit mir zum Ball gehen möchtest?"

Meine Augen wurde groß. Viktor Krum, DER Viktor Krum, wollte mit MIR zum Weihnachtsball gehen? Einen Augenblick wusste ich gar nicht, was ich sagen sollte, weshalb ich auch zuerst nur nickte. Letztendlich hing auch noch ein "Ja, sehr gern." heran.

Er grinste und meinte: "Cool, sehen wir uns morgen wieder? Selbe Zeit, selber Ort?"

Glücklich bejahte ich erneut und sagte: "Nun muss ich aber dringend los. Bis morgen, Viktor."

"Bis morgen", hörte ich noch von ihm, bevor ich loslief. Ich freute mich jetzt schon auf morgen und dachte noch bei mir: 'Und ich hatte angenommen, dass Lernen gar nicht noch mehr Spaß machen könnte, doch siehe da: Es ging sehr wohl.'

Adventskalender Harry Potter 2017/18Where stories live. Discover now