16. Dezember: Linny (Luna x Ginny)

1.2K 28 8
                                    

Bild von reallycorking (Tumblr)

Ginny POV:

Ich saß heulend in einem verlassenen Raum auf einer von Hogwarts' Treppen und verbarg mein Gesicht in meinen Händen.

'Wie konnte es nur soweit kommen?', dachte ich am Boden zerstört. Dean und ich hatten gerade Schluss gemacht. Doch das war es gar nicht, was mich so fertig machte. Ich wusste nämlich schon von Anfang an, dass ich nichts für ihn empfand.

Allerdings hatte ich damals die Hoffnung, dass ich mich vielleicht doch noch in ihn verlieben würde...Nichts dergleichen war geschehen.

Hermine hatte mir geraten, mich nach anderen Jungs umzusehen, da das mit Harry einfach nichts brachte. Er liebte mich nicht und das würde sich vermutlich auch nie ändern.

Ich hatte auf Hermine gehört und es mit mehreren Jungs probiert, wie zum Beispiel Michael Corner und jetzt auch mit Dean Thomas. Doch es brachte einfach nichts. Ich empfand für keinen von ihnen etwas und war mir mittlerweile sicher, dass Hermines Rat ein riesiger Reinfall gewesen war.

Langsam hatte ich echt die Schnauze voll von diesen Jungs. Ich wollte doch einfach nur glücklich werden, nicht mehr und nicht weniger. Doch scheinbar gab es keinen, der zu mir passte.

Ich rieb mir mit der Hand über die Augen und versuchte, stark zu bleiben. Vielleicht sollte ich es aufgeben, den 'Richtigen' finden zu wollen und mich auf die Schule konzentrieren. Ja, das klang gut.

Gewissenhaft erhob ich mich und wollte gerade gehen, als die Tür geöffnet wurde und Luna hereinkam. Die Ravenclaw hatte wieder ihre komische Brille auf, mit der man Schlickschlupfe sehen konnte.

"Oh, hallo Ginny.", begrüßte sie mich überrascht mit ihrer verträumten Stimme. "Ich habe nicht damit gerechnet, jemanden hier anzutreffen, aber es freut mich natürlich, dich zu sehen. Sag mal, hast du etwa geweint?", plapperte sie drauf los und musterte mich besorgt.

"Ähh", murmelte ich und wusste nicht recht, was ich ihr sagen sollte. Ich hatte nicht damit gerechnet, mit jemandem über meinen Gemütszustand sprechen zu müssen.

"Du musst mir natürlich nicht sagen, was los ist, wenn du das nicht willst.", meinte sie mitfühlend. "Aber wenn du jemanden zum Reden brauchst...Ich bin eine gute Zuhörerin. Zugegeben habe ich zwar nicht so viel Erfahrung mit Beziehungen, aber da deine eh vorüber ist, muss ich dir ja auch keine Tipps geben, sondern nur zuhören.", fing die schon wieder an, wie ein Wasserfall zu reden.

Ich fand es lieb von ihr, dass sie mir helfen wollte. Aber Moment mal! Woher wusste sie von meinen Beziehungsproblemen? Die Beziehung, von der sie ebenfalls bereits wusste, dass sie zu Ende war.

"Woher weißt du das?", fragte ich also verwundert und erntete ein sanftes Lächeln. "Ich weiß vieles...Aber selbst ein Blinder konnte sehen, dass das nicht mehr lange gehalten hätte. So oft wie ihr euch gestritten habt, war eure Trennung vorherzusehen.", meinte sie, als wäre es das normalste der Welt.

Ich überlegte, ob ich gehen sollte, oder noch bleiben wollte. Letztendich entschied ich mich für letzteres: "Ich würde es dir gerne erzählen. Einen Zuhörer kann ich echt gut gebrauchen."

Luna strahlte und ließ sich auf den Treppenstufen nieder. Ich setzte mich neben sie und erzählte ihr alles von A bis Z. Als ich fertig war, sagte sie zu mir: "Ich finde, du solltest Harry vergessen. Schließlich bist du ja selbst davon überzeugt, dass das mit euch nichts wird. Du musst ihn also loslassen, wenn du eine ernsthafte Beziehung mit jemand anderem eingehen willst. Nur dann wirst du in der Lage sein, es ernst zu meinen und diese Person wirklich zu lieben."

Zustimmend nickte ich. Luna hatte mir direkt aus der Seele gesprochen und ich war froh, dass ich sie hier angetroffen hatte. Meine Freunde waren alle anderer Meinung und wollten, dass ich es nochmal mit Dean versuche. Bei der Ravenclaw hingegen hatte ich das Gefühl, endlich verstanden zu werden und ich war ihr sehr dankbar, dass sie sich die Zeit nahm, mir zu helfen.

Adventskalender Harry Potter 2017/18Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora