20. Dezember: Scorbus (Scorpius x Albus)

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Geschrieben von IceQueenlila

Albus POV:

"Was tust du da?" Scorpius hatte seine Arme um mich gelegt und zog mich an seine Brust. Ich behielt meine Hände, wie festgewachsen, an meinen Seiten. Scorpius lachte nur.

"Na, was denkst du denn? Ich umarme dich, du Dummerchen." Und wie um seine Aussage zu unterstreichen, schloss er seine Arme noch fester um mich.

Unter gewöhnlichen Umständen, wäre diese Geste vollkommen normal gewesen. Einfach nur zwei Freunde, die sich umarmten. Völlig normal, kein Grund auszuflippen. Aber bei meinem Glück, waren die Umstände natürlich ganz anders, zumindest was mich betraf.

Denn statt einfach nur gewöhnlicher Zuneigung, die man für seinen besten Freund empfinden sollte, löste Scorpius' Umarmung bei mir Stechflammen weitaus stärkerer Gefühle aus.

So nah an ihn geschmiegt konnte ich die Wärme, die von ihm ausging spüren und der Geruch seines Duschgels stieg mir in die Nase. (Saurer Apfel, falls es jemanden interessiert.)

"Ich habe gedacht, wir hatten uns darauf geeinigt, dass wir sowas nicht tun", brachte ich heraus, doch er ließ immer noch nicht von mir ab.
"Was tun?", fragte er nur, als hätte er nicht die geringste Ahnung.

Mein Herz klopfte so sehr, dass ich Angst hatte, Scorpius würde den schnellen Rythmus an seiner Brust spüren.

"Stell dich nicht dümmer als du bist", meckerte ich mit flacher Stimme. "Wir hatten abgemacht, dass wir uns nicht umarmen. Nie." Ich spürte die Vibration seines Lachens, an seiner Brust. Er schob mich etwas von sich um mir ins Gesicht sehen zu können.

"Stimmt", grinste er. "Hab ich vergessen." Im nächsten Moment beugte er sich nach vorne und plötzlich spürte ich seine warmen Lippen auf meinen eigenen.

Vor Schock riss ich die Augen weit auf, meine Hände schnellten reflexartig zu seinen Armen, einfach nur um mich an etwas festhalten zu können. Doch ich versuchte nicht, mich von ihm zu lösen. Im Gegenteil, das war alles was ich mir je gewünscht hatte!

Nach meiner anfänglichen Schockstarre, entspannte ich mich und bewegte meine Lippen gegen seine. Als er eine seiner Hände an meine Wange legte, fielen mir automatisch die Augen zu.

Ich spürte, wie Scorpius' freie Hand zu meiner Hüfte wanderte und sich dort in meinem Sweatshirt vergrub. Als er mich sanft an sich zog, leistete ich keinerlei Widerstand.

Ich ließ zu, dass er uns so nah aneinander brachte, dass kein Blatt Papier mehr zwischen uns gepasst hätte. Ich ließ zu, dass seine Zunge sich ihren Weg in meinen Mund bahnte. Und ich ließ zu, dass er den Kuss kontrollierte, indem er seine Hand in meinen Haaren vergrub, meinen Kopf tief im Nacken.

Meine Hände waren schon längst um seinen Hals gewandert, ich klammerte an ihm, wie ein Ertrinkender. Scorpius vertiefte unseren Kuss und bald hatten wir beide Probleme zu atmen. Doch keiner von uns hätte je auch nur daran gedacht, den Kuss enden zu lassen.

Ich spürte seine heiße Zunge gegen meiner eigenen, und wie sie versuchte jede Stelle meiner Mundhöhle zu erforschen. Scorpius' schwerer Atem stieß in warmen Schwallen gegen mein Gesicht und seine Hand an meiner Hüfte, schlüpfte unter das Sweatshirt.

Hätten unsere Väter uns sehen können, sie hätten sich gegenseitig ein Grab geschaufelt.

Irgendwann, als es unmöglich war noch atmen zu können, lösten wir uns voneinander. Schwer atmend sah ich zu ihm auf, sowie er zu mir herab, und wir lachten.

Jupp, ich hatte gerade das erste Mal in meinem Leben einen Jungen geküsst, dazu den Sohn des Mannes, den mein Vater so sehr hasste. Scorpius Malfoy, meinen besten Freund.

"Das", schnaufte Scorpius, "war keine Umarmung." Ich lachte, trotz meiner Atemknappheit.
"Nein", erwiderte ich, "aber es war viel besser als eine Umarmung."
"Ach ja?" Scorpius zog mich erneut an sich. "Dann darf ich dich also küssen, wann immer ich will?" Wir befinden uns Stirn an Stirn.
"Ich bitte darum", gab ich zurück.

Ich spürte sein Grinsen an meinen Lippen und schon küsste er mich erneut. Gerade, als ich meine Augen schloss für eine zweite Runde, erklang hinter uns eine Mädchenstimme.

"Also Jungs", sagte Rose. Wir schreckten beide auseinander und sahen sie schockiert und vollkommen überumpelt an. Rose stand einfach nur da und betrachtete gelangweilt ihre Fingernägel.

"Nur so ein Tipp, aber wenn ihr nicht wollt, dass die gesamte Schule, und bald auch Onkel Harry und Mr. Malfoy von eurer kleinen Romanze erfahren, solltet ihr vielleicht nicht unbedingt mitten im Schulgang rummachen." Sie ließ von ihren Fingernägeln ab und betrachtete uns nun beide mit nichtssagender Miene.

"Rose- du", stammelte ich. "Du sagst meinem Dad doch nichts oder? Oder Onkel Ron oder Tante Hermine ... Bitte, bitte erzähl es nicht Onkel Ron." Ich sah sie mit flehenden Augen an, was meine Cousine jedoch nicht wirklich zu beeindrucken schien.

"Naja, formulieren wir es so. Gegen die richtige Bezahlung, bleiben meine Lippen fest versiegelt."
"Und diese Bezahlung wäre?", meldete sich nun auch Scorpius, der meine Hand ergriffen hatte, zu Wort.

Ein kleines Grinsen huschte über ihre Geischtszüge, als sie feststellte, dass sie uns in der Tasche hatte.
"Du", sie zeigte auf Scorpius, "machst von jetzt an meine Hausaufgaben in Zaubertränke." Scorpius zog die Augenbrauen nach oben. "Und du", sie zeigte auf mich, "lädst mich in den Honigtopf ein und spendierst mir ein paar Süßigkeiten."

"Wie viel genau sind ein paar?", fragte ich sie mistrauisch.
"Hm, weiß ich noch nicht", antwortete sie mit einem Schulterzucken. "Das kommt drauf an wie viel Hunger ich an diesem Tag habe."

Scorpius und ich sahen uns skeptisch an, doch Rose ließ uns nicht viel Zeit zum Nachdenken.
"Deal?" Sie hielt mir ihre ausgestreckte Hand hin. Ich bedachte sie mit einem finsteren Blick, doch schlug schließlich bei ihr ein.
"Deal", sagte ich. Rose grinste zufrieden.

"Und du, Malfoy?" Sie hielt auch Scorpius ihre Hand hin. Er sah sie mit großen, unschuldigen Augen an. Das war sein typischer Blick, wenn er verwirrt war. Ich drückte seine Hand etwas fester und lächelte ihm zu.

Er seufzte und schlug ebenfalls mit meiner Cousine ein.
"Aber nur, wenn du aufhörst mich Malfoy zu nennen", sagte er.
"Zu spät Malfoy, du hast schon eingeschlagen." Rose entzog ihm ihre Hand und wandte sich zum Gehen um.

"War schön mit euch Geschäfte zu machen, Jungs. Wir sehen uns dann beim Abendessen." Mit diesen Worten bog sie um die Ecke und war verschwunden.

Scorpius und ich blieben allein auf dem menschenleeren Gang zurück. Wir sahen uns beide ratlos an.
"Deine Cousine machte mir Angst", sagte Scorpius schließlich.
"Nicht nur dir", erwiderte ich grinsend.

Auch Scorpius musste schmunzeln.
"Naja, wenigstens ist unser Geheimnis jetzt sicher", sagte er. "Ich will gar nicht wissen was passieren würde, wenn mein Vater von uns Wind bekommen würde."

"Von ... uns?" Er sah mich mit großen Augen an.
"Ja, uns. Also, ich meine ... nur wenn du ... du weißt schon ... nur wenn du das auch willst", begann er zu stammeln. Bevor er sich in einem Redefluss verlieren konnte, legte ich eine Hand an seine Wange.

"Nichts mehr als das", sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen. Scorpius fing sprichwörtlich an zu strahlen.
"Gut", sagte er, "denn das ist genau das, was ich mir für Weihnachten gewünscht habe."

Und wieder legten sich seine Lippen auf meine eigenen. Scorpius hatte Recht, ein besseres Weihnachtsgeschenk hätte ich mir nicht wünschen können.

Adventskalender Harry Potter 2017/18Where stories live. Discover now