Das Telefonat

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Es herrschte jetzt eine komische Stille zwischen uns, die mich verunsicherte. Ich dachte an meine Beschreibung nach und erst jetzt wurde mir bewusst was ich gerade gesagt habe. Aber ich war so in meinen Gedanken verloren, dass ich nicht bemerkte wie Sophia so laut lachte, dass ich dachte sie wird keine Luft mehr bekommen. Ich kratzte mich am Nacken um meine Unsicherheit zu überspielen.
"Wow, das war ja einmal eine Beschreibung. Ich weiß nicht wann ich dich zum letzten mal so vertäumt gehört habe. Das Mädchen muss ja was besonderes sein."
"Du weißt, dass ich kein anderes Mädchen als dich in meinen Leben will. Es läuft immer auf das selbe hinaus. Man verliebt sich und spätestens wenn sie mehr über mich wissen will, erfährt sie was für ein schlechter Mensch ich eigentlich bin."
Meine Stimme wurde immer zerbrechlicher bis sie verstummte zum Schluss.
Sophia nahm meine Hände und hatte dabei eine trauriges Gesichtsausdruck
"Matteo, sag sowas nie wieder. Du bist der beste Mensch auf dieser Welt-langsam kullerten auf ihr süßes Gesicht kleine Tränen-Keiner kann dich übertreffen. Du sorgst dich um mich wie kein anderer und ohne dich wüsste ich nicht wohin mit mir. Also bitte behaupte nie wieder das du ein schlechter Mensch bist."

Das sie weinte machte mich so fertig, das auch mir jetzt Tränen hinunter kullern. Es endete mit einer langen Umarmung.
"Bitte weine nie wieder, wegen mir. Sonst... Sonst...," weiter komme ich auch nicht da meine Tränen versuchten aus meinen Augen zu kommen, aber weil ich für Sophia stark sein will und ihr nicht mehr Tränen in den Augen bringen will, halte ich meine Tränen zurück.
Sie bemerkte das ich nicht weiter reden konnte und umarmte mich direkt noch einmal.
"So für heute genug geweint. Können wir was essen. Ich bin am verhungern," sagte sie und gleich rappelten wir uns auf und ich ging in die Küche, um aus den Kühlschrank ein Fertiggericht zu nehmen und diese mit der Mikrowelle auf zu wärmen.
Während wir aßen tauschten wir kein Wort miteinander aus. Aber es war keine komische sondern eine angenehme Stille.
Ich schaute die ganze Zeit auf meinen Teller und spielte mit den Nudeln herum, denn ich hatte nicht wirklich Hunger.
Aber plötzlich klingelte mein Handy und direkt stand ich auf und hob ab.
"Ja, Hallo! Wer sind Sie?"
"Herr Balsano, wir freuen uns ihnen mitteilen zu können, das wir ihr Antrag für ein Stipendium an dem Blake South Collage akzeptiert haben. Wir haben ihnen alle wichtigen Daten per E-Mail geschickt und dort steht natürlich auch die Adresse ihrer Gastfamilie."
Völlig verplext von diesen Worten legte ich auf und stand für eine gefühlte Ewigkeit an der selben Stelle und bewegte mich kein bisschen von der Stelle.
"Wer war das? Matteo? Was ist mit dir?"
Zuerst bemerkte ich Sophia garnicht aber ich konnte mich doch dann zusammen reißen und ihr eine Antwort geben.
"Ähm, irgendeine Schule, die behauptet das ich ein Stipendium bekommen habe und das wir anscheinend bei einer Gastfamilie wohnen können. Weißt du was darüber?"
Ich merkte gleich das sie nervös wurde, weil sie mit ihren Haaren spielte.
"Matteo, es ist so, dass ich für dich ein Antrag gemacht habe. Da ich endlich will das du neu anfangen kannst und wie kann man besser neu anfangen, indem man umzieht."
"WAS? Wie konntest du sowas machen?! Wie soll ich jetzt für dich das Geld sammeln und wir können ja nicht bei irgendeiner Familie wohnen."
"Matteo reg dich bitte nicht so auf. Ich will ja nur das du dein Leben leben kannst. Und außerdem gibt es in Buenos Aires auch Arbeit. Wir werden schon nicht bei der Familie umgebracht. Und außerdem hast du ein Umzug dringend nötig."
"Was warum sollte ich ein Umzug nötig haben," fragte ich sie bisschen verwirrt.
"Du bist ein junger Mann und ich habe gehört es gibt schöne Mädchen in Buenos Aires," sagte sie lächelnd.
"Komm mir bitte nich wieder mit Mädchen."
"Bitte Matteo sehe es als Chance. So kannst du deine Jobs hier aufgeben und endlich wieder normal leben. Wenn du es nicht für dich machst, dann bitte mach es für mich," machte sie ihr besten Schmollmund.
Irgendwie hat sie schon recht. Ich bin es satt solche Geschäfte zumachen und ich könnte versuchen meine Schule fertig zu machen.
Ich ließ sie noch ein bisschen zappeln. Man merkte wie sie endlich meine Antwort hören wollte.
"Warum nicht. Was kann schon noch schlimmer werden."
Gleich nachdem ich diese Worte gesagt habe, sprang sie auf mich und umarmte mich so fest wie noch nie.
Ich begann unwillkürlich zu lächeln...

Wie ein Foto alles ändern kannWhere stories live. Discover now