Der Anker ist ausgeworfen

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Soviele Gedanken schwirren in meinen Kopf, aber nur ein Gefühl beherbergt mein Körper nämlich Reue.

Reue, weil ich diese Aufgabe angenommen habe und Reue, weil ich gerade die wichtigsten Menschen in meinen Lebe unbewusst zerstöre.

Meine Augen, die gerade nur das Weiß der Decke erfassen, wollen sich nicht zu ihr drehen und in ihre wundervollen Augen sehen, denn es wird Tag zu Tag schwerer ihr was vor zumachen.

,,Matteo, Ich liebe dich!"sagte sie und ich merkte ihren glücklichen Blick auf mir

Warum tut sie das? Sie soll mich nicht lieben! Sie ist was besonderes und hat keinen wie mich verdient. Ich ziehe sie nur mit ins Verderben. Aber anderseits liebe ich sie auch und ohne sie würde ich warscheinlich nicht der sein der ich bin. Nichtsdestotrotz sollte sie mich nicht lieben.

,,Matteo! Ist alles ok?"legte sie nun ihren Kopf auf meinen Oberkörper

,,Nein, denn es ist alles perfekt! Irgendwie zu perfekt! Ich liebe dich!"

Wörter kommen und gehen, doch einige bleiben dir im Kopf für immer und was ich jetzt gesagt habe, wird ihr jetzt gut tun, doch wenn alles vorbei ist, werden diese Wörter ihr durch den Kopf schwirren und sie wird darüber nachdenken, was sie falsch gemacht hat. Doch das einzige was sie falsch gemacht hat, war das sie mich geliebt hat.
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Seit gefühlten Stunden liegen wir hier auf den Bett und meine Gefühle wollen sich nicht ändern. Luna liegt schon fast auf mir. Ich habe sie gefragt, ob das Bett nicht gemütlich genug sei? Auf diese Frage antwortete sie nur mit einen Kichern.
In der Zeit haben wir fast nicht geredet, denn wir beide wollten diesen Moment einfach nicht zerstören.

,,Matteo, würdest du mich zum Friedhof begleiten?"presste sie die Wörter auf meine Brust.

,,Natürlich!"antwortete ich ihr direkt

Wir standen auf und direkt machten wir uns auf dem Weg. Wähernd des Weges nahm Luna meine Hand und klammerte sich sehr nah an mir.

,,Ich weiß, ich sollte das nicht fragen, aber warum sind deine Eöternn hier begraben?"fragte ich mit den Blick auf der Straße gerichtet

,,Hey, du darfst mir alles fragen was du willst,ok! Meine Eltern sind hier begraben, weil sie es selber so wollten? Meine Mutter hatte bereits eine Krankheit vor dem Unfall und sie sagte mir immer, das sie gerne hier begraben sein will und mein Vater wollte neben meiner Mutter begraben werden!"versuchte sie es mir ruhig zu sagen.

Nun stehen wir hier vor zwei Gräbern und rund um unsere Umgebung kein einziges Geräusch. Irgendwie so friedlich und doch so unheimlich. Doch es ist ein Friedhof, was will man anderes erwarten.

Luna ließ meine Hand los und legte die Blumen hin, die wir noch vorher gekauft haben hin. Sie starrte auf die Gräber und bewegte sich nicht mehr. Ich wollte ihr jetzt soviel Ruhe geben, wie es nötig ist.

,,Matteo, Ich habe dir noch garnicht erzählt was passiert ist?"sagte sie und wendete ihr Blick nicht von den Gräbern.

,,Luna, wenn du nicht willst dann musst du es mir nicht sagen!"doch anscheinend hörte sie mir überhaupt nicht zu

,,Es war vor einen Jahr! Meine Familie und ich machten Urlaub in Cancun! Der Urlaub verlief wundervoll. Simon und die anderen Jungs, der Roller-Band waren auch da. Wir machten viel und ich war bei jeden Konzert von ihnen. Eines Abends führten mich meine Eltern zum letzten Konzert der Jungs in Cancun. Sie hatten den Plan gehabt mich dort abzusetzen und dann einen schönen Abend sich zu machen. Mein Vater ist halt bei Rot stehen geblieben. Sie warteten dass es grün wird. In der Zeit, die sie warteten lief ein Junge an ihnen vorbei. Dieser Junge wollte weg rennen, doch ein Auto fuhr ihm hinterher. Es war aber noch Rot. Der Junge stand genau in der Mitten der Kreuzung und dann geschah alles sehr schnell. Das Auto, das hinter dem Jungen war fuhr über Rot und blieb auch dort stehen, wo der Junge war. Es wurde Grün. Mein Vater fuhr los und wollte das Auto überholen doch plötzlich kam ein LKW und nahm beide Autos mit sich mit, bis der LKW auch zum schleudern kam. Der LKW hatte Benzin als Last. Als der LKW umkippte landete alles Benzin auf die beiden Autos. Und wie aus dem Nichts entzündete sich das Benzin und beide Autos standen in Flammen..."

Die Worte eines Menschen können in dir ein Bild auslösen und du kannst es sehen, was zur Veraunschaulichung dient. Das hatte jeder schon einmal! Jemand sagt was und du kannst dir ein Bild ausmalen. Doch was ist wenn du dieses Bild erst gemacht hast? Sie erzählt es so wie es ist und du weißt, dass es stimmt, denn das Bild was sie im Kopf hat, hat sie nur wegen dir.

Sie sitzt bereits auf den Knien und hält ihre Hände vor ihr Gesicht. Was sie jetzt erwartet ist, dass ich sie tröste und ihr sage, dass alles gut werden wird. Doch was sie nicht weiß, dass ich der Junge von damals war und nur wegen meine Sturrheit sie jetzt leidet.

Meine Augen füllen sich mit Tränen, doch sie wollen nicht hinaus. Mein Körper ruft nach ihrer Nähe, doch die Hitze, die meinen Körper gerade zum verbrennen bringen, lähmt mich komplett. Mein Mund würde ihr gerne sagen was los ist, doch das Zittern meiner Lippen verhindern mich zum sprechen.

Ich wurde durch nur ein paar Wörtern wieder das Wrack, welches nie seine Schuld begleichen kann, ob bei Sophia oder jetzt noch bei Luna. Mein Anker wurde nun geworfen, doch dieser findet den Boden nicht und zieht mich so weiter nach unten.

Doch plötzlich spürte ich eine Wärme, die sich an mich drückte. Es ist Luna. Sie drückt mich und versuchtich mir zu vergewissern das alles ok ist. Doch es wird nie alles ok sein...

Wie ein Foto alles ändern kannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt