Die Flucht

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Mein Gehirn arbeitete und arbeitete um eine Lösung zu finden, wie ich hier verschwinden kann, aber nichts gutes kam dabei rum. Deswegen entschied ich mich instinktiv die Entscheidung zu treffen.

Ich holte alle meine Energiereserven heraus und schaffte es meinen Oberkörper hoch zuheben. Nicht einmal zwei Schritte von meinen Bett entfernt stand ein Gehstock, der an der Wand gelehnt war.

Zum Glück haben sie alle meine Sache neben mir in die Schublade des Tisches hineingetan. Ich machte diese auf und sah schon das Foto. Ich holte es dort hinaus.

Die verwunderten und komischen Blicke von Alfredo hafften auf mir, aber in diesem Moment war mir alles egal. Das einzige was jetzt zählt ist so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.

Die Beine raus aus dem Bett zu schaffen war das schwierigste an der Sache, weil sich diese wie Wackelpudding anfühlten. Aber für die zwei Schritte reißte ich mich zusammen und irgendwie habe ich es geschafft mich an der Wand zu lehnen. Ich schnappte nach dem Gehstock und durch den Gehstock konnte ich mich aufrichten und mein Blick fiel auf den Spiegel, der auf der Wand hing.

Was ist bloß mit mir passiert? Ich sehe so anders aus. Nicht nur weil mein Gesicht mit voller Narben verziert war, weil ich auch jetzt sozusagen auch ein Bart im Gesicht hatte. Ich tastete mich ab und spürte die feinen Haare auf meinen Gesicht. Mein ganzes Auftreten entsprach nicht mich. Man könnte sagen, ich bin ein anderer Mensch.

Aber wie lange war ich weg, wenn sogar mir ein Bart wuchs? Ich sah so zerbrechlich aus und so dünn. Ich habe momentan nichts mit den Jungen, der ich damals war, zutun. Das Verletztliche prägte mein Gesicht und das schlimme ist, auch wenn mich jetzt nicht jeder erkennen würde, einpaar würden mich direkt erkennen.

,,Pepe! Was machst du da? Du kannst ja nicht einmal gerade stehen! Warte doch bis der Arzt kommt!"wollte er mich Vernunft einzureden, aber er versteht das nicht.

,,Danke, dass sie sich mit mir unterhalten haben, aber ich muss jetzt gehen, bevor etwas schlimmes passieren wird," machte ich ihm meine Situation klar

Mit den Gehstock konnte ich mich jetzt besser bewegen, aber die Schmerzen, die meinen kompletten Körper fast lahm legen, wurden nicht erträglicher. Aber ich muss jetzt da durch und so schnell wie möglich von hier verschwinden. Es sah alles danach aus, dass ich es schaffen würde, aber plötzlich kam sie rein ins Krankenhaus.

Ich musste sie nicht einmal anschauen und wusste, dass sie traurig war. Alles in mir ruft nach ihr. Jede Faser in meinen Körper rufte ihren Namen. Doch das dümmste was ich jetzt machen könnte ist ihr zu offenbarren das ich es bin.

Also entschied ich mich klein zu machen und schaute die ganze Zeit auf den Boden. Jeden Schritt, den wir uns näher kamen spürte ich die Wärme, die ich schon das erste mal gehabt habe, als ich an ihr vorbei gegangen bin. Zugleich wurde ich immer nervöser und meine Hände begannen an sehr stark zu zitterten.

Genau in den Augenblick als wir uns trafen fiel mir das Foto herunter. Mein Herz pochte und hatte nicht mehr vor aufzuhören so stark zu schlagen. Während ich mich mit einer Hand am Gehstock festhielt streckte ich die andere Hand aus um nach den Foto zu greifen.

Währendessen hat sie sich nach unten gebeugt um das Foto zu nehmen und mir es wieder zurück zu geben. Aber ich war schneller, aber unsere Hände berührten sich. Das Kribbeln, das bei jeder ihrer Berührungen in mir vorkam, war diesesmal stärker als sonst, aber ich musste mich beherrschen.

Ich konnte also das Foto vor ihr nehmen und deswegen entschloss ich mich ohne sie anzuschauen weiter zugehen.

,,Entschuldigung! Wo wollen sie hin? Sie sehen nicht so aus, als ob sie zum gehen bereit wären!"rief sie nach mir, aber ich drehte mich nicht um

Es brachte irgendwie mein Herz das sie mich nicht erkannte. Anscheinend so sehr das ich begonnen habe zu weinen. Anstatt mich zu freuen, dass sie mich nicht erkannt hat, machte es mich eher traurig. Warum musste ich sie überhaupt hier treffen? Warum hasst mich das Schicksal so sehr?

Ich spürte ihre Blicke, die mich so stark durchbohrten, dass ich fast ausrutschte. Ihre Blicke waren wie Dolchstiche für mich.
Doch ich habe es nun geschafft und stehe draußen ohne irgendein Plan wie es nun weiter gehen soll...

Wie ein Foto alles ändern kannWhere stories live. Discover now