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~ Es vergehen drei Tage ~

Taehyung sitzt Zuhause auf der Couch und liest sich schon zum zweiten Mal die Zeitung durch. Er fühlt sich eingesperrt. Sein Vater hat gestern wieder zusammen mit ihm gegessen. Es scheint so zu sein wie früher, mit dem Unterschied, dass es Tae nicht so schlecht geht, wie heute. Er nimmt das dünne Zeitungspapier zwischen seine Finger und blättert die Seite um. Um ihn herum ist es still. Seine Box liegt zusammen mit seinem MP3-Player in seinem Zimmer. Er will die Musik nicht hören, solange er alleine ist.

Der Junge schiebt die Zeitung weg und lässt sich zurückfallen. In der Schule träumt er, wie er Jungkook wiedersieht, erinnert sich, wie beide die Nachmittage zusammen verbracht haben. Der Braunhaarige schließt die Augen. Am vorherigen Abend hat er vor dem Spiegel eine Träne vergossen. Eine einzige Träne, die er so schnell wie möglich wegwischte. Sein Stolz darf wegen diesem Jungen nicht abbröckeln, würde sein Vater sagen, aber wie soll das gehen, wenn man von dieser Person abhängig wird?

„Taehyung."
Der Angesprochene setzt sich auf. Sein Vater steht vor ihm mit dem Gesichtsausdruck, den er immer trägt.
„Die Schule hat mich heute angerufen."
Fängt er an.
„Du hast nachgelassen. Eine Vier?! Du hast eine Vier geschrieben?!"
Der Junge sieht mit großen Augen sein Vater an und macht sich kleiner. Er wusste, dass sowas kommen würde.
„Ich weiß..."
Brabbelte er. Die Miene seines Vaters wird dunkler.
„Du verbesserst dich sofort! Ansonsten wirst du noch weniger Freiheiten haben!"
Droht er.

Dann steht der Junge auf und nimmt seine Haltung ein.
„Was darf ich mir noch erlauben?"
Fragt er. Seine Stimme klingt brüchig. Er darf nicht mehr in den Park, jeden Tag muss er seinen Vater im 15-Minuten Takt anrufen, damit er sichergehen kann, dass er noch da ist. Ihm wurde sein Handy abgenommen und in der Schule darf er auch nicht länger bleiben um an Aktivitäten teilzunehmen. Seine Frage ist berechtigt.
„Du hast mehr als genügend Freiheiten!"
Betont der Mann um seiner Frage aus dem Weg zu gehen.

Der Junge sieht seinem Vater immer noch in die Augen. Zwischen beiden herrscht schweigen. Der Mann meint in den Augen seines Sohnes Tränen zu sehen.
„Weinst du?"
Will er wissen und hört, wie sich der Junge ein Schniefen unterdrückt.
„Nein!"
Antwortet der Junge sofort und blinzelt schnell um die Tränen zu vertreiben.
„Ich lerne jetzt."
Sagt er und eilt in sein Zimmer. Dort schließt er die Tür und legt sich ins Bett. Er sieht an die Decke und erinnert sich wieder.

Nach Kurzem klopft es. Sofort setzt sich der Junge auf und sieht zur Tür. Das Hausmädchen tritt ein mit einem kleinen Teller in der Hand. Sie lächelt dem Jungen zu und geht zu ihm. Auf dem Teller befinden sich zwei Blaubeermuffins.
„Ein kleiner Trost.."
Erklärt sie kurz und legt das Essen auf seinem Schoß. Tae sieht zu den Muffins und schluchzt einmal leise.
„Danke.."
Brabbelt er und nimmt eines der wundervoll riechenden Muffins.

Die Frau kniet sich vor dem Jungen und streicht sich ihr Kleid über den Schoß.
„Taehyung, wein doch nicht.."
Fängt sie an, nimmt ein Taschentuch und wischt seine kleinen Tränen weg. Der Junge presst kurz die Lippen aufeinander und isst ein Stück vom Muffin. Er antwortet nicht, verhindert Blickkontakt und isst einfach nur den Muffin.
„Soll ich mal mit deinem Vater reden, hm?"
Bietet sie an. Er weiß, dass sie fürsorglich ist, und das die Möglichkeit besteht, dass das funktionieren könnte, was sie vor hat, aber er hat Angst, dass er noch tiefer fallen muss.
„Lieber nicht..."
Sagt der Junge als er den Bissen runterschluckt.
„Ich werde mit ihm reden, ja? Dann geht es dir wieder besser.."
Verspricht sie. Kurz tupft sie mit dem Tuch über seine Wangen und geht.

↠ ⌜♔⌟ ↞

Na super. Ich sensibelchen musste mit Tae mitheulen 😂 Ich bin eindeutig zu sensibel :')

EXPENSIVE RØMANCE ~ ⌜𝓋𝓀𝑜𝑜𝓀⌟Where stories live. Discover now