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'Ich hab mir Zeit gelassen beim Gehen... Hoffentlich wacht Yoons nicht auf.'
Ich öffnete die Tür und konnte weder Licht sehen noch irgendwas hören, also ging ich davon aus, dass alle schliefen.
Ich schlich ins Bad, zog mich um und ging dann ins Bett.
Ich mied Blicke in den Spiegel oder auf mich selbst.
Dann legte ich mich zu Yoongi. Ich gab ihm einen Kuss und nahm seine Hand.
"Wo kommst du her?", fragte er leise.
Ich war traurig, dass er nicht schlief.
"Es hat gedauert.", sagte ich bloß.
Er nahm mich in den Arm und zog mich an sich.
Ich konnte nicht schlafen. Meine Gedanken waren so aufgewühlt und irgendwie tat es mir im Herzen weh, was der alte Typ gesagt hat.
"Yoongi?", fragte ich leise. Er antwortete nicht, also ließ ich es sein und versuchte zu schlafen.

~

Es ist etwas Zeit vergangen und ein paar Dinge änderten sich für mich. Ich hatte jetzt einen eigenen Manager, sein Name war Songhyung. Außerdem arbeiteten die Jungs an einem neuen Song und ich hatte ein neues Projekt; Ein Film.
Für mich war es super aufregend, auch wenn die Jungs skeptisch waren, wegen der Rolle.
Es ist eine Art Horrorfilm. Es geht um ein Mädchen, die vor ihrem Vater fliehen muss. Sie bekommt die Chance und flüchtet in den Wald, dort muss sie sich bis Tagesanbruch vor ihm verstecken. Es mag so komisch klingen, aber man glaubt nicht wie viel dort passiert und was der Vater eigentlich alles unternimmt, um seine Tochter nicht nach draußen zu lassen.
Die Rolle ist schwer zu spielen. Die Hauptrolle, das Mädchen, hat so viele Seiten. Zum einen verletzt, aber auch so ruhig und bedacht in jeder Situation. Ruhig wäre ich manchmal auch gerne.
Die Rolle verlangte mir viel ab. Ich bekam Druck, weil man hohe Erwartungen an den Film hatte, schon in den ersten Wochen. An manchen Tagen aß ich nichts, an anderen konnte ich nicht aufhören. Ich begann mich zu verschließen, wenn ich das vorher nicht sowieso schon tat. Mir machte der Druck so zu schaffen und der Stress auch. Ich fing auch an zu glauben, dass Yoongi mich nicht mehr liebt. Manchmal redeten wir kein Wort miteinander, weil ich immer ablockte. Ich bekam nicht mit, wie es ihm ging. Ich wollte es nicht.
Wir lagen nebeneinander im Bett und lagen mit dem Rücken zueinander. Die Anderen waren sonst wo, also waren wir alleine.
Ohne Grund, ohne Hintergedanken, setzte ich mich auf.
"Yoongi... Es ist anders...", sagte ich leise.
"Ich weiß...", nuschelte er.
Ich kann nicht glauben, dass ich gerade rede.
"Yoongi ich glaube... wir sollten eine Pause machen...", sagte ich leise.
Es herrschte Stille.
"Wenn du das willst, muss ich es akzeptieren, aber bitte denk gut nach.", sagte er und setzte sich auf.
Ich stand auf, nahm meine Jacke und stürmte aus dem Dorm.
Auf dem Weg ins Nirgendwo kamen mir die Tränen und ich brach zusammen.
Ich wollte das nicht, aber tat es, also warum tat ich es? Warum sage ich so was?! Warum bin ich so? 'Ich wünschte, ich wäre in einem anderen Körper geboren. Oder am besten n-'
Eine Hand auf meiner Schulter holte mich aus meinem Schock.
"Was ist los?", fragte mich eine liebe Stimme, die ich kannte.
Doch ich wusste es. Dass es Wunschvorstellungen sind. Dieser Satz ist eine Erinnerung.
Tränen rollten unkontrolliert über mein Gesicht.
"Mama... Was mache ich denn bloß?...", fragte ich schluchzend.
Als mir wieder so viele negative Dinge in den Kopf kamen, schlug ich meine Hände auf den Asphalt vor mir.
Ich rieb meine Hände und Knöchel wund, bis Blut auf dem Weg zurückblieb.
Dann stand ich auf und taumelte zurück in den Dorm.
Ich klopfte nicht. Ich fiel vor der Tür einfach auf den Boden und rang nach Luft. Ich war eine Katastrophe. Mein Zustand war eine Katastrophe. Und mein Verhalten auch.

Stay With Me | Yoongi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt