3| Der erste Tag

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Der Dienstag war, meiner Meinung nach, der beste Tag der Woche: Mein Geburtstag.
Meine Feier war wie jedes Jahr nur eine kleine Feier, die meinen Bruder, meinen Vater, meine beste Freundin Olivia und mich inkludierte. Jedoch war sie garantiert schöner, als jede andere Feier mit 50 Leuten.
Meine Mutter war nie zu meinem Geburtstag da, ihre Arbeit war ihr zu wichtig. Jedoch ließ sie mir immer ein kleines Geschenk da, bevor sie in der Früh das Haus verließ. Es war jedes Mal etwas anderes, aber meistens war es Schmuck. Heute hat sie mir eine kleine Box dagelassen. Darin befand sich kein Schmuck, obwohl ich das zuerst dachte. Es handelte sich um eine kleine Metallplatte, in die etwas hineingraviert wurde. Adressen, offenbar, doch ich kannte keine einzige davon. Auf einem kleinen Zettel stand: Falls du es jemals brauchst.

Meine Freundin Olivia war wirklich begeistert, als sie hörte, dass ich Soldatin werden könnte. Sie meinte, es wäre doch immer schon mein größter Traum gewesen, etwas Sinnvolles mit meiner Ausbildung zu machen. Sie war die einzige Person, der ich von meinem geheimen Traum und von meinem Training erzählt habe.
Aber auch ihr machte ich klar, dass da noch sieben andere Menschen waren, die auch das Serum bekommen wollen.
Sie war es auch, die mir letzten Endes das schönste Geschenk machte: Einen selbst gemachten Anhänger mit einer Kette. Es war ein vierzackiger Stern inmitten eines Kreises. Zwei Schwerter kreuzten sich in der Mitte.

 Zwei Schwerter kreuzten sich in der Mitte

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(So ungefähr stelle ich mir das vor.
Danke an Viktoriaangelmayer für das Bild.)

Der Stern hat eine, simple Bedeutung: Hoffnung.
Die Schwerter stehen für den Kampf und meine Begeisterung für Waffen.
Ich war überglücklich, als sie mir die Kette überreichte. Olivia machte mir einfach immer die besten Geschenke

Sonst verlief die Woche recht ruhig.
Ich gab meine fertige Arbeit ab und erhielt am Freitag den Doktortitel in biomedizinischer Informatik.
Sonst übte ich noch ein paar Mal verschiedenste Kampftechniken und ein wenig Messerwerfen. Ich hatte eine Zielscheibe in meinem Materialkasten versteckt, die in der Mitte schon ganz kaputt war.

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Am Samstag wurde ich abgeholt. Um Punkt zwölf Uhr läutete ein HYDRA-Agent, der sich als Agent Falk vorstellte.
Der Abschied von meinem Bruder fiel mir am schwersten. Er versuchte, so gut es ging, nicht zu weinen, jedoch kullerten ihm am Ende ein paar Tränen die Wangen hinunter. Ich selbst konnte gerade noch Fassung bewahren, jedoch war ich auch furchtbar traurig.
Bevor ich in das Auto stieg, winkte ich meiner Familie noch einmal, wobei meine Mutter sogar daheim war. Das war ein wenig seltsam, jedoch dachte ich mir nichts dabei.

Mit dem Auto fuhren wir zu einem freien Platz in den Randbezirken von Wien. Dort stand ein Flugzeug, welches größer war, als ich gedacht hatte. Das Grau des Metalls schimmerte im Sonnenlicht.
Der Innenraum war nicht gerade bequem eingerichtet: Es gab auf jeder Seite eine Bank mit Netzen darüber, in denen offenbar Fallschirme untergebracht wurden. Das Cockpit war von einer Wand vom Rest abgeschirmt, mit einer Öffnung in der Mitte. Offensichtlich war diese Maschine für den Kriegseinsatz gedacht.
Anscheinend wurde jede Person einzeln abgeholt, denn das Flugzeug war, bis auf den Piloten, Agent Falk, zwei weitere, mir unbekannte, Agenten und mir, leer.
Als das Flugzeug abhob, beschlich mich das unangenehme Gefühl, dass ich Wien nicht so schnell wiedersehen würde.

Wir flogen nicht sehr lange, höchstens eine halbe Stunde. Agent Falk meinte, dies sei eines der langsamsten Flugzeuge, die sie besaßen. Ich war geschockt, denn es war das schnellste, mit dem ich je geflogen war.
Nachdem wir gelandet waren, ging die Luke im hinteren Teil auf und davor stand ein weiterer HYDRA-Agent, der mir von Agent Falk vorgestellt wurde: "Miss Schwarz, dies ist Agent Gilmore, er wird Ihnen nun die Anlage zeigen. Wenn Sie mich nun entschuldigen."
Damit ging Falk und ich wandte mich dem anderen Agenten zu.
Er war für meine Verhältnisse groß, aber ich war auch klein, deshalb konnte ich mich auch irren. Er hatte dunkelblonde Haare und die grünen Augen schauten mich schüchtern an.
"Freut mich, Sie kennenzulernen."
Agent Gilmore lächelte schüchtern zurück.
"Bitte folgen Sie mir. Um ihr Gepäck kümmert sich jemand."
Schnellen Schrittes gingen wir auf die große Fabrik zu. Von außen sah sie schon sehr beeindruckend aus, doch das Innenleben war noch eine Spur interessanter.
Kaum, dass wir drinnen waren, stiegen wir auch schon eine enge Treppe hinauf. Schnell erkannte ich auch, wieso.
In der Fabrik liefen so viele Menschen zwischen den eng nebeneinanderstehenden Geräten herum, dass ich von unten wohl kaum die gesamten Ausmaße erkannt hätte. Dutzende Maschinen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte, leuchteten Teils hellblau auf.
Doch die "Führung" dauerte nicht unbedingt lange, denn schon nach wenigen Minuten bedeutete mir Agent Gilmore, ihm zu folgen.

Wir gingen lange, dunkle Gänge entlang. Bewundernd stellte ich fest, dass das Gebäude viel größer war, als ich zuerst angenommen hatte. Viel befand sich nämlich unterhalb der Erde, wo nie Sonnenlicht hinkam, weshalb ich auch zu frösteln anfing.
Nach mehreren Abzweigungen blieben wir vor einer schweren Eisentür stehen. Mein Begleiter öffnete sie mir und ich trat ein.
Es war ein dunkler, länglicher Raum mit je vier Betten auf jeder Seite. Im hinteren Teil führte eine Tür vermutlich zum Badezimmer.
Fünf Betten waren bereits belegt, auf drei von ihnen saßen Männer, auf zwei lagen Gepäckstücke, wobei eines davon meines war.
"Ich lasse Sie von hier an alleine."
Mit diesen Worten ging Agent Gilmore schnellen Schrittes den Gang wieder zurück.







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Was haltet ihr von den HYDRA-Agents? Was sagt ihr zu Agent Gilmore?
Beschreibe ich die Umgebung gut genug, sodass ihr sie auch vorstellen könnt?

Captain Death [1] || {Captain America FF}Where stories live. Discover now