7| Ein Wechsel der Dinge

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Der Ton verklang und langsam realisierte ich, dass ich im Dunkeln auf dem Waldboden saß, mit einem Gewehr in der Hand, während vor mir zwei bewusstlose Männer übereinander lagen.
Vorsichtig stand ich auf. In einiger Entfernung konnte ich Max am Boden liegen sehen, doch wirklich gesund konnte seine Liegeposition nicht sein.
Das Knacken von Ästen erregte meine Aufmerksamkeit. Schnell hob ich die Waffe und richtete sie in Richtung der Geräusche. Mein Finger legte sich um den Abzug, als auf einmal mehrere HYDRA-Soldaten durch die Bäume kamen. Ich senkte das Gewehr, als sie auf uns zu kamen.
"Ma'am, Sie können mir die Waffe nun geben", drang es auf einmal dumpf hinter der Maske eines Soldaten hervor. Etwas zittrig überreichte ich sie ihm und erst, als ich sie losgelassen hatte, bemerkte ich, wie fest ich diese eigentlich umgriffen hatte.
Einige Soldaten beugten sich zu Paul, Thomas und Max hinunter und verabreichten ihnen offenbar eine Art Spritze. Mir blieb gar nicht die Zeit, mich zu fragen, was das war, denn schon schreckten sie hoch und meine Frage war beantwortet.

Ich ging fast am Ende der kleinen Truppe, hinter mir befanden sich nur zwei Soldaten. Stetig starrte ich auf den Boden, komplett in meinen Gedanken versunken.
"Das war eine unglaubliche Leistung, die sie da heute abgelegt haben."
Ich schreckte fast hoch, als Agent Falk mich ansprach. Ich hatte den Mann, der nun neben mir ging, weder kommen sehen noch kommen gehört.
"Danke, Sir." Verlegen sah ich wieder auf den Boden. Ich wusste nicht, was genau ich ihm antworten sollte.
"Ich hätte fast gedacht, Sie würden es nicht schaffen. Sie überraschen mich immer wieder."
Verwirrt schaute ich zu ihm auf. Agent Falk lächelte, eine Fähigkeit, die ich eigentlich keinem einzigen HYDRA-Mitglied zugetraut hätte. Doch seine Worte verwirrten mich. Dass ich ihn immer wieder überraschen würde, war noch ein wenig verständlich, wenn auch seltsam. Doch dass der dachte, ich würde gegen Paul, Thomas und Max verlieren...
"Haben Sie zugesehen, wie wir gekämpft haben?"
"Natürlich. Wie sollten wir Sie alle denn sonst bewerten?"
HYDRA bewertet uns? Meine Verwirrung wich jedoch relativ schnell Verständnis. Sie mussten natürlich auch herausfinden, wen sie zu ihrem "Supersoldaten" machen wollten.
"Sir? Sie wussten also, dass die drei sich zusammengeschlossen haben?"
"Selbstverständlich. Aber Sie haben sich trotzdem gegen die drei Männer sehr gut geschlagen und heute gewonnen."

Im Wald wurde es immer heller, die Bäume lichteten sich und wir kamen auf die Lichtung vom Start. Dort standen bereits die anderen. Nina unterhielt sich mit Markus und als sie mich sah, winkte sie mir zu und grinste.
Während ich zu ihnen ging, betrachtete ich auch die anderen. Flora, die meines Wissens als eine der Ersten ausgeschieden war, wirkte sehr siegestrunken, was mich wiederrum verwirrte. Mira, die schüchterne, braunhaarige Frau, stand relativ weit abseits und starrte auf den Boden.
Markus lächelte etwas gequält, doch bevor ich fragen konnte, weshalb, begann Nina auch schon zu reden.
"Livia, da bist du ja! Ich hatte mich schon gefragt, wo du steckst. Erzähl, erzähl. Was ist passiert?"
Ich blickte mich zu den anderen um. Alle waren offensichtlich sehr erzürnt, doch nur Paul sah man an, dass ich der Grund für seine Wut war.
"Offenbar...", sagte ich wieder an Nina und Markus gewandt. "... habe ich gewonnen."

Auf dem Weg zurück ins Lager musste ich Nina alles erzählen, vom Start bis zum finalen Kampf gegen Paul und die Fischer-Zwillinge. Auch sie schilderte mir lang und ausschweifend, was ihr passiert war. In ihrer Geschichte fand ich auch den Grund für Markus' deprimierten Blick.
Sie ist ein paar Minuten nach Start in ihn hineingelaufen. Jedoch hatte sie nicht erkannt, um wen es sich dabei gehandelt hatte. Kurze Zeit danach wurde sie jedoch von einer ihr unbekannten Person abgeschossen.

Nachdem wir unsere Sachen säuberlich abgelegt hatten, hielt Agent Falk noch eine kurze Ansprache, auch wenn man sie nicht unbedingt als solche bezeichnen konnte.
Er erklärte uns, dass wir solch einen "Kampf" nun jeden zweiten Tag machen würden und, wie er mir schon erzählt hatte, sie ins während des Kampfes sehr genau beobachtet hatten, weshalb Lügen uns nicht sehr weit brachten.
In der Früh würden wir außerdem alle aufgeweckt, und wir sollten daraufhin innerhalb von einer Stunde essen. Weitere Informationen würden wir morgen erhalten.
Als er endlich geendet hatte, bedeutete ich Nina und Markus, mir zügig zu folgen. Während wir durch die Gänge liefen, fiel mir langsam auf, wie müde ich war. Der Tag hatte seine Spuren hinterlassen und das machte sich jetzt bemerkbar.

Captain Death [1] || {Captain America FF}Where stories live. Discover now