21| Die erste Mission

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Eine Landebahn und ein Fenster.
Das war alles, was ich von der Einrichtung sah.

Agent Falk hatte mir während des mehrstündigen Fluges alle nötigen Infos über unseren Zielort gegeben. Unter anderem, dass der Geheimstützpunkt von HYDRA buchstäblich in den Alpen lag. So konnte man von außen fast nichts sehen und war bestens vor feindlichen Angriffen geschützt.

Nachdem das Flugzeug im Hangar zu stehen gekommen war und ich mich aus meinem Sitz erhoben hatte, wollte ich meine Sachen nehmen, doch Agent Falk bestand darauf, dass die Soldaten diesen Teil übernehmen würden. Ich sollte erst einmal mit Schmidt sprechen.

Flankiert von zwei HYDRA-Soldaten folgte ich Agent Falk durch die Gänge. Mir war nicht so ganz klar, weshalb ich zwei Wachhunde brauchte, aber ich konzentrierte mich lieber auf den Weg, damit ich später wieder zurückfinden würde. Ich hatte zwar ein fotografisches Gedächtnis, aber um mir etwas zu merken, musste ich aufpassen. Sonst würde das enden wie damals, als ich fast eine Prüfung nicht geschafft hätte, weil ich mich lieber mit meinem Training beschäftigt hatte. Dasselbe war mir auch vor einer Woche passiert, bevor ich mich das erste Mal teleportiert hatte.

Wir traten durch eine große Metalltür, die der von Tresoren in Banken ähnlichsah. Dahinter lag ein riesiger Raum, dessen eine Wand das Fenster war, welches man auch von außen sehen konnte. Verteilt im gesamten Raum standen die verschiedensten Gerätschaften, die, obwohl ich schon viel gesehen hatte, mir fremd waren. Darum herum standen viele Wissenschaftler, doch Schmidt konnte ich nirgends finden.
Agent Falk bedeutete mir, weiter in den Raum hineinzugehen. Zögernd folgte ich ihm, während die Soldaten neben der Tür Stellung bezogen.

"Miss Schwarz! Schön, Sie endlich hier zu sehen."
Ich blickte in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Sie gehörte zu Schmidt, ganz klar. Doch der Mann, der hinter dem Schreibtisch vor dem Fenster stand...

"Entschuldigen Sie mein Auftreten. Ich hatte kürzlich eine unangenehme Begegnung mit einem gewissen Amerikaner."
Ich versuchte, mich zu beherrschen und nicht zu starren. Sein Gesicht sah sehr entstellt aus; ich fragte mich, wie das passiert sein konnte. Mit dem Amerikaner meinte er sicherlich Captain America, aber als ich die beiden am Vortag gesehen hatte, war nichts geschehen, was dafür verantwortlich hätte sein können. Aber ich beschloss, dieses Geheimnis erst einmal geheim bleiben zu lassen. Ich hatte Wichtigeres, um das ich mich zu kümmern hatte.

"Ich glaube, das übersteigt meine Fähigkeiten", meinte ich zweifelnd zu Schmidts Plan.
"Unsinn! Sie machen das sicher hervorragend! Sie müssen sich doch nur in besagte Einrichtung teleportieren und uns die Komponente stehlen."
"So, wie Sie das sagen, klingt das leicht. Aber das ist es absolut nicht."
Agent Falk mischte sich nun auch ein. "Dann klären Sie uns auf."
Ich stieß einen tiefen Seufzer aus. Es war unmöglich, mit Männern zu diskutieren. Immer dachten sie, sie wären im Recht und alles, was sie sagten, sei Gesetz.
"Es ist ja nicht so, als würde ich mich nicht trauen, denn das tue ich", meinte ich mit hochgezogener Augenbraue zu Schmidt. Ich konnte mir schon denken, was er dachte und das war definitiv nichts Freundliches.
"Das Teleportieren ist das Problem. Ich kann mich an keinen Ort teleportieren, an dem ich noch nie war."
Meine Worte ließen die beiden Männer nachdenklich zurück. Sie wussten nun offenbar nicht mehr, wie das ganze ablaufen sollte. Ganz ehrlich, ich auch nicht.
Ich wollte mich gerade auf den Weg machen und aus dem Raum verschwinden, als auf einmal eine Stimme hinter mir ertönte.
"Lasst sie doch ganz einfach auf normalem Weg einbrechen."
Überrascht drehte ich mich um. In einigem Abstand hinter mir stand Agent Gilmore, der Agent, der mich an meinem ersten Tag in der Einrichtung herumgeführt hatte. Es war wahrlich unerwartet für mich, ihn hier zu sehen. Ich wusste nicht, was genau ich erwartet hatte, wo er sein würde. Doch ich war froh, ihn hier zu sehen.
"Agent! Wir hatten uns doch zu Ihrer Stellung hier geeinigt", meinte Agent Falk erzürnt.
"Nein, lassen Sie ihn", sprach Schmidt ruhig. "Es könnte funktionieren."

Captain Death [1] || {Captain America FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt