27| Der Kampf

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Die nächste Zeit war die verrückteste, die ich je erlebt hatte.
Nina, Markus, Paul und ich waren HYDRAs Angriffsteam, das täglich Gebäude infiltrierte, Einrichtungen zerstörte und Leute aus dem Weg räumte. Nina nannte und spaßhalber "Die fantastischen Vier".

Doch wir waren nicht die Einzigen, die aktiv geworden waren.
Wie Schmidt mir mitgeteilt hatte, griff Captain America mit einer kleinen Helfertruppe eine HYDRA-Einrichtung nach der anderen an. Sie waren offenbar auch ziemlich erfolgreich, Schmidts Laune verschlechterte sich immer weiter, obwohl wir auch eine Menge Siege feiern konnten.

Doch die Angriffe waren nicht alles, was von den Amerikanern durchsickerte.
Sie hatten selbst von unseren Angriffen mitbekommen. Und auch, wenn wir immer so gründlich wie möglich vorgingen und jeden aus dem Weg räumten, der uns gesehen hatte, gab es doch einige Überlebende. Und diese Überlebenden berichteten von den Angriffen.
"Sie nennen Sie 'Captain Death'", teilte mir Schmidt mit. "Die Amerikaner wissen von dem Serum und laut den Erzählungen ihrer Überlebenden sind Sie schnell und kaltblütig."
Wenn sie schon von mir wussten, wie lange würde es dann dauern, bis ich auf Captain America treffen würde?

~~~

"Bitte, kommen Sie näher."
Ich folgte Schmidts Aufforderung und ging auf den Tisch zu, hinter dem er stand.
"Was wollten Sie mir sagen?"
"Ich habe eine neue Mission für Sie."
"Eine neue Mission? Aber Sie haben mir doch schon eine gegeben. Was könnte wichtiger sein, als ins Britische..."
"Sie werden Captain America töten. Heute."
Verdutzt starrte ich Schmidt an.
"Was?", war das Einzige, was ich hervorbrachte.
"Habe ich mich so schlecht ausgedrückt? Sie werden heute nach London fliegen und Captain America töten."
"Aber wann? Und vor allem: Wie?"
Langsam sah Schmidt genervt aus. "Sie werden jetzt sofort aufbrechen und wie Sie ihn töten wollen, sei Ihnen überlassen."
"Dann... werde ich meinem Team Bescheid geben und wir..."
Schmidt schlug mit der Faust auf den Tisch und unterbrach mich mitten im Satz.
"Sie werden alleine gehen. Keine Diskussion."

~~~

Ich erschien direkt vor dem Flugzeug, wo Nina, Markus und Paul schon auf mich warteten.
"Livia? Was ist los? Warum wollte er dich sprechen?", rief Nina ganz aufgeregt.
Ich zögerte. Sollte ich ihnen erzählen, was ich vorhatte? Sollte ich ihnen von meinem quasi Selbstmordkommando erzählen?
"Ich soll alleine auf die Mission gehen."
In den Gesichtern meiner Freunde konnte ich Verwirrung erkennen. Ich sah, wie Paul etwas fragen wollte, doch ich sprach zuerst. "Ich kann nicht darüber reden, tut mir leid."
Nina kam auf mich zu und umarmte mich. Als sie so mich von mir löste, sagte sie zu mir: "Sei vorsichtig."

~~~

Ich erkannte aus der Ferne die Silhouette von London und begann, tiefer zu fliegen.
Schmidt hatte mir noch die Koordinaten des geheimen Stützpunktes der Briten gegeben, in dem sich Captain America mit hoher Wahrscheinlichkeit aufhielt. Ich konnte selbst nur hoffen, dass er wirklich da war.
Während des Fluges hatte ich mir ungefähr überlegt, wie ich zu ihm gelangen wollte. Mir war nichts Besseres eingefallen, als geradeaus bei der Tür hineinzuspazieren. Wenn ich Glück hatte, würde ich schnell genug sein, um dem Alarm voraus zu sein.

Ich wusste nicht, was heute passieren würde. Das war das erste Mal seit Wochen, dass ich wieder allein unterwegs war und ich hatte fast keine Hoffnungen, dass ich aus der ganzen Sache siegreich hervorgehen würde. Die Chancen zu scheitern waren enorm hoch und ich wusste nicht, wie resistent ich gegenüber Waffen war.
Vor einer Woche hatte ich herausgefunden, dass meine Wunden schneller heilen als normalerweise. Ich war angeschossen worden und als wir zurückgekommen waren, war alles schon fast wieder geheilt gewesen. Aber ich wollte mein Glück lieber nicht überstrapazieren. Dass ich einen Schuss ins Herz überleben würde, war ziemlich unwahrscheinlich.

Captain Death [1] || {Captain America FF}حيث تعيش القصص. اكتشف الآن