13| Es ist vorbei

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Schnell sprang ich hinter einen Baum. Es war kein sehr gutes Versteck, aber immerhin war ich vor dem Kugelhagel geschützt, der noch wenige Sekunden zuvor auf mich niedergeprasselt war. Ich hielt meine Pistole fest an mich gedrückt und erinnerte mich daran, wie ich in diese dumme Lage gekommen war...

Nach dem Abendessen war es sofort hinaus auf den Übungsplatz gegangen, wo bereits unsere Waffen gewartet hatten. Alle waren ein wenig geschockt gewesen, als es geheißen hatte, dass wir heute ohne jegliche Schutzausrüstung aufs Feld gingen. Alles, was wir bekommen hatten, war eine Pistole mit einer eingebauten Taschenlampe. Einige hatten Angst gehabt, obwohl es immer noch Betäubungskugeln gewesen waren.
Ich war gespannt auf den heutigen Verlauf des Kampfes gewesen, während sich auf den Gesichtern der anderen Schrecken widergespiegelt hatte. Außer auf dem von Paul; der war wie immer zufrieden gewesen, da, so vermutete ich, er nun viel mehr Angriffsfläche hatte, wenn er gegen jemanden kämpfte.

Sobald wir im Wald gewesen waren, hatten wir 30 Sekunden gehabt, um uns zu verteilen, bevor das Startsignal ertönt war. Und wie auch schon beim letzten Mal, waren sofort Schüsse erklangen. Doch diesmal waren sie viel näher gewesen, als vorher. Mein Herz hatte wie wild gepocht, als mir die Scheine der Taschenlampen aufgefallen waren.
Jedoch hatte ich mich schnell zusammengerissen und hatte einen mutigen Schritt getan: Ich war mit gehobener Waffe auf die Schützen zugegangen und hatte begonnen zu feuern, sobald ich in Reichweite gewesen war.
Rückblickend gesehen war das ziemlich dumm gewesen und ich weiß nicht, warum ich das getan habe.

Ich hatte es geschafft, eine Person auszuschalten, das hatte ich an dem Licht erkannt, welches zu Boden gefallen war. Jedoch hatte ich damit die Aufmerksamkeit der beiden anderen auf mich gezogen. Sofort hatte einer begonnen, auf mich zu schießen. Ich hatte mein Bestes gegeben, nicht getroffen zu werden und trotzdem zu schießen.
Zu Beginn hatte das noch funktioniert, als jedoch die zweite Person ebenfalls das Feuer eröffnet hatte, hatte es begonnen, kritisch zu werden.
Ich hatte es gerade noch geschafft, eine der beiden zu treffen, als ich fast getroffen wurde.
Schnell war ich los gelaufen...

Intensiv dachte ich nach, wie ich aus dieser Situation unbeschadet entkommen sollte. Ich wollte definitiv nicht getroffen werden.
"Du kannst dich nicht verstecken! Du verlierst so oder so!", rief auf einmal jemand.
Mein Verfolger war... Paul?
Warum war ich eigentlich überrascht?
Kaum, dass der Schuss ertönt war, hatten er und zwei andere begonnen, zu feuern. Seine Kumpels waren wahrscheinlich die Fischer-Zwillinge. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hatte er mich erkannt, als ich auf ihn geschossen hatte.
Nun wollte er anscheinend ein weiteres Mal den Versuch starten, mich dafür zu bestrafen, dass ich ihn dumm dastehen lassen habe. Doch so weit würde ich es aber nicht kommen lassen!
Ich wollte gerade hinter dem Baum hervorkommen und mich ihm stellen, als schon wieder Schüsse erklangen.
Doch diesmal waren sie anders. Es klang, als würden mehrere Dutzend Gewehre gleichzeitig abgefeuert werden. Das konnte nie und nimmer ein Kandidat sein.
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Das Lager wurde angegriffen!

Mein Herz pochte wie wild. Ich wusste nicht, ob sich Paul der Gefahr bewusst war oder ob er nur gewinnen wollte. Zumindest hatte er aufgehört zu schießen. Vorsichtig drehte ich mich in seine Richtung.
"Paul, bitte hör zu. Wir werden angegriffen, vermutlich von den Amerikanern. Wenn wir uns nur weiter bekämpfen, nützt das niemanden etwas. Es ist egal, ob jemand gewinnt oder nicht, denn wenn wir jetzt nichts unternehmen, werden wir alle morgen früh tot sein. Bitte, wir müssen uns zusammenraufen und den Feind gemeinsam bekämpfen."
Keine Antwort. Ich umgriff die Pistole in meiner Hand fester; mein Finger lag auf dem Abzug, jederzeit bereit zu schießen.
Ich wollte gerade um den Baum herumgehen, als Paul auf einmal antwortete.
"Na schön", meinte er widerwillig. "Aber keine Tricks."
"Sagt der Richtige."

Der Ort des Geschehens war nicht schwer zu finden, wir mussten einfach nur den Geräuschen folgen. Vorsichtig schlichen wir zwischen den Bäumen durch, als auf einmal eine Kugel haarscharf an mir vorbei zisch.
Schnell hob ich meinen Arm und schoss ein paar Mal in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war.
Ich wollte gerade weiter gehen, als Paul hinter mir einen undefinierbaren Laut von sich gab. Verwirrt drehte ich mich zu ihm um. Er hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den linken Arm und ich wusste sofort, was los war: Die Kugel hatte ihn getroffen.
Schnell trat ich neben ihn und bat ihn, mir die Wunde zu zeigen. Vorsichtig sah ich sie mir an.
Die Wunde war nicht tief, jedoch steckte dir Kugel immer noch im Fleisch.
"Ich kann das auf die Schnelle nicht behandeln, Paul."
"Schon okay. Ich kann weitermachen."
Er hob die Waffe auf, die er zuvor fallen gelassen hatte und nahm wieder eine kämpferische Haltung ein.
"Immerhin schieße ich ja mit rechts."

Captain Death [1] || {Captain America FF}Where stories live. Discover now