3//Steak

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7. Jacobs Sicht

Ich wartete unten vor der Haustüre auf Luna. Sie kam hinunter und ich starrte ihr auf Ihre schlanken Beine, die man hervorragend in ihren engen Laufhosen erkennen konnte. Zwischen ihren Schenkeln war ein klares Dreieck zu erkennen. Ich wollte nicht drauf gucken, aber als Mann hatte man über das magische Dreieck schon zu viele Witze gemacht, um es zu ignorieren. Sie trug eine enge Funktionsjacke mit einem riesigen Kragen. Nur ihre Nasenspitze war zu sehen. Ihre großen grünen Augen funkelten mich an. Die Tage zuvor war es mir nicht aufgefallen, aber sie war kaum geschminkt. Nur ihre Wimpern waren getuscht und ließen sie deutlich länger wirken. Sie hatte ihre Haare zu einem groben Zopf gebunden. „Hey!" Lächelte ich sie an. „Alles klar?" Fragte sie mich. Ich nickte und zupfte an meinem Sweater herum. Erst jetzt fiel mir auf, wie klein sie eigentlich war. „Wohin willst du laufen?" Fragte ich sie. „Ich laufe bis zum Westfalenpark, drehe dort eine Runde und komme zurück!" „Das sind über zehn Kilometer!" Lächelte ich sie an. „Willst du kneifen?" Grinste sie über beide Ohren. „Nein, nein!" Sagte ich lapidar und band mir ein letztes Mal die Schuhe zu. Die junge Frau ließ ihre Knöchel im Kreis drehen, als ihr Mitbewohner auftauchte. „Hey Luna!" „Hallo Lars!" Als er mich erblickte, nickte er mir zu. „Wohin?" Fragte er sie. „Eine Runde durch den Westfalenpark!" „Dann solltest du aber mal mehr als Salat essen!" Sagte er zu ihr und stieg in seinen BMW. Sie verdrehte die Augen. „Bereit?" Fragte sie ihn. Ich nickte und wir liefen los. Zu meiner Verwunderung war sie sehr flink und legte ein flottes Tempo vor. Wenn ich die ganze Zeit so mit ihr laufen musste, würden die zehn Kilometer unglaublich anstrengend werden. Ich musste sie ein wenig drosseln. Nachdem wir einen halben Kilometer gelaufen waren, versuchte ich mich mit ihr zu unterhalten. „Und kommst du aus Dortmund?" Fragte ich sie. Sie schüttelte den Kopf. „Ich komme aus der Nähe von Münster!" Erklärte sie mir. Ich wusste, dass es etwa eine halbe Stunde von Dortmund entfernt war. „Und jetzt lebst du in Dortmund?" Fragte ich sie. „Ja ich wollte in einer großen Stadt zur Polizei!" Lächelte sie mich liebevoll an. „Wie alt bist du eigentlich?" Fragte ich sie und lief weiter. „Zwanzig!" Ich lächelte sie an, sie war also genauso alt wie ich. „Und du?" Fragte sie mich. „Ich bin auch zwanzig!" Gab ich zu und konzentrierte mich auf meine Atmung. Ich bog in einen Schleichweg, diesen lief ich öfters mit Christian. Von dort aus, konnten wir die Hauptstraße meiden und nur noch auf weichem Boden laufen. „Du bist ganz schön schnell!" Bemerkte ich, als sie auf gerade Strecke erneut an Tempo zulegte. „Oh ich versuche den Kilometer in weniger als vier Minuten zu laufen!" „Oh mein Gott du bist Irre!" Sagte ich zu ihr und machte langsam. „Ich bin Ausdauersportler, die ganze Zeit sprinten kann ich nicht!" Gab ich zu. Luna wurde langsamer und öffnete ihre Jacke. Ich ließ es ein paar Meter lockerer angehen. „Ich war heute schon beim Training, außerdem habe ich morgen ein Spiel." „Du spielst Fußball nicht wahr?" Ich nickte. „Ich spiele hier beim BVB!" „Also bist du gut?" Fragte sie mich gerade hinaus. Irgendwie war es eine niedliche Frage. „Was soll man darauf antworten?" Sagte ich zu ihr und blickte sie liebevoll an. „Sorry ich habe keine Ahnung von Fußball!" Gab sie zu. „Elf Mann in einer Mannschaft. Davon zwei auf dem Platz mit einem Ball, mehr ist es nicht!" Machte ich mich mit ihr über den Ballsport lustig. „Ich habe morgen Dienst im Stadion!" Sagte sie beiläufig. Ich sah sie überrascht an, denn ich wusste was regelmäßig im Stadion passierte. Morgen gegen Frankfurt würde die Polizei viel zu tun haben. „Nun ich will dir nichts vormachen!" Sagte ich zu ihr und fuhr fort. „Pass dadrin einfach ein bisschen auf dich auf. Es ist groß, laut und die Frankfurter sind ziemlich aggressiv." „Oh!" Sie war überrascht. „Danke!" Fügte sie an und lief ein paar Meter wieder schneller. Ich folgte ihr, ließ ihr aber den einen Moment für sich selbst. Erst hatte ich mir Gedanken darüber gemacht ob ich etwas falsches gesagt hatte, aber es war ihr Job und sie war jung. Schließlich drehte sie sich zu mir um. Sie lächelte, zeigte mir ihre hübschen perlweißen Zähne. „Ich mag es wenn man ehrlich zu mir ist!" Lächelte sie mich liebevoll an. Oh Gott ich mochte es wenn sie so lächelte. Einen Augenblick fragte ich mich wann ich das letzte Mal meine Freundin so angesehen hatte. Doch diesen Gedanken wollte ich jetzt in diesem Moment einfach nicht zu lassen. Nachdem Luna noch mal das Tempo angezogen hatte, machte Sie schließlich eine Pause. Sie ging ein paar Schritte, sie schwitzte und versuchte ihre Atmung in den Griff zu bekommen, ich verurteilte sie nicht denn ich schwitzte auch. Ich schaute zu ihr hinab, ihr Brustkorb hob und senkte sich. Sie hatte etwas hypnotisches an sich und ich war neugierig, wer die kleine Brünette vor mir denn so war.

Neighbours  // Christian Pulisic & Jacob Bruun LarsenWhere stories live. Discover now