5//Paintball

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13. Jacobs Sicht

„Also ich wäre dafür wenn wir vier gegen vier spielen!" Sagte Marco diplomatisch. „Aber so große Gruppen?" Fragte Thomas enttäuscht. „Nun wir könnten auch erst vier gegen vier, zwei gegen sechs, eins gegen eins?" Schlug Christian vor. „Zwei gegen sechs, hört sich gut an!" Sagte Luna selbstbewusst, die mir gegenüber stand. Sie sah wirklich hübsch aus heute. Heute war sie das erste Mal ein wenig geschminkt. Auf den Augenliedern hatte sie dieses braune Zeug um die Augen, die sie größer und verruchter aussehen ließ. Ihr braunes Haar war offen und lockte sich ein wenig über die Schultern. Es war recht lang, sehr fest und reichte ihr bis zu den Brüsten. Luna hatte sehr schmale Schultern, doch sie wirkte sportlich, fast muskulös. Sie hatte unglaublich hübsche Brüste, auch wenn diese nicht sonderlich groß waren. Sie trug diese lockeren Chinos, die ihr nur bis zum Knöchel reichten und eher Hochwasser waren, zu einem einem einfachen, weißem Pullover. Der wabbelte aber eher an ihrem Körper und war zwei Nummern zu groß, dennoch sah sie für mich hinreissend aus. Ich versuchte mich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren: „Ja wirklich?" Fragte Roman sie überrascht. „Ja warum nicht?" Sagte Luna selbstbewusst. „Und mit wem willst du spielen?" Fragte Roman sie. Luna schaute sich um. „Christian!" Lachte sie und deutete mit dem Finger auf meinen Mitbewohner. Ich war überrascht, dass sie mich nicht ausgewählt hatte. „Ihr seit alle zu groß!" Beschwerte sie sich bei uns und ich schmunzelte. Die Masche würde ich ihr niemals abnehmen. Sie wusste genau was sie tat und ich hatte das erste mal die Befürchtung, dass wir gleich furchtbar den Hintern versohlt bekommen würden. Wir gingen hinein und Marco bezahlte komplett die ganze Halle. Das wunderte mich nicht, er verdiente seit Jahren tausende Euros jeden Tag und wenn er Freizeit hatte, dann wollte er sie für sich nutzen. Also buchte man mal eben eine ganze Halle für sich. Roman kam zu mir hinüber. „Wie geht es Julie?" Fragte er mich und rollte mit den Augenbrauen. „Willst du mir was sagen?" Fragte ich ihn. „Warum habt ihr Luna mitgebracht?" Löcherte er mich. „Warum sollte ich meine Nachbarin nicht mitbringen?" Fragte ich ihn und blickte ihm gerade in die Augen. Jemand erklärte uns die Paintballwaffen und ich lauschte nun aufmerksam. Vielleicht fand ich es doch ganz lustig, wenn Luna gleich Roman vorführen würde. Einen Augenblick schaute ich zu ihr hinüber und unsere Blicke streiften sich. Sie schenkte mir dieses niedliche, zufällige Lächeln und ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass ich cool sein wollte in ihrer Nähe. Zu dem wollte ich nicht, dass ihr etwas passierte. Ganz im Gegenteil, ich wollte das Sie sicher war in meiner Nähe. Auf Frauen sollte man nun mal aufpassen und diese Pflicht nahm ich nun mal ernst. Meine Schwester war schwer krank gewesen, Krebs, sie war ein halbes Jahr ohne Befund. Diese Hilflosigkeit hatte mich verändert, wenn ich jemanden beschützen konnte, dann tat ich es auch. Roman ließ einen dummen Kommentar ab und ich nahm mir vor, es ihm auf jeden Fall heute heimzuzahlen. Wenn Luna ihn nicht erwischen würde, würde ich es tun und ihn mit Farbkugeln löchern. Allein schon weil er mich nervte. In der Paintballhalle selbst, waren lauter große Würfel und Rechtecke aufgebaut. Es war sehr unübersichtlich und es würde schwer werden Luna zu erwischen. Sie war unglaublich schnell und unglaublich klein. Ich würde nie auf sie zielen können. Christian würde man schon irgendwie erwischen, aber bei Luna sah ich gerade wirklich schwarz. Luna trat selbstsicher auf und zog sich den Helm über die langen braunen Zöpfe. „Okay wollen wir wetten?" Fragte Thomas in die Runde. „Oh ich bin dabei!" Lachte Christian. „Die Verlierer bezahlen das Abendessen!" Sagte Marco gut gelaunt. „Noch besser, kochen das Abendessen!" Schlug Roman vor. „Dann fang schon mal an zu kochen!" Lachte Luna. Ich musste gleich anfangen zu lachen. „Oh du bist so schön Vorlaut!" Grunzte er. „Wie wäre es wenn wir loslegen?" Fragte Christian erneut in die Runde. „Wir geben euch zwei Minuten Vorsprung!" Sagte Marco gönnerhaft. Luna und Christian rannten los. „Verdammt, die ist aber ziemlich schnell!" Lachte Roman und sah ihr hinterher. „Sie joggt wie eine Irre!" Brummte ich und fuhr fort. „Zehn Kilometer sind für Luna kein Problem! Sie läuft den Kilometer in unter 4:30 Minuten." Sagte ich beiläufig. „Und Sie ist Polizistin!" Kicherte Roman und formte mit der Hand eine Waffe. „Oh man, du kochst nachher!" Lachte Marco und ich stimmte in dem Gelächter ein. Wie recht der Kapitän meiner Mannschaft doch hatte. Roman würde gnadenlos untergehen, auch wenn ich mich fragte warum Luna ausgerechnet Christian gewählt hatte und nicht mich.

Neighbours  // Christian Pulisic & Jacob Bruun LarsenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt