9//Parmesanhühnchen

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25. Jacobs Sicht

Ich starrte Luna auf ihre schlanken Beine. Sie hatte ein Paar schwarze, stark zerlöcherte Jeans an und ihre nackten Knie zogen mich vollkommen in den Bann. Ich wusste das es idiotisch war, aber für manche Dinge kann man halt nichts. Sie hatte ihre Hände in den Schoß gelegt und ich bewunderte den kleinen goldenen Ring an ihrem Finger. Dabei hatte Luna sich in den Sitz geschmiegt und beobachtete mich, dabei schaffte es die junge Frau tatsächlich mich mehr als nervös zu machen. Mein Handy klingelte und auf dem Display meines Auto poppte Christians Nummer auf. „Hey Mann!" Begrüßte ich ihn. „Where are you?" Fragte er mich. „Auf dem Rückweg. Luna ist hier!" Sagte ich ihm, damit er wusste, dass ich nicht alleine war. „Hey!" Sagte sie. „Ahhh good shopping trip?" Fragte Christian sie. Woher wusste er das Luna shoppen gewesen war? Fragte ich mich, hatte der Amerikaner auch ihre Handynummer? Ich hasste diese Spekulationen. „Nicht so wirklich, dein Mitbewohner wollte unbedingt mit seinem Auto angeben!" Trällerte sie meinem Mitbewohner. Entrüstet sah ich Luna an und pickte sie in die Seite, dabei streckte sie mir die Zunge raus, während ich versuchte ihren Finger festzuhalten. Es war unfair, aber genauso etwas machte sie unglaublich attraktiv. Ihr langes braunes Haar hatte sie zu einem lockeren Dutt gebunden. Einzelne Strähnen hatten sich gelöst und hingen wild und uneitel in alle Richtungen. Sie hatte diese unglaublich hübsche Lippen an denen ich mich kaum satt sehen konnte und die meiner Meinung nach für tolle unanständige Dinge gemacht waren... „Du hast noch nicht mein Auto gesehen!" Sagte Christian und Luna kicherte mädchenhaft. „Wo bist du?" Fragte ich ihn. „Ich bin gerade zuhause rein! Wollen wir was Essen?" Fragte er uns. „Ich könnte kochen!" Schlug Luna uns vor. Christian und ich schwiegen überrascht. „Also natürlich nur wenn ich eure Küche benutzen darf!" Fügte sie an. „Da sag ich nein!" Murmelte Christian. „Gut dann kaufen wir ein." Schlug ich vor, denn ich wollte die beiden nicht den ganzen Abend alleine lassen. „Bis gleich!" Christian legte auf, während ich abbog und zum nächsten Supermarkt fuhr. Gemeinsam mit Luna kauften wir beide ein paar Dinge ein. Scheinbar wusste sie wie man kochte, denn sie sammelte zielstrebig ein paar gesunde Zutaten ein. Ein wenig Rucola, ein paar Tomaten, ein paar Kartoffeln, ein bisschen Schicken, Hühnchen und Parmesan. Ich lief neben ihr her und schob gelangweilt den Einkaufswagen. Dabei starrte ich ihr unentwegt auf den Hintern. Ich konnte gar nicht anders, sie hatte diesen kleinen knackigen Hintern der perfekt zu ihren schlanken, muskulösen Beinen passte. „Hab ich was vergessen?" Fragte sie mich und schaute noch einmal in den Einkaufswagen. „Ich weiß noch nicht einmal was du kochen willst?" Gestand ich ihr und machte mir immer noch Gedanken über ihren unglaublichen Hintern. „Habt ihr Öl?" Fragte sie mich. „Ja klar!" Brummte ich. „Fondantkartoffeln, Salat und Parmesanhuhn!" Sagte die junge Frau als wäre es das normalste auf der Welt, dabei schaute ich etwas verlegen zu ihr hinab. „So was kannst du kochen?" Fragte ich überrascht und beeindruckt zu gleich. „Ja warum nicht?" Lächelte sie, als wäre es das normalste auf der Welt. „Ich mag Frauen die kochen können!" Sagte ich leise zu ihr. Julie kochte auch ab und zu. Aber mehr wie Nudeln kriegte sie nicht hin.  Ich musste mich unbedingt bei ihr melden. Luna wollte den Einkauf bezahlen, doch ich mischte mich an der Kasse ein. „Nein, nein ich mache das schon!" Sagte ich zu ihr und nahm ihr das Portemonnaie ab. Ich hielt es mir einfach über den Kopf. Da die junge Frau so klein war, kam sie einfach nicht ran. Es machte Spaß Luna zu ärgern, denn ich zog sie gerne auf. Luna stieß mir gegen die Brust und ich schaute genau zu ihr hinab. Ihre großen grünen Augen schauten Bambihaft zu mir hinauf und für eine Sekunde hatte ich das Gefühl, dass meine Knie weich wurden. „Das macht dann 24,68!" Sagte die Frau an der Kasse und holte mich unsanft aus meinem Tagtraum zurück. Ich zückte Geld aus der Hosentasche und bezahlte. Luna sammelte die Sachen ein, doch ich nahm ihr die Hälfte wieder ab. Sie lachte. „Man so macht das doch keinen Sinn!" Zog sie mich auf. Gerade hatte ich nur Augen für sie. Es war als könnte ich nicht nachdenken in ihrer Gegenwart, als sie die Zutaten schließlich in eine Tüte packte und mir den Rest abnahm. „Ich trage das!" Versicherte ich ihr. Auf dem Weg zu meinem Auto, wurde ich von einem Fan um ein Autogramm gebeten. Es war fast normal und für mich fast nichts mehr normales. In den letzten Monaten lief meine Fußballkarriere wirklich gut. Luna war es aber scheinbar unangenehm. Sie ging gleich zum Auto und während ich das Selfie mit dem Fan machte, sah ich wie sie geduldig auf mich wartete. Sie schaute auf ihr Handy, als ich zu ihr ging. „Tut mir leid!" Sagte ich zu ihr. „Warum?" Fragte sie, als ich den Wagen aufschloss. „In letzter Zeit werde ich oft nach Autogrammen gefragt!" Erklärte ich ihr. „Ja und?" Fragte sie mich und ich stellte die Tüte ins Auto. „Du bist mir eine!" Lächelte ich sie liebevoll an. Vielleicht machte ich mir auch viel zu viele Gedanken. Schließlich fuhren wir zu mir und gingen gleich zu uns in die Wohnung. Als ich aufschloss wartete Christian bereits auf uns. Er saß auf der Couch, auch wenn ich mir nicht sicher war, wie lange er da schon saß. Wahrscheinlich hatte er uns im Hausflur gehört und hatte sich schnell hingesetzt. Sein Haar war frisch gemacht, außerdem trug er eine helle Bomberjacke, die er sonst nur in der Disco angehabt hatte. Normalerweise saß er in Jogginghosen und Hoodie auf der Couch. Doch er war zurecht gemacht und schien auch noch aufgeräumt zu haben. Ich runzelte fragend die Stirn. Luna stellte die Tüte auf die Küchezeile und ging zu ihm hinüber. „Hey!" Sagte sie gut gelaunt. Christian stand auf und nahm sie kurz in den Arm. Die beiden küssten sich auf die Wangen, während ich die beide beobachtete. „Wie geht es dir?" Fragte er sie und hatte kurz seine Hand auf ihren Rücken gelegt. Sie wirkten unglaublich vertraut miteinander. Vertrauter als ich Christian je mit einer Frau gesehen hatte... „Gut und dir?" Grinste sie ihn freundlich an. „Schön dich zu sehen!" Sagte er leise und löste seine Berührung. „Nun ich werde jetzt kochen!" Lachte sie und ging in die Küche. Christian und ich sahen uns im selben Moment tief in die Augen. Ich wusste das er sie mochte und das ohne das er mir etwas sagte. Luna ging in die Küche und packte die Tüte aus. Während ich kurz in mein Zimmer ging, ich wollte das mein Herzschlag sich beruhigte und ich wenigstens jetzt mal einen klaren Gedanken fassen konnte: War ich etwa sauer auf meinen Mitbewohner? Sauer, dass er Lunas Handynummer hatte? Das die beiden alleine Dinge unternahmen, ohne das ich etwas davon wusste? Hatte ich ein Anrecht darauf? Zu allem Überfluss klingelte schon wieder mein Handy und ich musste nicht draufschauen um zu wissen, dass es Julie war. Doch ich wollte gerade einfach nicht mit ihr reden, was sollte ich ihr sagen, dass ich verwirrt war wegen einer anderen Frau? Das konnte selbst ich nicht einfach so machen...

Neighbours  // Christian Pulisic & Jacob Bruun LarsenWhere stories live. Discover now