35//Big Apple

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102. Lunas Sicht

Ich blickte in den Spiegel und zupfte mein Oberteil zu recht. Das rosaspitzen Teil war ziemlich sexy und ich zeigte mehr Haut als gewöhnlich. Ich konnte durchaus mein Dekolleté zeigen. Es war nur nicht mein Ding, dass einfach so zu tun, denn ich fühlte mich ein wenig nackt. Neben dem Top trug ich eine weite, weiche Hose aus weißem Tuch. Eigentlich trug ich nie solch eine Farbe, weil ich mir ständig meine Klamotten versaute. Es war auch das erste Mal seit einer Ewigkeit, das ich mir ein paar hohe Schuhe anzog. „Du siehst hübsch aus!" Sagte Christian zu mir und dabei hatte er sich selbst in Schale geworfen. Er trug ein lockeres Hawaii-Hemd in niedlichen Pastelltönen, dazu trug er ein helles, enges Jackett. Es stand ihm gut. „Oh Gott wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich mehr rausgeputzt!" Beschwerte ich mich bei ihm. „Du siehst toll aus!" Versicherte er mir. Wie konnte man nur so Angst haben, jemanden nach so kurzer Zeit zu verlieren? Und für einen Bruchteil eines Augenblicks dachte ich an Jacob. Hätte ich solche Angst auch mit ihm? Er war auch Fußballer, aber bei weitem war er nicht Christian. „Komm schon, wir sind spät!" Lachte er und fuhren gemeinsam zum Madison Square Garden mit dem Taxi. Vor der Arena stiegen wir aus und liefen wie die anderen Konzertbesucher zum Eingang. Doch Christian ging gezielt zum Seiteneingang. „Woher kennst du dich hier aus?" Fragte ich ihn. „Ich war schon mal mit dem BVB hier!" Versicherte er mir und am Eingang wurden wir freundlich begrüßt. Wir standen auf der Gästeliste und wir konnten gleich in den Vip-Bereich gehen. Die Konzerthalle war ziemlich beeindruckend. Immerhin war es der Madison Square Garden, Michael Jackson, Prince, Madonna sie alle hatten dort gespielt. Christian hielt meine Hand, ehe wir uns etwas zu trinken holten. Er reichte mir ein Glas Champagner. „Das war nicht nötig!" Meinte ich ruhig. „Ein Geschenk des Hauses. Mach dir keinen Stress!" Grinste er und ich Griff nach seiner Hand. Er umfasste meine Finger und küsste meine Fingerspitzen. „Shawn Mendes im Madison Square Garden ist schon irgendwie ein wenig abgedreht." Gab ich zu. „Freust du dich?" Fragte Christian mich. „Ist es dein Ernst?" „Nun ich will einfach nichts verkehrt machen." Es war unfair, weil ich selbst unsicher gewesen war, war der junge Amerikaner es auch. Es stand ein wenig zwischen uns. „Du hast nichts Falsch gemacht!" Sagte ich ihm und blickte ihn an. „Es liegt an mir, nicht an dir!" Schob ich hinterher und nippte verstohlen an meinem Drink. „Jetzt lass uns einfach Spaß haben!" Munterte ich ihn auf und alberte zum Beat herum. Mir war viel zu warm also band ich mir die Haare aus dem Gesicht. Mein Pferdeschwanz wippte von links nach rechts, ehe Christian seinen Finger in den Bund meiner Hose schob. „Komm her, ich weiß gar nicht mehr wie du dich anfühlst!" Lächelte er frech und zog mich an sich. Ich drehte mich auf meinem Absatz in seinen Arm, ehe er sich zu mir beugte und mich küsste. Mein Herz schlug bis zum Hals und in meinem Bauch machte sich dieses wohlige Gefühl breit. Christian schlang seinen Arm um mich und ließ mich nicht los. „Ich wünschte mir auch, dass es einfacher wäre..." Gab er zu. Aber wir wussten auch beide, dass es nicht so einfach werden würde eine Beziehung unter diesen Umständen zu führen. Ganz im Gegenteil, es würden noch genug Hürden vor uns liegen. Die Vorband begann zu spielen und ich freute mich gleich noch einmal Shawn auf großer Bühne zu sehen und diesmal aus erster Reihe. Christian sei Dank, mal wieder...


103. Christians Sicht

Als Shawn auf die Bühne kam, sah ich wie glücklich Luna neben mir war. Ich hatte Angst davor sie zu verlieren und was noch schlimmer war, dass ich Angst hatte sie nicht glücklich zu machen. Luna bewegte sich zum Takt. Zu den komischen Schnulzensongs und auch wenn es überhaupt nicht meine Musik war, wusste ich dass Sie Spaß hatte. Die USA hatten mir eine andere Seite von ihr gezeigt und dennoch hatte sie mich mit ihrer Art nicht verschreckt. Einer der Sicherheitsleute kam zu mir. „Mister Pulisic?" Ich nickte. „Mister Mendes asked if you come to his After-Show-Party at the Empire-Club?" Ich blickte Luna an. „Willst du nachher noch auf die After-Show?" Wir würden morgen Mittag fliegen und müder als jetzt ging ja schon gar nicht mehr. Jetzt hatten wir quasi die Möglichkeit durchzumachen, in der Hoffnung dann nur Müde zu sein, aber den Jetleg zu überlisten. „Du meinst die von Shawn?" „Oh man..." Machte ich mich über sie lustig. "Ja wir haben eine Einladung!" Sagte ich. „Muss ich eigentlich Eifersüchtig sein?" Fragte ich sie. „Nein ich mag nur seine Musik!" Kicherte sie und starrte wieder auf die Bühne. „Yeah we will be there!" „I will tell him!" Sagte der Kerl wie ein Baum, der zwischen den überwiegend weiblichen Fans verschwand. Nach dem Konzert fuhren wir mit dem Taxi in den Club. Tatsächlich war einiges los, aber die Anwesenden wussten augenblicklich wer ich war. Also konnten wir gleich hinein gehen. Ich ließ Luna nicht aus den Augen, es war eng und laut. Es war eine Menge los und es waren noch mehr berühmte Menschen anwesend. Wir liefen Jimmy Fallon in die Arme, der wusste gleich wer ich war. „Oh my God it's so nice to meet you!" Sagte er und schüttelte mir die Hand. „Oh Hi, Mister Fallon!" „Oh my Gosh Jimmy!" Bat er mich. „This is my girlfriend, Luna!" „Nice to meet you!" Sagte er und lächelte sie freundlich an. „Where you come from?" „Germany, Dortmund!" „Oh cool, you're a Fashion-Model, or?" Fragte er natürlich. „Oh no I am a Police officer!" Grinste sie. „Oh God you are so cool!" Lachte Jimmy. „Christian is a lucky man!" Grinste er und klopfte mir auf die Schulter. Ich hasste die USA, manchmal waren sie einfach nur oberflächlich. Doch Luna spielte mit und lachte dümmlich über seine Witze. „I want a Drink!" Sagte ich und ging mit ihr an die Bar. „Was willst du trinken?" „Eine Menge!" Gab sie zu und grinste. „Wie sagt man, was in Vegas passiert, bleibt in Vegas!" „Baby wir sind in New York!" Zog ich sie auf. „Ich weiß, aber lass uns Spaß haben Christian, denn mich kennt hier niemand! Ich sage einfach ich bin Influencer..." Ich blickte sie fragend an, „Nein du bist Polizistin und das ist gut so!" Sagte ich kopfschüttelnd und drückte ihr einen Kuss auf die vollen Lippen. „Und das du ein Modell sein könntest, weißt du auch, deswegen steht auch die Deutsche Zeitung so auf dich!" Zog ich sie auf, während Luna mir neckisch die Zunge entgegen streckte. Also bestellte ich schließlich zwei Tequila. „Dann lass uns Spaß haben!" Grinste ich und zog sie eng an mich. Luna stand zwischen meinen Schenkeln und ich spürte ihre Körperhitze. In dem Club lief gute Musik, der Bass dröhnte als Shawn bei uns auftauchte. Zuerst begrüßte er Luna. „Luna, right?" „Oh Hi!" Himmelte sie ihn kurz an, es war süß mit anzusehen, wie sie sich freute, dass er noch ihren Namen wusste. Er beugte sich zu ihr und küsste sie wie eine Bekannte erst auf die linke und dann auf die rechte Wange. „Hey Christian!" Begrüßte er mich im Anschluß und wir klopften uns gegenseitig auf die Schultern. „It's so nice, that you came!" Begrüßte er mich. „Something to Drink?" Fragte er mich. Wir tranken also die nächste Runde Shoots und die Stimmung stieg im Club. Die Leute um uns herum tanzten, als Shawns Freundin zu uns kam. Die hübsche Brünette war selbst erfolgreiche Sängerin und ich war schockiert wie hübsch sie war. Auch sie wusste wer ich war. Manchmal hatte es eben doch Vorteile, Kapitän einer Nationalmannschaft zu sein. Sie strahlte mich an. „You're this Football-Kid!" Grinste sie als würden wir uns ewig kennen. „Shawn is such a Big Fan!" Lächelte sie und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gedacht, dass sie mit mir flirtete. Sie trank mit mir und Luna trank mit Shawn. Es war eine abgedrehte Situation. Shawn lachte mit Luna und ich war fast eifersüchtig, sie mit einem anderen Mann so zu sehen. Ich musste dann auch noch mit ansehen, wie der Sänger meine Freundin zum tanzen aufforderte, während seine Freundin mich mehr und mehr schwindelig machte. Die Sängerin hatte große braunen Augen wie Bambi und trank mit mir wie ein Kerl. Doch ich hatte nur Augen wie Shawn, immer noch meine Freundin anhimmelte. Ich war augenblicklich eifersüchtig, denn ich kannte diesen Blick bei Männern, wenn Sie auf der Jagd waren. Doch das ich Luna vertraute, stand außer Frage. Sie würde mich nicht betrügen, mit niemanden, oder? Das erste Mal stellte ich mir die Frage, ob ich mit ihr über so etwas reden musste. Oder war diese Annahme zwischen uns selbstverständlich? Ich liebte Luna und wollte um Sie kämpfen. Immer wieder und wieder. „She is cute!" Meinte die junge Sängerin und holte mich zurück aus meinen Gedanken. „She's my girl!" Gab ich zu und sie lächelte. Niedlich verdrehte sie die Augen und hüpfte in Richtung ihres Freundes. Luna nutzte die Unachtsamkeit und ging auf mich zu. Sie schlang ihren Arm um mich, während ich ihr einen Kuss auf die Lippen drückte. Niedlich zwinkerte ich ihr zu. „Geht es dir gut?" Fragte ich sie und Luna grinste. „Hat dich gerade Shawns Latino-Freundin angemacht?" Kicherte sie. „Oh man!" Sagte ich verlegen und kratzte mich am Kopf. „Worüber hast du nachgedacht?" Tröstete sie mich. Wie süß sie war. „Lass uns einfach gehen!" Schlug ich vor. „Wir wollten doch Extra hier hin!" „Ich will alleine mit dir sein!" Bat ich sie, denn mit Luna wollte ich eins, Bodenständigkeit, kein Hollywood. Immer noch wollte ich mich ausschließlich aufs Fußball spielen konzentrieren. Nichts anders zählte zur Zeit und darauf wollte ich mich weiterhin fokussieren. Langsam beugte ich mich zu ihrem Ohr: „Isch liebe dich!" Flüsterte ich ihr leise auf Deutsch ins Ohr. Luna blickte mich gerührt an und biss sich niedlich auf die Unterlippe: „Ich dich auch!" Versicherte sie mir sofort mit ihrem schüchternen Grinsen auf den Lippen. „Lass uns gehen..."

Neighbours  // Christian Pulisic & Jacob Bruun LarsenWhere stories live. Discover now