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108. Christians Sicht

Mitansehen zu müssen, wie unwohl sich Luna fühlte, gefiel mir gar nicht. Auch wenn die junge Frau versuchte tapfer zu sein, sah man ihr an, dass sie Angst hatte mich gehen zu lassen. Jacob versuchte es einfach zu überspielen und wir unterhielten uns während Steaks und Pasta über belangloses Zeug. Ich aber schwebte in anderen Sphären, die es mir erlaubten genau jetzt sich die Zeit zu nehmen und über die Chance bei Chelsea nachzudenken. Die Premiereleague suchte im Moment ihresgleichen, denn dort spielte Geld keine Rolle. Das einzige das zählte war dass was ich am Fußball liebte. Dort zählte nur die Leistung! Außerdem war der Sport rougher und körperlicher, wie in Deutschland. Ich war in Gedanken und ließ mir den Raum für ein paar abgedrehte Träume. Wir setzten Jacob schließlich an der WG ab, doch ich nahm Luna mit zu mir. Sie schwieg auf dem gesamten Weg, auch im Aufzug zu meiner Wohnung sagte sie nichts. Wir machten es uns unmittelbar im Wohnzimmer gemütlich. Ehrlich gesagt, konnte ich es immer noch nicht fassen, dass Chelsea ein so hohes Gebot für mich abgegeben hatte. Ich wusste, dass ich gut Fußball spielen konnte, aber es änderte nicht daran, wie unglaublich dieses Gefühl war. „Ich will nicht, dass du auf das Angebot verzichtest!" Sagte sie leise zu mir. „Schatz es ist nur ein Angebot!" Sagte ich ruhig und suchte ihre körperliche Nähe. „Du tust so, als hätte ich Schluß gemacht!" Beruhigte ich sie und kraulte ihr sanft über den Nacken. „Es ist nur London!" Versuchte ich sie zu beruhigen. „Du sagst es so, als wäre es läge es nicht auf einer anderen Insel und die Nordsee wäre auch nicht dazwischen!" „Natürlich liegt die Nordsee dazwischen, aber..." Es war süß, Luna liefen dicke Tränen über die Wangen, „Es ist ja nicht so, als würde ich mich nicht für dich freuen!" Schluchzte sie zuckersüß. „Komm schon her!" Tröstete ich sie und schlang meine Arme um ihre schmalen Schultern. „Ich habe nicht vor mich von dir zu trennen!" Sagte ich ernsthaft. „Du weißt aber auch, dass es der Verein am Ende entscheidet, ob ich gehe oder nicht!" Gab ich zu. „Goodbye Dortmund, welcome London!" Sagte Luna schmollend. „Komm doch einfach mit. Ich meine es ernst. Wir finden einen Job für dich!" „Ich bin Polizistin!" Brummte sie. „Und du meinst da gibt es keine Polizisten?" Fragte ich. „Doch, aber Sie nehmen mich bestimmt nicht!" „Woher willst du das denn wissen? Du hast es nicht einmal probiert!" Belehrte ich sie. „Sagst du? Dir hat man gerade 135 Millionen angeboten, ich weiß nicht einmal ob ich mir je eine eigene Wohnung leisten kann!" Grunzte sie. Es war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, dass Sie unsere Beziehung als Belastung empfand. Luna verschwand ein paar Minuten im Badezimmer und ich grübelte vor mich hin. Das Angebot aus London war unglaublich verlockend, auch wenn ich bisher eine wirklich schöne Zeit in Dortmund hatte. Es brachte mich meinem Ziel immer näher, einer der größten Spieler der USA zu werden und Preise zu gewinnen. Bewusst hatte ich keine Beziehung gewollt, weil ich gewusst hatte, dass uns so etwas irgendwann erwarten würde. Dev würde mir jetzt die richtige Antwort geben können. Ich schnappte mir mein Handy und schrieb ihr eine Nachricht, doch in den USA war es mitten in der Nacht. Luna kam aus dem Bad und kletterte zu mir auf die Couch. „Wir haben uns gerade erst gefunden und schon ist alles vorbei!" Sagte sie frustriert. „Ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe. Da war nichts von - Es ist vorbei - die Rede." Meinte ich ruhig und streichelte ihr über den Rücken. Aber in ihren Augen sah ich diese Zweifel, die ich mit meinen Worten nicht wieder gut machen konnte. Es war das erste Mal dass ich Angst hatte Luna zu verlieren. Ich stellte mir für einen Augenblick die Frage, ob sie es Wert war, um Sie zu kämpfen. Einen Augenblick  stellte ich mir den Abend unseres ersten Dates vor und wie niedlich Sie Shawn Mendes für mich gesungen hatte. Luna saß schweigend neben mir. „Ich bin so stolz auf dich!" Sagte sie schließlich und hielt sich verlegen, ein Kissen vors Gesicht. Selbst jetzt war Sie unglaublich anziehend. Ihre vollen Lippen, zogen meinen Blick vollkommen in den Bann. „Du musst das nicht sagen wenn dir nicht danach ist." Bat ich sie. „135 Millionen und dann Chelsea, Oh mein Gott, Christian das ist der Wahnsinn." „Es ist nicht Spanien!" Sagte ich ruhig, Spanien war immer mein größter Traum gewesen. „Ja und? Du bist 21!" Lächelte sie mich an. „Ich werd nicht einfach gehen!" Versicherte ich ihr. „Es gibt 135 Millionen Gründe warum der BVB das wahrscheinlich anders sieht!" Meinte Luna ruhig. „Ich zeige dir einen warum nicht!" Grinste ich sie an und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Ich schloß die Augen und küsste sie sanft. Ehe Luna sich auf meinen Schoß setzte und mir durchs Haar strich. Meine Arme schlangen sich um ihre Hüfte, während meine Hände sich sanft unter ihr Shirt schoben. Ich wollte Sie unbedingt spüren, ihr zeigen wie gern ich sie hatte und das 135 Millionen Gründe egal waren, für diesen Moment zwischen uns beiden. 

Neighbours  // Christian Pulisic & Jacob Bruun LarsenWhere stories live. Discover now