38// Oldschool

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112. Lunas Sicht

Christian saß neben mir im Bett und machte etwas an seinem Laptop. Hatte er überhaupt geschlafen? Doch er wirkte erholt, ausgeschlafen und frisch und blickte mich an mit seinen großen Kulleraugen an. „Du siehst so süß aus, wenn du schläfst!" Begrüßte er mich, mit diesem niedlichem Grinsen auf den Lieb. Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen, kletterte über den Berg an Kissen, während ich ihm seinen Laptop aus der Hand nahm und mich auf seinen Schoß setzte. „Wie lange bist du schon wach?" Fragte ich ihn und krabbelte zu ihm unter die Decke, die er einfach um sich geschlungen hatte. „Stunde, vielleicht zwei!" Lächelte er mich an, während ich seinen Laptop beiseite stellte. Er blickte mich mit seinen braunen Knopfaugen an, als ich mir mein Shirt über den Kopf zog und topless immer noch auf seinen Schoß saß. „Ich wusste gar nicht, das du unter die Folterknechte gegangen bist." Sagte er ruhig und zog mich an sich. Wir küssten uns lange, ehe er mich packte und ich unter sich zog. Ich ließ mich gerne an von ihm verwöhnen und krallte mich mit den Händen in sein volles Haar. Doch Christian hörte auf und blickte mich mit großen braunen Augen an. Er ließ von mir ab und schlang seine Arme um mich. „Chelsea hat das Angebot erhöht auf 135 Millionen mit einem Bonus von 20 Millionen fürs erreichen der Champions League!" Sagte er leise. „Wann geht es los?" Lächelte ich tapfer. Auch wenn es das schlimmste war, dass ich mir jetzt gerade vorstellen konnte. „Ich wünsche mir, dass du mich begleitest..." Sagte er leise, lehnte sich über mich und schlang seine Arme um mich. „Es ist London..." „Da gibt es auch Polizisten! Und was soll ich denn da ohne dich? Mit wem gehe ich joggen?" Grinste er und küsste mein Schlüsselbein. „Du willst wirklich das ich mitkomme?" Fragte ich stutzend.„Natürlich will ich das du mitkommst." Er blickte mich an. „Ohne dich würde ich nur Fortnite spielen und mit den Jungens Unsinn anstellen, anstatt mit dir den Tower oder Tate Gallery zu besuchen." „Ich habe Herrn Schwarz gefragt, er wollte bei Kollegen von Schottland Yard anrufen..." „Das wäre so toll..." Lächelte er amüsiert und streichelte mir durchs Haar. „Du hast also wirklich deinen Chef gefragt?" Fragte er amüsiert, ich nickte knapp und rümpfte die Lippen. „Ja habe ich und jetzt hör auf mich zu ärgern!" „Tue ich doch gar nicht, aber was sagt Herr Schwarz denn so?" Fragte Christian mich. „Er hat mir sogar dazu geraten mit dir zu gehen!" Gab ich zu. Sein Grinsen wurde immer größer. „Wenn du willst nehmen wir Barnabas mit." Schlug er mir vor. „Das ist Erpressung - außerdem möchte ich wirklich gerne arbeiten!" „In der Premiere League gibt es viel mehr Spiele wie hier." Gab er zu bedenken. „Dann kann ich mehr arbeiten!" Lächelte ich. „Aber im Stadion machst du dich auch gut." Zog er mich auf. „Ja klar nach dem ich vier Stunden beim Frisör saß!" „Warum nicht? Schatz wenn es ums Geld geht, dann..." Murmelte er leise. „Ich werde meinen Teil dazu beitragen." Versicherte ich ihm. „Baby, aber das musst du ja gar nicht." Sagte Christian leise und rollte mit den Augenbrauen. „Du wirst es mir nicht ausreden können..." „Ich weiß!" Grinste er. Er ließ sich einen Drei-Tage-Bart stehen und seine großen Kulleraugen starrten mich weiterhin gierig an. Seine verdammten Grübchen machten es mir wirklich schwer einen klaren Gedanken zu fassen. „Ich liebe dich..." Flüsterte der Amerikaner mir ins Ohr. Ich war immer noch so unglaublich verliebt ihn ihn. Gerade wollte ich keine Stunde von ihm getrennt sein. Ohne ihn zu sein konnte ich mir  einfach nicht vorstellen. Jedes Mal wenn ich ihn sah, schlug mein Herz schneller und ich bekam immer noch feuchte Handinnenflächen. Er war ein Abenteuer, ein Wagnis. Christian war ein amerikanischer Märchenprinz mit diesem niedlichen Akzent. Er war auf der Durchreise und hatte meinen Weg gekreuzt. Wie konnte man nur so auf Wolke Sieben schweben? Selbst jetzt wenn man nicht einmal absehen konnte, was die Zukunft brachte. „Du hast gerade echt gesagt, das ich Barnabas mitnehmen kann?" Fragte ich noch einmal. Christian kicherte amüsiert. „Wo waren wir stehen geblieben?" Fragte er mich. 


113. Jacobs Sicht

Ich lauschte Roman, der von seinem Date mit seiner neusten Eroberung erzählte, während ich an meinem Bier nippte und mich umschaute. Er hatte immer mal wieder eine Freundin, die letzte hatte es immerhin ein Jahr mit ihm ausgehalten. Neben ihm standen Jadon und die anderen Mitspieler. Aus dem Augenwinkel sah ich erst Christian, Hand in Hand, mit Luna. Ihr langes braunes Haar war edel gewellt und lockte sich über ihre schmalen Brüste. Sie war stark geschminkt und mein Blick fiel von ihrem übergroßen, schwarzen Pullover und auf diese hauchdünne Strumpfhose mit den kleinen schwarzen Punkten. Dazu hatte sie grobe Wildlederstiefel an. Christian hatte ein ziemlich teures Outfit an, doch mein Blick haftete nur auf ihr „Händchen halten". Es tat mir immer noch weh, die beiden so zusammen zu sehen. Doch je mehr Zeit verging, desto erträglicher wurde es - denn ich hatte Christian so auch noch nicht gesehen. Er war verliebt und trug die junge Frau auf Händen. Jedes Mal wenn ich sie zusammen sah, sahen sie glücklicher aus, wie beim letzten Mal und das machte es nur noch schwerer. Christian strahlte in Lunas Nähe wie ein Honigkuchenpferd und Sie wirkte an seiner Seite wie ein heranwachsendes Supermodell. Sie war immer noch zu klein, aber sie hatte dieses gewisse Extra - so das man an ihr einfach nicht vorbei sehen konnte. Immer wenn sie in seiner Nähe war, dann legte sich auf ihre Wangen diese niedliche Röte. Wenn sie sich anblickten, dann gab es nur die beiden. Sie hatten dieses Band, auf das Mann nur neidisch werden konnten. Christian und Luna begrüßten uns freundlich. „Oh welch seltener Besuch!" Zog Roman sie auf. „Wir müssen euch etwas sagen!" Begann Christian, während ich zusammen zuckte. Ich malte mir aus, dass Luna schwanger wäre, das die beiden heiraten würden, ich malte mir alles aus, doch nicht das, was Christian als nächstes zu uns sagte. „Ich mach es kurz, ich wechsele im Mai zu Chelsea!" „Du machst Witze!" Rutschte es mir raus. „Nein, man hat 135 Millionen geboten, plus 20 weitere, beim erreichen der Champions League!" Ich blickte Luna prüfend an, die sich etwas angespannt auf die Unterlippe biss. Doch die Summe die Christian nannte, war phänomenal. Was ein Deal! Es war eine unfassbare Summe für einen begnadeten Fußballer. Man sah ihm an, wie zufrieden er mit sich war. Der junge Amerikaner beugte sich zu seiner Freundin und küsste sie liebevoll auf die Schläfe. „Wir passen schon auf Luna auf!" Grinste Roman und rollte amüsiert mit den Augenbrauen. „Ich habe ein Vorstellungsgespräch bei Schottland Yard!" Lächelte sie Roman zufrieden an. „Ihr geht zusammen?" Fragte er grinsend, der sich kaum vorstellen konnte, dass es zwischen den beiden etwas festes war. Die beiden nickten synchron. Es war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, beide auf einmal zu verlieren. „Na dann müssen wir wohl feiern!" Gab ich zu und zwinkerte Christian zu. Das Angebot von Chelsea war phänomenal. Er wäre selten dämlich, wenn er es nicht annehmen würde. Das Luna sich darauf einließ, ihn zu begleiten überraschte mich, aber nach dem was dieser Polizist ihr angetan hatte, wunderte es mich nicht - das sie einfach nur aus Dortmund raus wollte. Sie fühlte sich nicht sicher und London war ein Neuanfang. Ständig hatten Reporter auf sie gewartet, seit dem Vorfall mit Marco und auch Christian hatte ihr Leben beeinflusst. Luna hatte es nicht einfach gehabt in den letzten Monaten und London war eine Chance von der Bildfläche zu verschwinden oder sich neu zu erfinden. Ich würde sie schrecklich vermissen, also nippte ich an meinem Bier und versuchte zu vergessen, mal wieder. Zu vergessen, was da auf dem Parkplatz gewesen war, dieser eine Moment, der mich immer noch nicht schlafen ließ. Liebevoll strich Christian seiner Freundin eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Da war sie wieder diese Eifersucht. Unkontrollierbar und kaum zu bändigen, aber es war ihre Entscheidung und da durfte ich mich nicht einmischen - nicht schon wieder. Aber es brach mir auch schon wieder das Herz. Es war in den letzten Wochen so häufig passiert, dass es mich nicht wunderte. Ich versuchte inständig mir nichts anmerken zu lassen. Luna blickte mich an und ich hatte das Gefühl, das Sie einfach durch mich hindurch schauen konnte und ich war immer noch verliebt in Sie, auch wenn ich alles tat um es mir nicht anmerken zu lassen. Ich hatte das Gefühl, dass Sie mich lesen konnte, wie ein offenes Buch. Wir schauten uns an, ehe sie mir unmerklich zu zwinkerte. Jadon drückte Luna etwas zu trinken in die Hand. Thomas blickte mich an. „Alles okay?" Fragte er mich und ich nickte nur stumm. „Und in Echt?" „Lass uns trinken!" Schlug ich vor. Ich wollte nur noch eins heute Nacht... und das war vergessen. Ich sah wie die anderen aus der Mannschaft, dem jungen Amerikaner gratulierten.


114. Christians Sicht

Mein Blick wurde wie ein Magnet von Luna angezogen. Sie war mit Roman auf der Tanzfläche und schwang mit ihm das Tanzbein. Sie lachte viel und es war schön sie so zu sehen. Jacob stand am Rand und schwieg nicht unweit von mir. Wir blickten uns an, ehe ich auf ihn zu ging. „Willst du noch ein Bier?" Fragte ich ihn. „Ja warum nicht?" Ich folgte ihm an die Bar. „Herzlichen Glückwunsch!" Lächelte Jacob mich an. Er wusste, dass ich mir nichts sehnsüchtiger gewünscht hatte, als irgendwann ein glorreicher Fußballspieler zu sein und damit eine Menge Geld zu verdienen. „Du bist wie ein Bruder für mich, vergiss das nicht!" Sagte ich zu ihm und legte meine Hand auf seine Schulter. Jacob umarmte mich etwas unbeholfen. „Man Chelsea das ist der Knaller!" Lachte er und bestellte eine handvoll Drinks. „Es ist toll, dass du Luna mitnimmst!" Begann Jacob. Ich schaute ihn an und wusste im selben Augenblick das er mich anlog. Doch ich schwieg, es war wie ein Friedensangebot und das wusste ich. Ich sah ihm an, dass er immer noch darunter litt und ich nahm ihm ab, dass es ihm immer noch weh tat. Es war Strafe genug für ihn und ich hatte ihn zu gern, um es auszunutzen. Er war viel ruhiger und viel reservierter geworden. Was ihm aber ganz gut zu Gesicht stand. Manchmal wusste ich, dass er Luna mehr als nur gern hatte. „Sie will unbedingt arbeiten..." Gab ich zu. „Du weißt, dass Sie stolz ist. Und selbst wenn Sie nichts findet, wirst du eine angemessene Aufgabe für Sie finden." Jakob nippte an seinem Bier. „Sie ist mein Mädchen, ich lass sie nicht im Stich. Ich hätte mir nur für Sie gewünscht, dass sie erst später in mein Leben tritt. Chelsea wird schwer für uns beide..." Sagte ich ehrlich. Drei Spiele die Woche, das Training und nicht zu vergessen die Nationalmannschaft." „Das kriegt ihr schon zusammen hin!" Murmelte Jacob und nahm die Drinks. „Komm lass uns trinken!" Schlug er vor, ich nahm ihm ein paar der Flaschen ab und wir gingen zu den Anderen. Luna tanzte mittlerweile mit Thomas. Ich konnte gar nicht anders wie die beiden anzustarren. Die beiden waren zusammen ein sehr attraktives Paar. Der große dunkelhaarige Däne mit den verwegenen Gesichtszügen und die attraktive Luna. Kinder der beiden würden wahrscheinlich wie Gemälde aussehen. Thomas führte die junge Frau elegant übers Parkett. Er ließ sie gut aussehen und es überraschte mich, dass der Däne so gut tanzen konnte. „Oh Mann, der Wahnsinn!" Lachte Jacob und filmte die beiden. Anstatt das ich mich freute, war ich automatisch eifersüchtig. Eifersucht war noch ziemlich neu für mich. Ich atmete tief durch, stellte die Drinks ab und nahm einen tiefen Schluck Bier. Jadon klopfte mir auf die Schulter. „Keep Calm, he is just oldschool and he is kind to Luna!" Beruhigte er mich und die junge Frau kicherte niedlich. Thomas lachte herzlich, als er Luna in Szene setzte. Es war ein mieses Gefühl und das erste Mal wurde mir klar, dass auch ich sie ziemlich vermissen würde. Aber mir war auch klar, dass ich alles für meinen Traum tun würde. 

Neighbours  // Christian Pulisic & Jacob Bruun LarsenWhere stories live. Discover now