39//Angst

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115. Lunas Sicht

Thomas und ich verließen die Tanzfläche und versuchte gegen meine aufkeimende Gesichtsröte anzukämpfen und mir nichts anmerken zu lassen. Ich mochte Thomas unglaublich gerne und er wusste genau wie eine Frau sich weiblich in ihrer Haut fühlen durfte. Dabei war er vollkommen Gentlemen und gab einem dennoch dieses besondere Gefühl einzigartig zu sein. Er schaffte es mir zu schmeicheln und das schafften nur wenige Männer. Er war so authentisch und erwachsen und das mochte ich bei einem Mann. In ein paar Jahren würde er vermutlich ein hervorragender Vater sein. Ich war ein wenig angetrunken als ich zu Christian ging, bei mir drehte sich alles. Er legte gleich den Arm um mich und blickte mir forsch in die Augen. „Muss ich jetzt echt tanzen lernen?" Fragte der Amerikaner mich und hielt sich den Unterarm vor seine Augen, so dass seine Tigeraugen mich anstarrten. Ich schüttelte amüsiert den Kopf, außerdem fand ich es niedlich wie eifersüchtig er war und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Christian schob fordernd seinen Schenkel zwischen meine Beine und drückte sein Gewicht gegen mich, während er mit der anderen Hand seine Finger unter meinen Pullover schob. Übermorgen würde ich alleine nach London fliegen, um zu meinem Vorstellungsgespräch bei der Polizei wahrzunehmen. Man hatte dort eine freie Stelle im Kommunikationsteam von Scotland Yard. So konnte ich mir in Ruhe die Strukturen der englischen Polizei anschauen und mich entscheiden, wo die Beste Position dort für mich war. Christian schob seinen Finger zwischen meine Strumpfhose und ich versuchte ihn davon abzuhalten mich im Club vor seinen Jungens auszuziehen. „Lass uns abhauen!" Schlug er mir vor. „Und dann?" Hauchte ich ihm ins Ohr. „Das zeig ich dir schon!" Grinste er und biss sich vielsagend auf die Unterlippe. „Du bist mit deinen Jungens hier..." Gab ich zu bedenken. „Du meinst ich komme um eine Abschlußparty herum? Niemals!" Kicherte er und nahm meine Hand. „Komm schon!" Drängte er und ich grinste ihn an. Er beugte sich zu mir und ich knabberte energisch an seiner Unterlippe. „Na gut, wenn du es nicht mehr aushältst!" Schnurrte ich und rollte niedlich mit den Augenbrauen. Dennoch dauerte es etwa zwanzig Minuten bis wir den Club verließen und ins Taxi nach Hause sprangen. Es war das erste Mal seit langem, dass ich alles um mich herum vergass. Das ich keine Angst hatte und nicht zurück blickte - es gab nur noch Christian und mich. Ich war so unglaublich verliebt in ihn. Es machte mir Angst, dass ich ihm so vertraute und vollkommen blind in die Zukunft rannte. Das ich so naiv war und vor hatte mit ihm einfach nach London zu gehen. Aber ich liebte ihn, ich liebte ihn einfach. Um nichts in der Welt wollte ich ohne ihn sein. Als wir mit dem Taxi an seiner Wohnung ankamen knutschten wir keine zwei Minuten später schon wie wild im Hausflur herum. Als wir an unserer Wohnung ankam, zuckte ich zusammen und kam zurück in die Realität. Nick saß hockend auf unserer Fußmatte. In der einen Hand eine Flasche Whiskey, doch ich erstarrte und bekam fast keine Luft mehr und das in weniger als einem Bruchteil einer Sekunde. Er zog mit der anderen Hand eine Waffe aus der Jacke und hielt sie vor sich. Christian stellte sich vor mich, griff nach meiner Hand doch ich bekam einfach nur Panik. „Was machst du hier?" Fragte Christian ihn. „Ich habe auf Luna gewartet." „Du redest über meine Freundin, warum sollte sie mit dir reden?" Fragte er Nick und ich krallte mich an meinen Freund. Irgendwie versuchte ich ihn von Nick wegzuziehen, doch er blieb ruhig. „Sie macht dir nur was vor. Genau wie mir..." Ich wollte etwas sagen, doch Christian hielt mich ab, denn Nick zeigte mit der Waffe auf mich. „Sie liebt dich gar nicht!" „Woher willst du das wissen?" Fragte Christian, während ich mein Telefon nahm und die Polizei rief. „Nick, du kannst nicht mitten in der Nacht mit einer Flasche Whiskey und einer Pistole vor der Tür von Christian Pulisic sitzen. Er hat nichts mit uns zu tun!" Sagte ich laut, so dass die Polizei es mithören könnte. Misstrauisch sah er mich an. „Du bist eine Hure, du hast mein Leben zerstört!" Sagte er und zeigte nun sehr gezielt mit dem Lauf in meine Richtung. Ich hatte das Gefühl ohnmächtig zu werden. Das Blut rauschte in meinen Adern und ich hatte das Gefühl, dass meine Ohren sausten. „Was willst du denn noch? Ich verschwinde, Nick. Ich gehe mit meinem Freund aus Dortmund weg, nur damit ich nicht mehr an dich denken muss, was du mir angetan hast!" Zischte ich ihn wütend an. „Halt die Fresse!" Fauchte er und versuchte aufzustehen, während seine Waffe von links nach rechts schwenkte und für meinen Geschmack viel zu nah an Christians Brust. Doch ich reagierte blitzschnell, schob mich an ihm vorbei, trat gegen Nicks Hand und fischte automatisch nach der Waffe, während ich in der nächsten Bewegung mit dem Knie gegen seinen Kopf zielte. Es ging alles ziemlich schnell, doch ich schaffte es ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, traf mit meinem Knie gegen Nicks Kopf, der mit diesem gegen das Metalgeländer der Trappe knallte. Er taumelte und ich trat ihm als nächstes auf die Hand um ihn zu entwaffnen. Christian war gleich neben mir, als wir Nick gemeinsam zu Boden drückten. Er währte sich nicht einmal richtig, als ich ihn mit dem Knie im Nacken festsetzte und ihn so im Griff hatte, dass ich mit traute zu atmen. Ich fischte nach meinem Handy. „Hallo Kommissar Foxx, ich benötige... Ja korrekt Nummer 34! Ja!" Ich schob mein Handy wieder in die Jacke und konzentrierte mich darauf Nick festzuhalten, meine Hände krampften und ich zitterte wie Espenlaub. Ich schwitzte und im nächsten Moment war mir eiskalt. Tränen rannen mir über die Wange. Es waren die längsten fünf Minuten meines Lebens, ehe die Polizeibeamten uns zur Hilfe eilten.

Neighbours  // Christian Pulisic & Jacob Bruun Larsenحيث تعيش القصص. اكتشف الآن