ACHTUNDZWANZIG

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„Wer ist das?" Der Mann schaute mit zusammengekniffenen Augen zu Blake, welcher jeglichen Augenkontakt mied und stattdessen zurückhaltend auf den Boden sah.

„Das ist Skye. Äh, sie ist eine Mitschülerin.", murmelte Blake und schaute immer noch auf den Boden.

Eine Mitschülerin. So sah er mich also.

„Und was macht sie hier?", hackte sein Vater mit eiserner Stimme nach. Ich stand direkt vor ihm, konnte er nicht mit mir reden?

Wahrscheinlich würde ich eh keinen Ton heraus bekommen, aber so zu tun als sei ich nicht anwesend schien mir etwas unhöflich.

„Wir haben gelernt." Blake sah jetzt zu mir und ich bemerkte, dass er ziemlich unbeholfen war.

Ich stand noch immer hier herum und kam mir unglaublich doof vor.

„Ihr habt gelernt? Ja dann, äh gut. Ich lass euch mal in Ruhe." Blake schaute nun doch zu seinem Vater und nickte, ehe er das Zimmer verlies und ich erleichtert ausatmen konnte.

„Ich sollte wohl jetzt heim. Sonst komm ich noch zu spät zum Spiel.", meinte ich dann leise und schaute schüchtern zu Blake, auch er sah wieder zu mir.

„Okay, ich fahr dich.", war alles was er dazu sagte und ich nickte. Dann begaben wir uns nach unten, er holte meinen Rucksack und wir gingen zu seinem Auto.

Seinen Vater sah ich zum Glück nicht mehr, der hätte mich vermutlich ansonsten eh ignoriert.

In Blakes Wagen angekommen, fuhr er los und keiner traute sich ein Wort zu sagen. Die Stimmung war irgendwie im Eimer und wenn ich daran dachte, dass wir uns vor einigen Minuten noch fast geküsst hätten, wurde ich traurig.

Ich war mir nicht sicher was das zwischen uns war, aber was ich wusste war das ich es viel zu sehr mochte. Noch nie hatte ich so viel Kontakt mit einem Jungen und das es ausgerechnet Blake sein musste, machte es nicht besser.

In seiner Nähe spürte ich diese tausende Schmetterlinge, von denen die Hauptcharaktere in meinen Romanen, die ich las, immer sprachen. Jetzt wusste ich wie sich das anfühlte.

Außerdem schlug mein Herz immer schneller wenn er mich nur ansah oder was süßes sagte, so wie vorhin beim Basketball spielen.

Und nicht zu vergessen, ich wollte ihn küssen. Noch nie verspürte ich den Drang endlich meinen ersten Kuss zu bekommen und jetzt konnte ich es kaum noch abwarten.

Ich schluckte.

Hatte ich etwa Gefühle für Blake? Etwas anderes konnte es schließlich nicht sein. Warum sonst sollte ich so empfinden, wenn ich bei ihm war?

Gott, ich war am Arsch. Das würde doch niemals gut ausgehen, ich und Blake?

Er wollte mich ebenfalls küssen...

„Wir sind da.", riss mich seine tiefe Stimme plötzlich aus meinen Gedanken und ich zuckte kurz zusammen. Dann sah ich aus dem Fenster raus und erblickte mein Haus.

„Oh.", murmelte ich. „Danke fürs fahren und ähm, für das Basketball Training." Ich setzte ein kleines Lächeln auf, ehe ich die Autotüre aufmachte.

„Gerne.", antwortete er grinsend, dann nickte ich nochmals und stieg endgültig aus. Dann schlug ich die Türe wieder zu und setzte den Weg zu meiner Haustüre fort.

Plötzlich ertönte seine Stimme hinter mir, ehe er zu mir kam und sich mir in den Weg stellte.

„Hör mal, wegen meinem Dad.", fing er an zu reden. „Tut mir leid das er dich ignoriert hat. Er ist...kompliziert.", versuchte er mir das Ganze zu erklären.

BlakeWhere stories live. Discover now