EINUNDVIERZIG

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Ungleichmäßig schnappte ich nach der frischen Luft, als ich endlich aus dem Gebäude raus kam und die vielen Stufen hinunter gestiegen war. Erschöpft lies ich mich auf eine Bank sinken und versuchte, meine Gedanken zu sortieren.

Blake hatte Lügen über mich erzählt und die gesamte Schule war gerade Teil davon, wie ich ihm eine gescheuert hatte. Pearl's zufriedenes Gesicht tauchte vor meinem inneren Auge auf und ich konnte nicht anders, als wütend auszuschnauben.

Schnell wischte ich mir die bereits getrockneten Tränen vom Gesicht und versuchte mich zu beruhigen, Blake verdiente meine Tränen nicht.

Wieso hatte er so einen Scheiß über mich erzählt? Ich würde niemals behaupten, mit Blake zusammen zu sein, wenn es nicht so wäre! Wie armselig war das? Fiel Blake nichts besseres ein, wenn er schon nicht zu mir stehen konnte?

Sofort wurde mir klar das Blake eigentlich gar nicht vor hatte, seinen Freunden von uns zu erzählen. Gerade wurde er einfach nur dazu gezwungen, denn hätte er jetzt nichts gesagt und mich wie der letzte Idiot dort vor Pearl stehen gelassen, würde ich nie wieder mit ihm reden und das war ihm klar.

Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich jetzt noch mit ihm reden wollte. Anscheinend hielt er es eh nicht für nötig mit mir zu sprechen, denn keine Menschenseele kam aus der Schule raus.

„Ich bin so dumm.", zischte ich in den leeren Schulhof hinaus. Wie konnte ich glauben, dass Blake seinen Freunden von uns erzählen würde? Und warum war Pearl so eine falsche Schlange?

Wie kam Blake überhaupt auf die Idee, dass ich ihn nach all den Anschuldigungen von Pearl noch küssen wollte? War er davor auf den Kopf gefallen?!

Meine Trauer verschwand wie im Fluge und ich wurde so sauer, dass ich nicht mehr nur herumsitzen konnte. Ich schnappte meinen Rucksack und setzte einen Fuß vor den anderen, genau wissend das ich die Mittagsschule schwänzte. Doch das war mir gerade sowas von egal, ich konnte keine Sekunde länger die Gesichter dieser Schweine anschauen.

Kein Mensch hatte mir geholfen. Ich stand da hilflos vor Pearl und niemand kam auf die Idee Pearl zu stoppen oder dazwischen zu reden. Nicht einmal Tessa und das, obwohl sie meine Freundin war.

Erneut bekam ich das Gefühl, dass ich niemanden hatte. So als ob ich wieder am Anfang meiner Highschool Zeit angekommen war, wo sich jeder gegen mich gestellt hatte und niemand versuchte mich kennenzulernen.

Ich dachte dieses Jahr würde alles besser werden, nachdem ich mit Blake zusammen gekommen war und Tessa als meine Freundin betiteln konnte. Sogar Ella stellte sich als sehr nett heraus und ich konnte sie ebenfalls als Freundin ansehen, auch wenn wir nicht oft miteinander sprachen.

Laut seufzte ich. Scheint so, als würde es das Schicksal einfach nicht gut mit mir meinen. Wieso konnte nicht einfach mal alles gut laufen?

Hätte Blake gleich seinen Freunden von uns erzählt, hätte Pearl keinen riesen Aufstand gemacht und vielleicht hätten seine Freunde mich sogar akzeptiert. Jetzt wussten sie es zwar auch, aber nicht auf die richtige Weiße. Blake hätte es ihnen in Ruhe sagen sollen und nicht, weil er quasi dazu gezwungen wurde.

Als ich an einer Bushaltestelle angekommen war, wartete ich auf den nächsten Bus der in meine Richtung fuhr und stieg schließlich ein, als dieser vor meiner Nase Halt machte. Ich suchte mir einen freien Platz und lies mich erschöpft auf den Sitz sinken.

Dieser Tag hatte ja mal wieder super geendet.

Ein paar Minuten später bekam ich auch noch Kopfschmerzen, weshalb ich meinen Kopf gegen die kalte Scheibe des Busses lehnte und aus dem Fenster schaute. Irgendwann kramte ich mein Handy aus meinem Rucksack und schaute, ob ich neue Nachrichten hatte. Mein Herz setzte kurz aus, als ich sah das Blake mir geschrieben hatte und ich las die Nachrichten, ohne auf unseren Chat zu gehen. Ich wollte nicht das er sehen konnte, dass ich die Nachrichten bereits gelesen hatte, denn ich wollte nicht antworten.

Blakeحيث تعيش القصص. اكتشف الآن