DREIßIG

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Ich versuchte ruhig ein und aus zu atmen, doch das fiel mir immer schwerer. Blake war nach der Hälfte des Filmes an meiner Schulter angelehnt eingeschlafen, sein Atem prallte etwas an meinem Hals ab und ich musste mich wirklich konzentrieren ihn nicht zu wecken.

Seine Nähe machte mich nervös, ich achtete darauf mich nicht zu bewegen, denn ich wollte das er weiter schlafen konnte.

Als ich auf den Wecker, welcher neben Blakes Bett auf seinem Nachttisch stand schaute, stellte ich fest das es bereits 00:00 Uhr war.

Verdammt. Mein Handy lag noch immer im Bad von Blake, da ich mich ja dort umgezogen hatte und ich es davor in meine Hosentasche gesteckt hatte. Meine Mum war höchstwahrscheinlich schon am durchdrehen, hoffentlich hatte sie nicht bereits bei Tessa angerufen und nach mir gefragt.

Nach weiteren fünf Minuten schaute ich vorsichtig zu Blake, er sah unglaublich süß und unbekümmert aus wenn er schlief und überlegte, wie ich ihn aus dem Schlaf reißen konnte. Denn so langsam musste ich mich endlich bei meiner Mutter melden, auch wenn ich lieber noch ewig hier neben Blake saß.

Also bewegte ich leicht meine Schulter, ehe er schreckhaft seinen Kopf hob und die Augen aufriss. Als er mich sah beruhigte er sich wieder und fuhr sich mit seinen Händen übers Gesicht und durch die Haare.

„Bin ich eingeschlafen?", hackte er nach und gähnte anschließend. Meine Mundwinkel wanderten etwas nach oben, ehe ich nickte.

„Oh, das tut mir leid.", entschuldigte er sich peinlich berührt und senkte den Blick, als er schmunzelnd wieder zu mir sah.

„Schon gut.", winkte ich ab und musterte seine Augen. Auch in dem schwachen Licht, welches nur vom Fernseher ausging, sahen seine Augen unglaublich schön aus. „Ich muss mal meiner Mum anrufen, sie macht sich bestimmt schon Sorgen. Außerdem sollte ich so langsam mal nach Hause gehen.", informierte ich ihn dann.

Sein Blick ging von fröhlich zu bedrückt über und er schien irgendwie enttäuscht. „Du willst gehen? Ich dachte das du, naja egal." Er machte Halt und schaute zum Fernseher nach vorne, verwirrt runzelte ich die Stirn.

„Was dachtest du?", hackte ich also nach und betrachtete ihn neugierig von der Seite. Er spannte sein Kiefer kurz an, eher seinen Kopf zu mir drehte.

„Das du hier bleiben würdest. Also über Nacht.", sagte er drucksend und scannte mein Gesicht nach einer Reaktion ab.

Ich war überrascht. Er wollte das ich hier schlief? Oh gott, war ich denn schon so weit? Blake war nicht nur der erste Junge den ich geküsst hatte, aber sollte er auch direkt der erste Junge sein bei dem ich übernachtete? Würde er im selben Bett schlafen? Vielleicht hatte er ja dabei auch etwas anderes im Sinn.

Ich musste schlucken bei dem Gedanken daran, was Blake vielleicht eigentlich erreichen wollte, wenn ich hier blieb.

„Ich weiß nicht.", murmelte ich leise und mied jeglichen Blickkontakt mit ihm, irgendwie war mir das alles etwas unangenehm.

„Du musst nicht, wenn du nicht willst.", warf er sofort ein, seine Stimme klang komisch. So als ob er traurig über meine Antwort wäre. Oder enttäuscht?

„Geht das nicht etwas zu schnell?", fragte ich kaum hörbar und inspizierte nebenher meine Fingernägel.

„Skye, wir werden nicht miteinander schlafen.", stellte er etwas genervt klar, sein Tonfall versetzte mir einen kleinen Stich. „Ich würde selbstverständlich im Gästezimmer schlafen und du hier. Keine Sorge, ich komme dir nicht zu Nahe.", sagte er jetzt wieder etwas sanfter.

Ich überlegte. Eigentlich war ja nichts dabei wenn er in einem anderen Raum schlafen würde. Und außerdem, wie sollte ich überhaupt nach Hause kommen? Meine Mum konnte mich schlecht hier abholen, sie dachte ich war bei Tessa. Und ob Blake mich jetzt noch fahren würde? Vielleicht sollte ich einfach mal etwas spontan sein.

„Na gut. Ich bleibe hier.", willigte ich schließlich ein und ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Plötzlich spürte ich Blakes Finger an meinem Kinn, ehe er meinen Kopf nach oben hob, damit ich ihn ansehen musste. Seine Lippen waren zu einem breiten Grinsen geformt und meinen echt nahe. Doch dann entfernte er sich wieder von mir, ich konnte nichts gegen die Enttäuschung machen.

Er hätte mich küssen sollen.

„Schau nicht so, ich hatte doch gerade eben gesagt dass ich dir nicht zu Nahe kommen würde.", verteidigte er sich jetzt und hob unschuldig die Arme. Ich begann zu kichern, auch Blake lachte leicht.

„Dann ruf ich jetzt trotzdem mal meine Mum an.", seufzte ich und schlug die Decke weg. Ich stand langsam auf, den Griff fest um diese zu große Jogginghose.

„Von mir aus kannst du die Hose auch los lassen.", ertönte Blakes Stimme hinter mir und ich hielt Inne. Meine Wangen liefen rot an, ehe ich mich zu ihm drehte und überrumpelt in seine Augen sah.

Seine grünen Augen wanderten über meinen Körper, ehe er bei meinen Augen Halt machte und mich breit angrinste. Ich konnte nicht anders außer jetzt dämlich zu lachen. „Du bist ein Idiot."

Gespielt empört riss er den Mund auf, ehe ich noch lauter lachte und dann schließlich im Bad verschwand. Als ich mich im Spiegel betrachtete waren meine Wangen immer noch gerötet, mein Grinsen wollte nicht mehr verschwinden.

Nachdem ich die Nummer meiner Mum eingetippt hatte, ging sie nach dem dritten Mal tuten ran.

„Hast du schonmal auf die Uhr geschaut? Spinnst du? Warum meldest du dich die ganze Zeit nicht!", schrie sie ins Telefon, ich wusste wie sauer sie nun war. Meine Mutter war es nicht gewohnt das ich mal nicht zu Hause war, ich wollte gar nicht wissen wie viele Gedanken sie sich gemacht hatte.

„Tut mir leid, ich hab total die Zeit vergessen.", log ich und konnte nichts gegen mein aufkommendes schlechtes Gewissen unternehmen. „Wenn es okay für dich ist würde ich für die Nacht hier bei Tessa bleiben.", sprach ich weiter und kniff hoffnungsvoll die Augen zusammen. Meine Mum stöhnte genervt auf, ehe sie etwas unverständliches murmelte.

„Von mir aus.", brummte sie dann. „Aber das nächste mal sagst du mir früher Bescheid, dann hätte ich schon längst ins Bett gehen können.", motzte sie. Ich schmunzelte leicht, ehe ich dies bejahte und wir dann auflegten.

Mit Schmetterlingen im Bauch kehrte ich wieder zu Blake zurück und kroch erneut unter die Decke. Es war unglaublich wie wohl ich mich bereits in seiner Nähe fühlte. Wenn ich darüber nach dachte wie ich mich am Anfang ihm gegenüber verhalten hatte, stellte ich einen riesen Fortschritt fest.

Immerhin lag ich bereits im selben Bett wie er und hatte ihn geküsst. Ich konnte es noch immer nicht fassen.

„Und?", wollte er mit leuchtenden Augen wissen.

„Ich darf.", antwortete ich knapp und lächelte leicht. Er atmete erleichtert aus und lächelte mich ebenfalls an, ehe er näher zu mir rutschte und meine Hand, die unnütz auf seiner Bettdecke herum lag, in seine nahm. Sofort begann mein Körper darauf zu reagieren, ich bekam eine Gänsehaut und in meinem Bauch begann es zu kribbeln.

Wir sahen uns stumm in die Augen, ehe ich meinen Blick auf den Fernseher richtete und festellte, dass Blake den Film ausgeschaltet hatte. Stattdessen lief jetzt irgendetwas im normalen Fernsehprogramm, eine Dokumentation oder so etwas.

Ich bemerkte wie Blake sich etwas nach vorne beugte, seine Augen wanderten zu meinen Lippen.

„Ich dachte du wolltest nicht in meine Nähe kommen.", murmelte ich wie in Trance, alles an was ich gerade dachte waren seine weichen Lippen.

Blake lachte leise. „Das war eine blöde Idee. Seien wir mal ehrlich, ich könnte mich nicht von dir fern halten.", flüsterte er verführerisch, woraufhin ich leise kicherte.

„Worauf wartest du dann noch?", fragte ich ungeduldig, ich wollte endlich seine Lippen auf meinen spüren.

Blake grinste breit, ehe seine Lippen auf meine trafen und in mir ein Feuerwerk auslösten. Ich schloss glücklich meine Augen und erwiderte den Kuss.

—-

Ein neues Kapitel, yeah. Ich weiß das ich lange dafür gebraucht habe, sorry:/

BlakeWhere stories live. Discover now