DREIUNDDREIßIG

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„Morgen.", brummte ich, als ich müde in die Küche trottete. Ich setzte mich an unseren Esstisch und begann das Müsli, welches mir meine Mutter bereits gemacht hatte, zu essen.

„Morgen.", erwiderte Mum fröhlich und ich fragte mich, warum sie immer so gut drauf war. Vielleicht lag meine miese Stimmung auch daran, wie Blake sich am Sonntag im Auto verhalten hatte.

Den gesamten restlichen Sonntag zerbrach ich mir meinen Kopf darüber und schaute ständig auf mein Handy, in der Hoffnung dass er sich melden würde. Doch das tat er nicht und deshalb saß ich jetzt hier, mit der schlechtesten Laune seit langem. Ich wollte gar nicht wissen wie das in der Schule jetzt werden sollte, denn sollte er mich ignorieren oder wieder in alte Muster fallen, wusste ich nicht wie ich reagieren würde.

„Kann ich heute selbst fahren?", fragte ich so freundlich wie möglich, ich war mir sicher das sie hören konnte wie gereizt ich war.

„Wenn du deine Tabletten genommen hast, dann von mir aus.", sagte sie und musterte mich misstrauisch.

„Ich nehm sie jeden Morgen, dass weißt du doch Mum.", weißte ich sie schroff darauf hin. Sie sah mich kritisch an, ehe ich kurz gefaket lächelte und sie zu schmunzeln begann.

„Jeder hat mal schlechte Tage, was?" Sie presste ihre Lippen aufeinander, um ihr aufkommendes Lachen zu unterdrücken.

„Wieso machst du dich über mich lustig? Gar nichts ist hierbei auch nur im entferntesten witzig.", versuchte ich Ernst zu sagen, doch ihr Gesichtsausdruck war echt zu lustig. Also entwich mir ein ehrliches Lachen, meine Mum stieg sofort mit ein.

Das war schön. Mit meiner Mutter zu lachen, wir taten das viel zu selten. Außerdem schaffte sie es tatsächlich meine Laune etwas zu bessern, allerdings würde das wohl nicht lange anhalten. Spätestens in der Schule war ich wieder an meinem absoluten Tiefpunkt angelangt.

„Ich geh dann mal, bis heute Abend.", verabschiedete ich mich bei ihr. Dann zog ich meine Jacke und Schuhe an, schnappte meinen Rucksack und begab mich in unsere Garage.

Während der Autofahrt wurde ich immer nervöser, es war bestimmt komisch Blake zu sehen und so tun zu müssen als sei nichts zwischen uns gewesen. Blake wollte es so und ich in gewissermaßen auch.

Nachdem ich einen Parkplatz gefunden hatte und ausgestiegen war, sah ich mich kurz auf dem Schulhof um. Meine Augen wanderten über die verschiedenen Schüler, manche quatschten mit einander, manche eilten in das Gebäude und manche rauchten sogar noch vor dem Unterricht.

Als ich endlich bei Blake ankam, begann mein Herz direkt schneller zu schlagen. Ich musterte seinen Körper, welcher in einer schwarzen Jeans und einem weißen Hoodie steckte. Seine Haare lagen wirr auf seinem Kopf, ehe ich kurz seufzte. Er sah einfach unglaublich gut aus.

Blake stand bei seiner üblichen Clique und ich zwang mich dazu, endlich den Blick von ihm abzuwenden. Doch gerade als ich ins Gebäude laufen wollte, verfolgten meine Augen Pearl und ihr Anhängsel, welche sich zu den Jungs stellten. Pearl begann sich mit Blake zu unterhalten, ehe sie sich umarmten.

Mein Magen zog sich zusammen und mich überkam dieses komische Gefühl. War ich eifersüchtig? Enttäuscht? Obwohl ich eigentlich absolut keinen Grund dazu hatte. Sofort schüttelte ich meinen Kopf und wandte meinen Blick von den beiden ab, hoffentlich hatte niemand bemerkt wie ich dort rüber gestarrt hatte.

Ich hoffte inständig das mich Pearl jetzt in Ruhe lassen würde, denn ich war auf dem Weg zur Eingangstüre und die zwei Gruppen standen wie immer direkt neben den Stufen, welche zur Türe führten. Na toll.

Zu meinem Glück schienen die zwei Gruppen mich nicht zu bemerken, weshalb ich schnell rein lief und zu meinem Spind ging. Dort holte ich die Bücher, die ich jetzt brauchte und machte mich dann anschließend auf den Weg zu meinem Klassenzimmer. Kurz bevor ich in den Gang einbiegen konnte, wo sich das Zimmer befand, schlang sich eine große Hand um mein Handgelenk und ich wurde in das Klassenzimmer direkt neben mir gezogen.

BlakeWhere stories live. Discover now